Bergrettung | Nach 15 Stunden Wandern und drei Gewittern

Russische Gruppe mit Kleinkindern auf Gornergletscher geborgen

Freitagnacht auf dem Gornergletscher. Eine rund 20-köpfige Gruppe, darunter zwei Kleinkinder, musste geborgen werden.
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Freitagnacht auf dem Gornergletscher. Eine rund 20-köpfige Gruppe, darunter zwei Kleinkinder, musste geborgen werden.
Foto: zvg

In der Wärme. Die Gruppe aus Russland, darunter viele Jugendliche, wurde auf die Basis der Air Zermatt geflogen.
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In der Wärme. Die Gruppe aus Russland, darunter viele Jugendliche, wurde auf die Basis der Air Zermatt geflogen.
Foto: zvg

Quelle: 1815.ch /dab 19.08.18 0
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In der Nacht auf Samstag mussten Zermatter Rettungskräfte eine 22-köpfige Gruppe auf dem Gornergletscher bergen. Darunter zwei Kleinkinder im Alter von zwei und sechs Jahren! Ihr Ziel war die Monte-Rosa-Hütte auf 2883 M.ü.M.

Doch diese erreichten sie nicht mehr. Es war bereits Nacht, als sich die Gruppe gegen 21.30 Uhr doch noch gezwungen sah, einen Notruf abzusetzen. Zuvor waren die 22 Russen – rund ein halbes Dutzend Erwachsene, zwei Kleinkinder im Alter von zwei und sechs Jahre, und mehr als ein Dutzend Jugendlicher zwischen 14 und 16 Jahren – schon gut 15 Stunden unterwegs. Die genaue Konstellation bleibt offen, wahrscheinlich handelt es sich bei den Geretteten um mehrere Familien, die gemeinsam unterwegs waren.

Zuvor übernachteten sie im Bergrestaurant Fluhalp (2620 M.ü.M.), von wo sie zur Monte-Rosa-Hütte aufbrachen. Dabei wählten sie aber nicht die Route über den Stockhornpass. Sondern zuerst den Wanderweg via Grünsee-Riffelboden, um dann hinauf zum «Rotenboden» zu gelangen. Von dort ging es hinunter zum Gletscher.

Wie der Zermatter Rettungschef Anjan Truffer auf Anfrage erklärt, sei die Gruppe wohl vom anspruchsvollen Terrain entlang der Moräne und unten auf dem Gletscher überrascht worden. Einigermassen gut ausgerüstet, seien sie auf ihrem langen Weg zuvor in drei Gewitter geraten und waren entsprechend erschöpft und durchnässt. «Da hilft die beste Ausrüstung nichts mehr», so Truffer.

Vier Flüge der Air Zermatt seien nötig gewesen, um die Gruppe samt «massenhaft Gepäck» (darunter eine Guitarre) auf die Basis in Zermatt zu fliegen. Wie die Air Zermatt auf Facebook schreibt, konnte der Pilot aufgrund der Dunkelheit nicht auf dem Gletscher landen. Die Bergung musste somit «schwebend» zwischen Gesteinsbrocken durchgeführt werden, «weshalb die Evakuation sowohl für Piloten wie auch für die gesamte Rettungscrew eine spezielle Herausforderung» darstellte.

Im Dorf angekommen, wurden die beiden Kleinkinder im Alter von zwei und sechs Jahren direkt von einem Artzt untersucht. Sie kamen aber – wie die ganze Gruppe – mit leichten Unterkühlungen und dem Schrecken davon. Vom Ort der Bergung aus, so Truffer, hätte ein Alpinist in «normaler Verfassung» noch rund anderthalb Stunden bis zur Monte-Rosa-Hütte gebraucht. Die Gruppe hätte die Tour aus eigener Kraft nicht mehr geschafft. Wäre eine Bergung aus der Luft oder vom Boden – etwa aufgrund schlechter Witterung – nicht möglich gewesen, hätten wohl nicht alle die Nacht auf rund 2600 M.ü.M. überlebt.

David Biner
19. August 2018, 10:12
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