Bundesratswahlen | Unterstützung für Karin Keller-Sutter

SP und FDP geben zum CVP-Ticket keine Wahlempfehlung ab

SP-Fraktionschef Roger Nordmann vor den Medien.
1/3

SP-Fraktionschef Roger Nordmann vor den Medien.
Foto: Walliser Bote

Viola Amherd nach dem Hearing bei der SP-Fraktion am Dienstag.
2/3

Viola Amherd nach dem Hearing bei der SP-Fraktion am Dienstag.
Foto: Keystone

Die FDP-Fraktionsleitung nach den Hearings am Dienstagabend. Die FDP-Fraktion hat keine Wahlempfehlung zum CVP-Ticket abgegeben.
3/3

Die FDP-Fraktionsleitung nach den Hearings am Dienstagabend. Die FDP-Fraktion hat keine Wahlempfehlung zum CVP-Ticket abgegeben.
Foto: Walliser Bote

Quelle: SDA 04.12.18 0
Artikel teilen

Am Tag vor der Doppel-Ersatzwahl in den Bundesrat lassen SP und FDP offen, welche Kandidatin des CVP-Tickets sie bevorzugen. Die CVP ihrerseits legt sich beim FDP-Ticket nicht fest. Die FDP-Kandidatin Karin Keller-Sutter startet aus der Pole-Position.

Artikel zum Thema

  • Vorteile für Amherd und Keller-Sutter

Am morgigen Mittwoch wählt die Bundesversammlung die Nachfolge für Doris Leuthard (CVP) und Johann Schneider-Ammann (FDP). Beide Fraktionen treten mit einem Zweierticket an. Die CVP hat Nationalrätin Viola Amherd und die Urner Justizdirektorin Heidi Z'graggen nominiert. Die FDP hat die Ständeratsmitglieder Karin Keller-Sutter (SG) und Hans Wicki (NW) auf ihr Ticket gesetzt.

SP für Keller-Sutter

Die SP will erst am frühen Mittwochmorgen entscheiden, ob sie eine CVP-Kandidatin zur Wahl empfehlen will, wie Fraktionschef Roger Nordmann am Dienstag nach den Hearings sagte.

Amherd und Z'graggen würden sich von der politischen Position und auch vom Profil her ähneln, sagte Nordmann. Die CVP stelle zwei sehr gute Kandidatinnen. Alles klar ist für die 55-köpfige SP-Fraktion dagegen beim freisinnigen Ticket: Sie gibt Keller-Sutter den Vorzug gegenüber Wicki.

Keine Empfehlung zum CVP-Ticket abgegeben hat auch die 45-köpfige FDP-Fraktion. Amherd und Z'graggen hätten positive, prägende Seiten und seien wählbar, erklärte Fraktionspräsident Beat Walti (ZH), nachdem die Fraktion die beiden Frauen angehört hatte.

Jedes Fraktionsmitglied könne sich seine eigene Meinung bilden. Das habe bei der FDP Tradition, sagte Walti. Er machte jedoch klar, dass sich die Fraktion ans offizielle CVP-Ticket halten werde. Dies erwarte sie umgekehrt auch von der CVP.

SVP bevorzugt Z'graggen

Ebenso legten sich die 43 Mitglieder der CVP-Fraktion nicht auf eine freisinnige Kandidatur fest, wie Fraktionschef Filippo Lombardi (TI) sagte. Keller-Sutter und Wicki hätten die nötigen Qualifikationen für das Amt des Bundesrats. Die Fraktion habe beide für wählbar erklärt.

Sie gebe keine Empfehlung ab, weil sie das offizielle Ticket und die Konkordanz einhalten wolle, fügte Lombardi hinzu. Die CVP-Fraktion will sich am Morgen des Wahltages zu einer letzten Besprechung treffen.

Als einzige grosse Fraktion hat bisher die SVP eine Empfehlung zum CVP-Ticket abgegeben. Vergangene Woche gab sie mehrheitlich Z'graggen den Vorzug gegenüber Amherd. Allerdings waren von den 74 Fraktionsmitgliedern rund 20 an der Sitzung nicht anwesend. Auf dem FDP-Ticket unterstützt die SVP mehrheitlich Karin Keller-Sutter.

Grüne für Keller-Sutter

Die kleineren Fraktionen haben sich festgelegt. Die Grünen empfehlen wie die SP Keller-Sutter für die Nachfolge von Schneider-Ammann. Es sei Zeit, dass in der Regierung eine weitere Frau sitze, erklärte der Zürcher Nationalrat und Fraktionspräsident Balthasar Glättli.

