Theater | Die Premiere von «Fiischter» hat überzeugt
Eine beklemmende Reise ins Dunkle
Bedrückend und blutig: Mit «Fiischter» zeigt das «Wort & Spiel»-Ensemble zurzeit ein packendes Theaterstück. Eine Reise zu den dunklen Seiten des menschlichen Daseins.
«Die Unterscheidung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ist nichts als eine Illusion. Gestern, heute und morgen folgen nicht aufeinander. Sie sind in einem ewigen Kreis miteinander verbunden.» Mit dieser Warnung aus dem Off beginnt ein Theatererlebnis, das mit der Zeit virtuos jongliert.
Für das «Wort & Spiel»-Ensemble war es nach der Gründung im letzten Jahr die erste Inszenierung. Die Schauspieler unter der Regie von Johannes R. Millius haben an der Premiere auch Sinn für kleine Details gezeigt. So etwa das verlegene Greifen an den Ellenbogen, wenn Grace (Estelle Commisso) wieder einmal etwas sagt, dass sie eigentlich gar nicht so meint. Oder das Flehen, Verhandeln und Verzweifeln von Stephen (Andreas Eggel), wenn dieser sich für einen Schlummertrunk von seiner Frau Emma (Salome Ruppen) losreden will, sie den Kampf aber lange hinauszögert und ohne ein einziges Wort gewinnt.
Zum Schluss bleibt ein beklemmendes, aber sehenswertes Theatererlebnis mit wenig Hoffnung. Diese dunklen Seiten des menschlichen Daseins auszuleuchten, ist aber ein wichtiger Prozess. Auch wenn es schmerzt.
Mehr zur Premiere erfahren Sie im «Walliser Bote» vom 26. Mai 2018. Vier Vorführungen von «Fiischter» folgen noch: heute Abend, morgen Samstag, sowie am 1. und 2. Juni jeweils um 20 Uhr im Kellertheater in Brig.
mgo
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