Tourismus | Bergtourismus bleibt für Branche herausfordernd

Sommer und asiatische Gäste können den Alpentourismus nicht retten

Gemäss eines Berichts der Credit Suisse können weder Sommertourismus noch asiatische Gäste den Rückgang im Winter kompensieren.
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Gemäss eines Berichts der Credit Suisse können weder Sommertourismus noch asiatische Gäste den Rückgang im Winter kompensieren.
Foto: Keystone

Quelle: SDA 12.12.17 1
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Mit der Erstarkung des Euros haben sich die Zukunftsaussichten für den Schweizer Alpentourismus aufgehellt. Langfristig bleiben sie für die alpinen Hotels und Bergbahnen jedoch getrübt.

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  • Gesucht: Individualtouristen aus Asien

Der Wintersport war früher das Aushängeschild und das Zugpferd des Schweizer Tourismus. Heute ist er das Sorgenkind der Branche. Und das wird er laut dem am Dienstag publizierten Bericht «Monitor Schweiz» der Credit Suisse voraussichtlich auch bleiben.

Denn die touristische Infrastruktur in den Bergen hat sich noch nicht an die klimatischen und touristischen Veränderungen angepasst. Die Lage für den Bergtourismus bleibe mittel- bis langfristig herausfordernd, heisst es im Bericht der Grossbank.

Die grösste Herausforderungen bleibt laut CS der Klimawandel. So wird gemäss einer Schätzung der Grossbank 2035 nur noch rund ein Drittel aller Skigebiete schneesicher sein. Heute gehören über 60 Prozent in diese Kategorie. Wobei die Schweiz dank ihren hoch gelegenen Skigebieten einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz haben wird. Ob dies die insgesamt negativen Auswirkungen der Erderwärmung zu kompensieren vermag, sei jedoch fraglich, schreiben die CS-Ökonomen.

Wachsende Konkurrenz

Eine weitere langfristige Herausforderungen für die Wintersportorte ist der Wandel im Tourismus. Der Wintersport hat gemäss dem Bericht starke Konkurrenz durch andere Ferien- und Freizeitangebote erhalten. Heute reisten Herr und Frau Schweizer immer öfter nach Havanna, Hanoi oder Nairobi statt nach St. Moritz, Saas Fee oder Grindelwald. Die Zahl der Auslandsreisen der Inländer sei allein seit 2008 um 22 Prozent angestiegen.

Diese zwei Faktoren trüben die Aussichten der Bergsportgebiete vor allem auch darum, weil mittel- und langfristig keine entlastenden Trends in Sicht sind. So könnten weder der Sommertourismus noch die asiatischen Gäste den Rückgang im Winter kompensieren, sagte Studienautor Sascha Jucker an einer Medienkonferenz im Zürich.

Die Bergbahnumsätze hätten zwar in den letzten Jahren deutlich zugenommen. "Doch davon haben fast nur die international bekannten Ausflugsziele Jungfraujoch, Pilatus, Titlis oder die Rigi profitiert, sagte Jucker. In den Wintertourismuskantonen Wallis und Graubünden betrage der Transportumsatz im Sommer immer noch magere 20 respektive 8 Prozent. Die Zahl der Logiernächte im Sommer habe in diesen zwei Kantonen in den letzten zehn Jahren sogar abgenommen.

Ausbleibende europäische Gäste

Gleiches gilt laut Jucker für das stark wachsende Gästesegment aus Asien. So hätten zwar das Berner Oberland und die Zentralschweiz einen Teil der ausbleibenden europäischen Gäste durch Gäste aus Asien ersetzen können. Dem Wallis und Graubünden sei dies jedoch nicht gelungen und werde es auch nicht, sagte Jucker.

Denn auch wenn es zum Beispiel Graubünden gelänge, mit attraktiven Angeboten mehr asiatische Gäste anzuziehen und damit die Sommerumsätze der Bergbahnen jährlich um 5 Prozent zu erhöhen, würden die Sommerumsätze in Graubünden im Jahr 2030 erst 15 Prozent der gesamten Transporterträge ausmachen. In Anbetracht all diese Faktoren geht Jucker darum davon aus, dass der Tourismusbranche im Alpenraum ein Strukturwandel bevorsteht.

Dagegen stemmen sich bis jetzt die Gemeinden mit aller Kraft. So häufen sich laut CS in letzter Zeit die Meldungen von Bergbahnsanierungen, die von der öffentlichen Hand, vom lokalen Gewerbe oder von Mäzenen mitgetragen werden. Das Eingreifen dieser Akteure sei dabei wenig überraschend, heisst es dazu im Bericht. Denn in den meisten klassischen Skigebieten sei der Tourismus ein unverzichtbarer Wirtschaftsfaktor. Das heisse: Verschwindet derTourismus, sterben auch die Täler aus.

12. Dezember 2017, 14:40
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Kommentare

  • Bernhard Walter, Basel - vor 8 Jahre ↑1↓0

    Die hier angeführten Gründe hindern unsere Nachbarn doch auch nicht daran sehr erfolgreich Wintertourismus zu betreiben. Die haben mit den selben Widrigkeiten zu kämpfen, eilen aber von Erfolg zu Erfolg.
    Der Unterschied zu den erfolgreichen Nachbarn ist doch offensichtlich: wir sind in Europa isoliert und zunehmend unbeliebt - löst mal eure Armutsprobleme in den östlichen und südlichen Ländern alleine, und gebt hier euer übriges Geld bein Wintersport aus.
    Unsere Täler werden veröden, das steht fest.

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