Keller-Sutter sei zwar "zutiefst" freisinnig, sagte Glättli. Die 13-köpfige Fraktion respektiere aber den Anspruch der FDP auf diesen Sitz.

Bei der CVP hat Viola Amherd leichte Vorteile, auch wenn die Grünen beide Kandidatinnen im Rennen um die Nachfolge von CVP-Bundesrätin unterstützen wollen. Einige Fraktionsmitglieder würden eher die Walliserin wählen, sagte Glättli.

Er machte aber klar, dass auch Z'graggen auf grüne Stimmen zählen könne. Bei der Abstimmung über eine zweite Gotthardröhre etwa habe sie die Position der Grünen vertreten. Glättli versicherte zudem, dass die Fraktion das offizielle CVP-Ticket respektieren werde.

Amherd und Keller-Sutter im Vorteil

Bei der GLP und der BDP wiederum haben Keller-Sutter und Amherd gepunktet. Beide Fraktionen - die GLP hat sieben und die BDP acht Mitglieder - geben der St. Gallerin und der Oberwalliserin den Vorzug.

Damit berücksichtige die BDP eine Kandidatin aus der Ostschweiz und eine aus einem Bergkanton, sagte Fraktionspräsidentin Rosmarie Quadranti. Amherd liegt laut Aussagen der Zürcher Nationalrätin auf Parteilinie der BDP und sei ein "sicherer Wert".

Die Grünliberalen unterstützen ebenfalls Amherd und Keller-Sutter, wie Fraktionschefin Tiana Moser (ZH) nach den Hearings bekanntgab. Die beiden CVP-Kandidatinnen stünden den Grünliberalen inhaltlich näher als Keller-Sutter, sagte Moser.

Die Fraktion habe sich aber für Amherd entschieden, weil sie offener sei für ökologische und soziale Themen. Auf die Frage, ob der Entscheid für Amherd einstimmig sei, sagte Moser, die Fraktionsmitglieder könnten ohne Kontrolle wählen.

Keller-Sutter vertrete klar rechte Positionen und es gebe mit ihr inhaltlich zu diskutieren, sagte Moser. Nach einer Gesamtabwägung habe sich die GLP für Keller-Sutter entschieden. Die Fraktion will mehr Frauen im Bundesrat, und sie will sich an die Tickets von FDP und CVP halten.

Amherd als Favoritin gehandelt

Auch wenn die in Bern kaum bekannte Urnerin Z'graggen überraschend weit gekommen ist, wird Amherd doch als Favoritin gehandelt. Die Kampagne, in deren Verlauf ihr Raffgier und berufliche Verfehlungen vorgeworfen wurden, scheint keine Spuren hinterlassen zu haben. Bei öffentlichen Auftritten hat sie keine Punkte abgegeben.

Zudem kann die langjährige Nationalrätin im Bundeshaus auf einen Heimvorteil zählen. Die Parlamentarierinnen und Parlamentarier wissen, wen sie in den Bundesrat wählen. Z'graggen scheint dagegen schwerer fassbar. Unklar ist auch, ob etwas von der "Depp"-Affäre an ihr hängen geblieben ist.

Zwischen Keller-Sutter und Wicki, die den Freisinnigen Johann Schneider-Ammann beerben wollen, scheint das Rennen dagegen bereits gelaufen: Keller-Sutter ist als Favoritin in den Wahlkampf gestartet und hat nach den Hearings ihren Vorsprung zementiert.

04. Dezember 2018, 18:17
Artikel teilen

Artikel

Kommentare

Noch kein Kommentar

Kommentar

schreiben

Loggen Sie sich ein, um Kommentare schreiben zu können.

zum Login
Corona Infoseite

Wallis: Abgesagt oder verschoben wegen Corona

Veranstaltungen

  • Hier ansehen.
  • Newsticker
  • Meistgelesen
  • 20:00 Ab morgen ein neues News-Portal für das Oberwallis
  • 19:45 Polizei löst Party auf
  • 17:00 Eine Region – ein News-Portal
  • 16:21 Update: Flächenbrand in Törbel verläuft glimpflich
  • 12:47 Staubtrockene erste Aprilhälfte
  • 09:58 Türkischer Präsident Erdogan lehnt Rücktritt seines Innenministers ab
  1. Ins Herz des UNESCO-Welterbes Jungfrau-Aletsch
  2. «Ich wurde fünf Stunden lang brutal vergewaltigt»
  3. Zermatt verkauft 50 Gondeln innerhalb von nur fünf Tagen
  4. Update: Flächenbrand in Törbel verläuft glimpflich
  5. Staubtrockene erste Aprilhälfte
  6. Polizei löst Party auf
Aktuelle Verkehrsmeldungen

Kolumne | Diese Woche zum Thema:

Offene Fragen zur Corona-Pandemie

Peter Bodenmann und Oskar Freysinger schreiben bis auf weiteres im Walliser Bote.

