Energie | Wasserkraft in den Mittelpunkt stellen
Energiestrategie für das Wallis
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Das Treffen der Kommission für Volkswirtschaft und Energie und der Wasserkraftakteure fand im Kraftwerk Bieudron der Grande Dixence SA statt.
Foto: zvg
Die Kommission für Volkswirtschaft und Energie des Grossen Rates will sich in den kommenden vier Jahren für ein politisch akzeptables, verantwortungsvolles und wettbewerbsfähiges Modell einsetzen, das die einheimische Energie in den Mittelpunkt stellt.
Die Zukunft der Wasserkraft hat zu Beginn der Woche für Schlagzeilen gesorgt: die entschiedene Stellungnahme der Gebirgskantone gegen die Senkung der Wasserzinsen sowie der Entscheid von Alpiq, die Öffnung des Wasserkraft-Portfolios zu sistieren. Vor diesem Hintergrund haben sich die Kommission für Volkswirtschaft und Energie (VE) des Grossen Rates, der Vorsteher des Departements für Finanzen und Energie (DFE), Roberto Schmidt, die Verantwortlichen der Walliser Elektrizitätsgesellschaft (FMV), von Alpiq und der Grande Dixence SA getroffen, um die diesbezüglichen Herausforderungen sowie die Zukunft der Walliser Wasserkraftanlagen im Zusammenhang mit der Energiestrategie 2050 des Bundes zu erörtern.
Vor diesem Hintergrund drängen sich folgende Feststellungen auf: Einerseits leidet die Wasserkraft gegenwärtig unter der Konkurrenz der fossilen Energien und der in Europa stark subventionierten erneuerbaren Energien. Anderseits ist der im Rahmen der Energiestrategie 2050 beschlossene Ausstieg aus der Kernenergie, die über 30 Prozent der Schweizer Energieproduktion ausmacht, mit zahlreichen Ungewissheiten behaftet.
Erste Auslegeordnung
Der Kanton Wallis müsse deshalb in den kommenden Jahren seine eigene Energiestrategie definieren, so die Kommission VE. Die Wasserkraftproduktion des Kantons beläuft sich auf rund 10’000 GWh pro Jahr. Dies entspricht fast 30 Prozent der Wasserkraftproduktion und 15 Prozent der gesamten Stromproduktion in der Schweiz. Die Kommission steht im Zentrum dieser politischen Debatte und es war ihr deshalb wichtig, gleich zu Beginn der Legislaturperiode das Gespräch mit den Wasserkraftakteuren zu suchen. Dieses erste Treffen, das von weiteren Treffen mit anderen Akteuren des Energiebereichs gefolgt werden dürfte, bot die Gelegenheit, eine erste Auslegeordnung in Sachen Energiestrategie des Kantons Wallis vorzunehmen.
Der Kanton müsse den Ausstieg aus der Kernenergie nutzen, um seine Energiestrategie zu überdenken, seine Ressourcen aufzuwerten und die erneuerbaren Energien ins Zentrum seines Dispositivs zu rücken. In diesem Zusammenhang soll die Wasserkraft als einheimische, saubere, erneuerbare, planbare und flexible Energie gebührend berücksichtigt werden. Überdies hat sie den Vorteil, dass sie gespeichert und bei Bedarf sehr rasch produziert werden kann. Die Wasserkraft wird zweifellos auch in Zukunft eine zentrale Rolle im Energiemix der Schweiz spielen.
pd/map
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