Präventionskampagne | Tabus rund um häusliche Gewalt sollen abgebaut werden
Ist das, was ich erlebe, Gewalt?
Stellten die sensibilisierungskampagne vor (von links): Christian Varone (Kommandant Kantonspolizei Wallis), Staatsrat Frederic Favre, Staatsratspräsidentin Esther Waeber-Kalbermatten und Isabelle Darbellay Metrailler.
Foto: Walliser Bote
Im Rahmen der Kampagne tragen Models T-Shirts mit einem schockierenden Hinweis auf häufige häusliche Gewalt.
Foto: zvg
Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen vom 25. November soll die Tabuisierung rund um häusliche Gewalt gebrochen werden. Diese erste Kampagne bezieht sich auf Gewalt in der Partnerschaft.
Häusliche Gewalt ist auch im Wallis eine Realität: 2017 hat die Polizei 469 Angeklagte verzeichnet. Die Opferhilfe-Beratungsstellen ihrerseits haben, neben den bereits verzeichneten Fällen, 513 neue Opfer erfasst, darunter 306 Frauen.
Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen lanciert das Kantonale Amt für Gleichstellung und Familie (KAGF) eine erste kantonale Kampagne zur Sensibilisierung über Gewalt in der Partnerschaft. Es handelt sich dabei um die häufigste Form von häuslicher Gewalt. Mit dieser Kampagne sollen das Schweigen und die Tabus über diese Art von Gewalt, die verbal, physisch oder sexuell ausgeübt wird, abgebaut werden. Betroffenen Personen sollen Hilfestellungen aufgezeigt werden, um einen Ausweg aus der Situation zu ermöglichen.
Die Kampagne nimmt das Werbekonzept der Mode auf: Models tragen T-Shirts mit einem Slogan. Statt lustig oder fordernd zu sein, zeigen sie jedoch einen schockierenden Hinweis auf häufige häusliche Gewaltsituationen. Dieser Gegensatz soll dazu führen, dass Betroffene ihre Paarbeziehung hinterfragen: Ist das, was ich erlebe, Gewalt? Ausserdem fordert die Kampagne Täterinnen und Täter sowie Opfer dazu auf, Hilfe zu suchen.
Die Kampagne ist ein Projekt des KAGF in Zusammenarbeit mit den Opferhilfe-Beratungsstellen und der Polizei. Sie wird vom 26. November bis 9. Dezember in den sozialen Netzwerken, auf Plakaten und in den Medien publiziert. Parallel dazu verteilt das KAGF neues Informationsmaterial: Eine Broschüre mit dem Titel «Und wenn das Gewalt ist in meiner Partnerschaft?», die gemeinsam mit der Hochschule für Soziale Arbeit der HES-SO Valais-Wallis erarbeitet wurde, ein Flyer in zehn Sprachen mit allen nützlichen Adressen sowie eine Karte, die das Walliser Netzwerk gegen häusliche Gewalt darstellt.
pd/map
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