Spielsucht | Projekt zur Prävention von exzessivem Spielen
5 500 Personen im Wallis sind spielsüchtig
Mit der Unterstützung des Kantons haben sich Sucht Wallis sowie die Caritas Wallis zusammengetan, um die neue Kampagne «Spielsucht: Wir alle haben etwas zu verlieren» zu lancieren. Das Präventionsprojekt soll die rund 5 500 Personen im Wallis sensibilisieren, welche von exzessivem Spielen betroffen sind.
Im Wallis sind gemäss Mitteilung von Sucht Wallis 5 500 Personen über 18 Jahre von exzessivem Spielen betroffen. 1 380 Personen gelten als spielsüchtig, 4 140 Personen sind Problemspielerinnen oder Problemspieler. Die Spielenden, welche rasch Schulden anhäufen, suchen durchschnittlich fünf bis sieben Jahre, nachdem sich eine Spielsucht manifestiert hat, Unterstützung. 2017 hat Sucht Wallis im Zusammenhang mit Geld- und Glücksspielen 75 Personen beraten, 2016 hat die Caritas Wallis 52 Schuldenfälle aufgrund des Spielens erfasst.
Personen, die exzessiv spielen, nehmen häufiger Gesundheitsversorgungsleistungen in Anspruch als die Allgemeinbevölkerung, sie haben einen tieferen Beschäftigungsgrad und ein geringeres Einkommen, ihre gesundheitsbezogene Lebensqualität ist schlechter. Exzessives Spielen kostet die Gemeinschaft zudem 551 bis 648 Millionen Franken pro Jahr, die sozialen Kosten pro spielsüchtige Person betragen jährlich 15 000 bis 17 000 Franken. Die finanziellen Folgen von exzessivem Spielen sind der Hauptgrund, weshalb Spielende letztendlich Unterstützung suchen. Die durchschnittlichen Schulden der Spielenden, die sich beraten lassen, betragen 275 000 Franken.
Um die breite Bevölkerung auf diese Problematik aufmerksam zu machen, sind die beiden Organisationen Sucht Wallis und die Caritas Wallis an der Frühjahrsmesse «Prim’vert», welche vom 26. bis 29. April im CERM in Martinach stattfindet, mit einem gemeinsamen Stand vertreten. Der Bereich Spielprävention von Sucht Wallis wird ausserdem eine neue Kampagne vorstellen, mit der die betroffenen Spielenden und deren Umfeld dazu angeregt werden sollen, so früh wie möglich Unterstützung zu suchen.
Ausserdem kann man sich an dem interaktiven Stand mit anwesenden Fachleuten zu Themen wie Glücks- und Geldspiele, Bildschirmmedien und Verschuldung austauschen. Ferner werden den Besucherinnen und Besuchern verschiedene Informationsmaterialien verteilt.
pd / pan
Artikel
Kommentare
Noch kein Kommentar