RZ | Der ehemalige SP-Schweiz-Präsident und Hotelier Peter Bodenmann und Alt-Staatsrat und [...]

Oberwalliser Baby-Galerie

Sofia Agnes SchnydrigNelio KuonenMalea Zeiter
zur Baby-Galerie
Anmeldung - WB Newsletter

Walliser Bote - Newsletter

    Täglich informiert mit dem WB-Newsletter!
  • Jetzt registrieren unter: www.1815.ch/newsletter

1815.märt - Jetzt inserieren

Hier können Sie Ihre Inserate direkt, günstig und flexibel im Walliser Bote und der Rhone Zeitung aufgeben.

Logo WalliserBote
  • Walliser Bote - Stellen
  • Walliser Bote - Immobilien
  • Walliser Bote - 5 Liber
  • Walliser Bote - Fahrzeuge
  • Walliser Bote - Diverses
  • Walliser Bote - Erotik
Logo Rhonezeitung
  • Rhone Zeitung - Inserate
  • Rhone Zeitung - 5 Liber
  • Rhone Zeitung - Baby Galerie - Kostenlos

Publikationen 2020

  • WB Publikationen 2020 [PDF]
  • RZ Publikationen 2020 [PDF]
Tweets von @1815_online
Rotten Verlag News

Kultur Wallis

    mehr

    Kursangebote

    Fehler beim laden der XML Datei

    mehr

    Das Walliser Erlebnismagazin

    Bergluft

    • Bergluft Nr. 30 [PDF]
    • Bergluft Nr. 29 [PDF]
    • Bergluft Nr. 28 [PDF]
    • Bergluft Nr. 27 [PDF]
    • Bergluft Nr. 26 [PDF]
    • Bergluft Nr. 25 [PDF]
    • Bergluft Nr. 24 [PDF]
    • Bergluft Nr. 23 [PDF]
    SP und FDP geben zum CVP-Ticket keine Wahlempfehlung ab | 1815.ch
    • Trauer
    • Login
    • ePaper
    • Babies
    • Umfragen
    • Videos
    • Bilder
    • Wetter
    • Suchen
    • 1815 Märt
    • Abo
    • Werbung
    • Newsletter
    • Impressum
    • Kontakt
    • Leser-Reporter
    Mengis Gruppe: Pomona Media AG
    Rotten Verlags AG
    Alpmedia AG
    1815.ch
    Wetter-Cam
    : °/°
    • Login
    • Abo
    • Werbung
    • Newsletter
    • Kontakt
    • Leser-Reporter
    • Babies
    • Umfragen
    • Bilder
    • Videos
    • Trauer
    • Sie sind hier:
    • Home
    • News
    • Wallis
    • Aktuell
    • SP und FDP geben zum CVP-Ticket keine Wahlempfehlung ab

    Sitemap

    Impressum

    NEWS

    • Wallis
    • Schweiz
    • Ausland
    • Sport

    ABONNEMENTS

    • Aboservice
    • Alle Aboangebote
    • Probeabo
    • Ferienumleitung
    • Adresse ändern

    VERLAG & SERVICES

    • Regio Info
    • RSS
    • Werbung
    • Tarifdoku: WB, RZ, 1815

    MENGIS GRUPPE

    Pomonastrasse 12
    3930 Visp
    Tel. +41 (0)27 948 30 30
    Fax. +41 (0)27 948 30 31
    • Kontakt

     

    • Mengis Druck und Verlag AG
    • Rotten Verlags AG
    • Alpmedia AG

    © 2025 Mengis Druck und Verlag AG - Alle Rechte vorbehalten | Kontakt | Impressum | Datenschutzerklärung | AGB Abo | AGB Werbung | AGB 1815.club | AGB Rotten Verlags AG

    Website by update AG, Zürich