Konzept | Blatten plant nach Baulandumlegung weitere Massnahmen
Raumentwicklung aktiv gestalten
Die Gemeinde Blatten packt das Thema Raumplanung aktiv an und beschränkt sich dabei nicht nur auf die Bestimmungen zum neuen Raumplanungsgesetz.
Die 300-Seelen-Gemeinde will eine möglichst verträgliche Lösung für die Bodeneigentümer und versucht, die unausweichlichen Rückzonungen auf ein Minimum zu beschränken. «Im schlimmsten Fall könnten wir bis zu 80 Prozent unserer Baulandreserven verlieren», gibt Gemeindepräsident Jean-Christoph Lehner zu bedenken.
41 Bauparzellen geschaffen
Vor diesem Hintergrund sind die Baulandumlegung und Erschliessung im Gebiet «Brunnmatten» zu sehen, die im vergangenen September abgeschlossen werden konnte. Das Quartier war mit seinen mehr als 100 Klein- und Kleinstparzellen verzettelt und nicht erschlossen. Vor dem Umlegungsverfahren waren acht Parzellen überbaubar, heute sind 41 Parzellen. Die Bodenpreise sind günstig und liegen zwischen 100 und 150 Franken pro Quadratmeter. Damit sich auch jüngere Familien den Bau eines Eigenheims leisten können, bietet die Gemeinde ihre drei Parzellen in dem Quartier im Baurecht an.
Die Baulandumlegung «Brunnmatten» samt Trockenlegung des sumpfigen Terrains kostet insgesamt rund zwei Millionen Franken. Die Bodeneigentümer beteiligen sich daran mit 1,2 Millionen Franken.
Dorfkern beleben
Auch im Dorfkern von Blatten und in den Weilern Eisten, Ried und Weissenried möchte die Gemeinde mehr Wohnraum schaffen. Deshalb will sie Umbauten und Sanierungen von Erstwohnungen in der Dorfzone ergänzend zur kantonalen Wohnbauförderung mit einem einmaligen Beitrag von bis zu 30'000 Franken unterstützen. Über die Schaffung des dafür geplanten Sanierungsfonds wird die Urversammlung Mitte Dezember befinden.
Zudem ist für nächstes Jahr eine Inventarisierung der schützenswerten Gebäude geplant, von denen viele zu zerfallen drohen. Das Inventar soll als Grundlage dienen, um die Ökonomiegebäude in den Dorfzonen zu touristischen Zwecken und im Sinne der Gesetzgebung über die Zweitwohnungen umnutzen zu können.
Mietwohnungen im Pfarrhaus
Weil in Blatten Mietobjekte fehlen, möchte die Gemeinde das Pfarrhaus aus dem Jahr 1912 umbauen und zwei moderne Mietwohnungen bereitstellen. Diese sind insbesondere für junge Leute und Gastarbeiter gedacht, wie Jean-Christoph Lehner bei einem Dorfrundgang am Freitag sagte.
Das neue Raumkonzept wird am Freitagabend an einer Informationsveranstaltung vorgestellt. An so genannten Info-Points haben Interessierte Gelegenheit, einzelne Bereiche mit Fachleuten näher zu besprechen.
fm
Artikel
Kommentare
Noch kein Kommentar