Kultur | Spezialpreis geht an Sagenerzähler Andreas Weissen
Suzanne Chappaz-Wirthner erhält Walliser Kulturpreis
Die Ethnologin Suzanne Chappaz-Wirthner wird mit dem Kulturpreis 2018 des Kantons Wallis ausgezeichnet. Die Förderpreise gehen an den Tänzer Michel Briand, den Regisseur Stefan Hort und den Fotografen Olivier Lovey. Der Spezialpreis wird dem Kulturvermittler und Sagenerzähler Andreas Weissen verliehen.
Die promovierte Ethnologin Suzanne Chappaz-Wirthner, welche den diesjährigen Kulturpreis des Kantons Wallis erhält, ist in Sitten geboren. Nach ihrem Studium an der Universität Neuenburg arbeitete Chappaz-Wirthner als Lehrbeauftragte an den Universitäten Neuchâtel, Basel und Lausanne. Als selbstständige Forscherin arbeitet sie zusammen mit der ECAV (Walliser Schule für Gestaltung). Ihre Forschungsschwerpunkte setzt Suzanne Chappaz-Wirthner auf die Fasnacht, womit sie verschiedene Aspekte der Walliser Gesellschaft beleuchtet, und auf das Thema Transgression. Ihre Feldforschung bezieht sich auf die Lötschentaler Tschäggätä sowie auf den Briger Türkenbund, die Gliser Bääjizunft und die Natischer Drachentöter. Suzanne Chappaz-Wirthner setzt sich zudem bei akademischen Kreisen und der breiten Bevölkerung für die Verbreitung einer objektiven und kritischen Sichtweise auf das Walliser Kulturerbe ein.
Förderpreise für drei Nachwuchskünstler
Michel Briand hat seine Tanzausbildung 2001 in der Tanzschule «Artichoc» in Brig begonnen. Mit 17 Jahren begann er Hip Hop zu unterrichten und erarbeitete seine ersten Choreographien. Während eines Jahres absolvierte er einen Pre-Bachelor in Tanz an der Zürcher Hochschule der Künste, bevor er von 2013 bis 2017 seine Ausbildung an der SEAD (Salzburg Experimental Academy of Dance) weiterverfolgt hat. Seinen tänzerischen Werdegang hat er durch Weiterbildungen in New York (Tisch School of the Arts) und London (London Contemporary Dance School) ergänzt. Gegenwärtig ist er sowohl als Tänzer als auch als Choreograph und Tanzlehrer tätig.
Nach seiner Mittelschulausbildung im Wallis arbeitete Stefan Hort in verschiedenen Berliner Theatern, bevor er zur Nationalen Kanadischen Theaterschule in Montréal zugelassen wurde. Sein Studium an den Universitäten von Brüssel und Frankfurt am Main schloss er mit einem Master der Darstellenden Künste ab. Seither konzentriert sich Stefan Hort auf seine Karriere als Regisseur und Kulturschaffender. In der Schweiz hat er verschiedene Shows für den Zeitgenössischen Zirkus geschrieben und inszeniert. 2014 gründete er «compagnie.sh», um persönlichere Stücke zu erarbeiten und seine Arbeit langfristig auszulegen. Zu seinen Realisierungen gehören unter anderem «Quartett» von Heiner Müller oder «Journal» von Fabrice Neaud.
Der in Martinach geborene Olivier Lovey hat an der Universität Freiburg einen Master in Psychologie abgeschlossen, bevor er in die Walliser Schule für Gestaltung (ECAV) und danach in die Schule für Fotografie von Vevey eintrat. Seit 2012 arbeitet er als freischaffender Fotograf. 2015 erhielt er das ArtPro-Stipendium des Staates Wallis. Sein Objektiv richtet er ebenso gerne auf die Walliser Folklore und Landschaft wie auch auf Motorrad-Clubs oder auf das Androgyne. Seine Fotografien zeigen ein unkonventionelles Wallis. Olivier Lovey hat allein oder zusammen mit anderen Fotografen schon vielerorts in der Schweiz und im Ausland ausgestellt. 2018 wurde er für sein Projekt «Miroir aux alouettes» mit dem Swiss Photo Award ausgezeichnet.
Spezialpreis für dAndreas Weissen
Der Kulturvermittler, Sagenerzähler und Organisator Andreas Weissen ist 1957 in Brig geboren. Nach seinem Studium in Journalistik und Kommunikationswissenschaften an der Universität Freiburg sowie in Pädagogik, Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Bern hat er zahlreiche Festivals oder Kulturnetzwerke organisiert und aufgebaut: Netzwerk Schweizer Pärke in Bern, Multimediafestival BergBuchBrig oder auch die Binner Kulturabende. Seit 2014 ist er mit einem Projektbüro zu Natur, Kultur und Kommunikation selbstständig. Er hat das Wanderbuch «Binntal - Veglia Devero. Naturparkwandern zwischen Wallis und Piemont» veröffentlicht und führt seit 2016 im Gasthaus Heiligkreuz in Binn sogenannte Sagen-Erzähl-Werkstätten durch.
pd / pan
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