Grossraubtiere | Keine Rissspuren an Kadavern festgestellt
Kälber verenden auf Rinderalp bei Törbel
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In den Tod getrieben. Besitzer Heinrich Ruff fand die beiden Kälber ...
Foto: zvg
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... tot im Gehege. Eines der beiden hat sich im Zaun verheddert.
Foto: zvg
Am Mittwoch sind im Moosalp-Gebiet zwei tote Kälber aufgefunden worden. Bis anhin ist unklar, weshalb die beiden Tiere verendet sind.
Besitzer Heinrich Ruff fand seine beiden Kälber tot im mit Gitterzaun geschützten Gehege auf der Rinderalp, die zwischen der Emder- und Moosalp liegt. «Noch am Mittag bin ich vor Ort gewesen. Die beiden waren wie im gesamten bisherigen Sommer wohlauf. Am Abend dann waren sie verendet», erklärt Ruff verärgert. Eines der Tiere hatte sich im Gitterzaun verheddert, das andere lag auf dem Rücken. Es deute alles darauf hin, dass die beiden Tiere aufgescheucht und in Panik die Flucht ergriffen hätten.
Ebenfalls im Gehege, das eine Fläche von rund 10'000 Quadratmetern umfasst, befanden sich vier Esel. Diese blieben allerdings unversehrt. «Es besteht nirgends auf dem Areal eine Absturzgefahr. Früher haben wir die Wiese jeweils gemäht.» Auch wenn bei den toten Kälbern keine Bisswunden nachweisbar sind, ist für Ruff klar, dass der Wolf verantwortlich ist. «In derselben Region wurden mir vor anderthalb Jahren bereits mehrere Schafe gerissen.» Ruff will die beiden toten Kälber nun auf der Weide liegen lassen. «Die nehme ich nicht weg», sagt er deutlich.
Kamerabilder werden ausgewertet
Peter Scheibler, Chef der Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere bestätigt gegenüber 1815.ch die beiden verendeten Rinder. Wie es zum Tod der Tiere gekommen ist, kann die Wildhut indes nicht sagen. «Sicher ist, dass die Tiere erschreckt worden sind. Eines der beiden Rinder muss sich daraufhin in Panik in einer Abzäunung verheddert haben und ist dort verendet.» Das zweite Tier wurde ausserhalb der Umzäunung tot aufgefunden.
Die Wildhut habe keine konkreten Anhaltspunkte feststellen können, die auf einen Riss eines Raubtiers hindeuten würden. Deshalb habe der zuständige Wildhüter auch keine DNA-Proben entnommen. Wodurch die Rinder schlussendlich derart aufgescheucht wurden, könne die Wildhut nicht nachvollziehen, so Scheibler weiter. Grund für die panische Reaktion der Tiere könne sowohl ein Wolf, ein streunender Hund, eine Wespe oder ein Schuss gewesen sein. «Vielleicht», so Peter Scheibler weiter, «werden die Bilder der in der Region zwecks Wolfsmonitoring installierten Kameras Aufschluss über den Vorfall geben. Diese werden nun gesichtet.»
Nicht zu vergessen ist, dass die Weide, auf dem die beiden Kälber gesömmert wurden, im Streifgebiet des Augstbordrudels liegt. In der Region wurden in diesem Sommer bisher drei Lämmer sowie drei Schafe in zwei verschiedenen Herden im Turtmanntal vom Wolf getötet.
pmo / pan
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