Verkehr | Mit Instandsetzungsarbeiten noch immer nicht begonnen
Tunnel am Grossen St. Bernhard wohl bis Mitte Januar gesperrt
![Die Wiedereröffnung des Tunnels am Grossen St. Bernhard verzögert sich wohl bis Mitte Januar.](/site/assets/files/0/75/34/91/251/110937_1.650x0n.jpg)
Die Wiedereröffnung des Tunnels am Grossen St. Bernhard verzögert sich wohl bis Mitte Januar.
Foto: Keystone
Am 21. September musste der Tunnel des Grossen St. Bernhards nach einem Bruch in der Tragkonstruktion der Zwischendecke geschlossen werden. Da die Instandsetzungsarbeiten bis heute noch nicht aufgenommen werden konnten, ist die Wiedereröffnung des Tunnels auf den 30. November nicht gewährleistet.
Der Tunnel des Grossen St. Bernhards ist seit dem 21. September 2017 infolge eines plötzlichen Bruchs der Tragkonstruktion der Zwischendecke im italienischen Teil des Bauwerks, welcher der italienischen Firma SITRASB SpA gehört, gesperrt. Seit der Schliessung der Passstrasse des Grossen St. Bernhards am 4. November wird der Verkehr nach Italien über den Simplon umgeleitet.
Fast zwei Monate nach dem Ereignis wurde mit den Instandsetzungsarbeiten noch immer nicht begonnen, wie die Tunnel du Grand-Saint-Bernard SA (TGSB AG) mitteilt. Die Schweizer Experten hätten rasch einen ersten Reparaturvorschlag unterbreitet. Von italienischer Seite her wurde ein eigener Vorschlag ausgearbeitet und am 23. Oktober fertiggestellt. Nach Prüfung durch die Schweizer Experten hat die TGSB AG am 27. Oktober ihr grundsätzliches Einverständnis dazu gegeben. Anschliessend musste der Vorschlag einem Sicherheitsbeauftragten zur Begutachtung vorgelegt werden. Dessen positiven Entscheid erhielt die SITRASB SpA am 31. Oktober.
Einnahmeverlust von 20'000 Franken pro Tag
Die Wiedereröffnung des Tunnels des Grossen St. Bernhards wurde für den 30. November angekündigt. Aufgrund der vorläufigen Planung der Bauausführung ist laut Medienmitteilung wohl eher von einer Wiedereröffnung des Tunnels am 15. Januar 2018 auszugehen, wobei sich dieser Termin erst nach Beginn der Bauarbeiten bestätigen lassen wird. Anschliessend an den Zwischenfall vom 21. September wurde eine Prüfung der Installationen auf Schweizer Seite durchgeführt. Die Resultate sind beruhigend, die Experten kamen zum Schluss, dass zu diesem Zeitpunkt kein Risiko eines Einbruchs besteht und demzufolge keine Sofortmassnahmen zu treffen sind.
Ausserdem hat die TGSB AG für künftige Unterhaltsarbeiten an der Tunnelinfrastruktur einen Investitionsplan bis 2030 von gut 20 Millionen Franken lanciert. Für die TGSB AG bedeutet die Tunnelschliessung einen Einnahmeverlust von 20'000 Franken pro Tag. Das entspricht einer Gewinneinbusse von 2.1 Millionen Franken per Ende Jahr. Die Lohnzahlungen der 35 Angestellten sind bis Ende Dezember gewährleistet. Sollte die Schliessung des Tunnels über dieses Datum hinausgehen, sähe sich die Direktion gezwungen, Massnahmen wie die Einführung von Kurzarbeit zu treffen. Für diesen Fall hat der Verwaltungsrat beschlossen, die Lohndifferenz zu entschädigen.
Die Abonnements für die Tunneldurchfahrt werden verlängert und zwar entsprechend der Dauer der Tunnelschliessung. Rückerstattungen sind nicht vorgesehen.
pd/map
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