Politik | Nationalrat Yannick Buttet wird von mehreren Frauen beschuldigt
«Schockierende Ausrutscher»
![«Unkontrollierter Sexualtrieb». Auf Yannick Buttet warten wohl turbulente Tage und Wochen (Archivbild)](/site/assets/files/0/36/88/39/053/89819_1.650x0n.jpg)
«Unkontrollierter Sexualtrieb». Auf Yannick Buttet warten wohl turbulente Tage und Wochen (Archivbild)
Foto: Keystone
Gestellt von der Polizei, von der Geliebten verzeigt. Und Parlamentarierinnen in Bern erheben schwere Vorwürfe.
Nach den Enthüllungen rund um das aussereheliche Kind von Christophe Darbellay sorgt nun mit Yannick Buttet ein weiteres Aushängeschild der Unterwalliser CVP für Schlagzeilen. Wie die Westschweizer Tageszeitung «Le Temps» auf mehreren Quellen basierend berichtet, wurde der Walliser CVP-Nationalrat von seiner Geliebten verzeigt. Dies, nachdem er vor zwei Wochen in angetrunkenem Zustand vor ihrer Wohnungstür in Siders auftauchte und Sturm läutete. Der Notruf der Frau, die mit ihren Kindern allein zu Hause war, ging morgens gegen 02.00 Uhr ein. Als die Stadtpolizei von Siders eintraf, versuchte sich Buttet im Garten zu verstecken.
Wie die Zeitung weiter schreibt, war der Vorfall in dieser Novembernacht der denkwürdige Höhepunkt einer monatelangen Affäre. In dieser Zeit soll Buttet, für den die Unschuldsvermutung gilt, die Frau mehrfach bedrängt haben – unter anderem mit bis zu 50 Kurznachrichten, Telefonaten oder Emails an manchen Tagen. Die Frau, die ebenfalls Mitglied der CVP ist, wollte sich gegenüber «Le Temps» nicht äussern. Buttet selbst ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Gleich drei Parlamentarierinnen melden sich
Doch auch in Bundesbern gerät der Vize-Präsident der CVP Schweiz in Verruf. Gleich drei Parlamentarierinnen, die aus Angst um die eigene Karriere im Artikel anonym bleiben wollten, beschreiben den 40-jährigen Walliser als Kollegen, der unter Alkoholeinfluss in mehrerer Hinsicht ausfällig werde. Dann werde Buttet zu einer anderen Person, gehe oftmals zu weit und kenne die Grenzen nicht. Von einem «unkontrollierten Sexualtrieb» ist die Rede. Eine Parlamentarierin spricht sogar von «schockierenden Ausrutschern». Was genau damit gemeint ist, bleibt im Artikel offen. «Man muss aber wissen, dass solche Sachen auch in der Schweiz vorkommen», wird eine betroffene Politikerin zitiert.
Buttet leugnet die Anschuldigungen nicht. Er komme gerade aus einer schlimmen Ehekrise, sagt er mit Verweis auf die Affäre. Dies sei aber Teil seiner Privatsphäre, die es zu respektieren gelte. Es sei jedoch vorgekommen, dass er – unter Einfluss von Alkohol – andere Personen mit «unangebrachten Gesten» gestört oder verletzt habe. «Ich möchte mich bei allen Personen entschuldigen, die ich mit meinem Verhalten verletzt habe, bei meiner Frau und meinen Kindern, meiner Familie und allen, die mich unterstützen.»
Kein Alkoholtest
Yannick Buttet hat sich in den letzten Jahren in Bundesbern etabliert und avancierte zum Shootingstar der Unterwalliser CVP. Er präsidiert die Gemeinde Collombey-Muraz und gilt als Anwärter für die Nachfolge von Jean-René Fournier im Ständerat. Als Vertreter des rechtskonservativen Flügels der Partei kämpft er unter anderem gegen die gleichgeschlechtliche Ehe und beschrieb die Familie einst als «Ort, wo Werte übermittelt werden». Christophe Darbellay hat der damalige Fehltritt bisher nicht geschadet. Es wird sich zeigen, wie Buttet die wohl turbulenten Tage und Wochen überstehen wird. Pikant ist dabei auch: Als der Nationalrat vor zwei Wochen von der Polizei gestellt worden ist, war er betrunken. Ein Alkoholtest wurde aber keiner durchgeführt.
dab
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Kommentare
Peter Fux, St. Niklaus VS - ↑47↓9
Typisch... kein Alkoholtest.. VIVE LA REPUPLIQUE DES BANANES!!
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