Energie | e-can suisse lanciert ein innovatives Modell für die Wasserkraft
Wasserkraftstrom im Direktbezug dank Crowdfunding
![Matthias Sulzer (Inretis AG), Paul Michellod (Direktor FMV), Jean-Michel Cina (VR-Präsident FMV) und Michel Schwery (Direktor EnAlpin) präsentieren das gemeinsame geschäftsmodell. (v.l.n.r.)](/site/assets/files/0/76/01/32/808/bildschirmfoto_2017-10-16_um_09_33_24.650x0n.png)
Matthias Sulzer (Inretis AG), Paul Michellod (Direktor FMV), Jean-Michel Cina (VR-Präsident FMV) und Michel Schwery (Direktor EnAlpin) präsentieren das gemeinsame geschäftsmodell. (v.l.n.r.)
Foto: 1815.ch
e-can suisse lanciert ab dem 16. Oktober ein Crowdfunding, mittels dem die Teilnehmer sich ihren Stromverbrauch aus Schweizer Wasserkraft langfristig und zu einem fixen Preis sichern können. Damit das Crowdfunding zustande kommt, braucht es rund 10'000 Teilnehmer. Initialpartner des Projekts sind die Inretis Holding AG, Chur, und die beiden Walliser Stromproduzenten FMV SA (Forces Motrices Valaisannes), Sion, und EnAlpin AG, Visp. Als einer der ersten Kunden konnte die Halter Unternehmungen AG, Zürich gewonnen werden.
Die Zukunft der Schweizer Wasserkraft ist weiterhin in aller Munde. Die angedachten Reformbemühungen mit der Einführung einer Marktprämie für die Wasserstromproduktion oder die Diskussionen über die Wasserzinsen sind zwar notwendig, sie stellen aber keine langfristigen Lösungen dar. Die Wasserstrom-Produzenten müssten ihre Geschäftsmodelle grundlegend überdenken. Aus diesem Grund wurde die Genossenschaft «e-can suisse» gegründet mit dem Ziel, ein innovatives und zukunftsorientiertes Geschäftsmodell einzuführen, welches es Stromkonsumenten erlaubt, Strom direkt beim Kraftwerk ihrer Wahl zu bestellen.
Garantiert Strom aus Wasserkraft, zum Fixpreis
Mit dem Modell von e-can suisse beziehen die in der Grundversorgung gefangenen Kunden ihren Strom zwar weiterhin vom lokalen Stromlieferanten und bezahlen die entsprechende Rechnung für die Kosten der Energie, der Netznutzung sowie die zu entrichtenden Abgaben. Als Genossenschafter von e-can suisse stellen die Kunden aber sicher, dass ihr Stromverbrauch von ihren gewählten Wasserkraftwerken simultan produziert und ins Stromnetz eingespeist wird. Damit passt das neue Energieprodukt von e-can suisse zum ökologischen Lebensstil von immer mehr Menschen in der Schweiz und unterstützt die Wasserkraft direkt. Bezieht heute ein Endkonsument grünen Strom bei seinem Anbieter, so kauft der Anbieter den Strom häufig über Zertifikate auf Jahresbasis ein. Dies bedeutet jedoch nicht, dass dieser Strom auch tatsächlich jederzeit in der Schweiz erzeugt werden muss. Im Gegensatz dazu garantiert e-can suisse Strom aus erneuerbaren Energiequellen aus 100% Schweizer Wasserkraft. e-can suisse sorgt dafür, dass der von jedem Genossenschafter verbrauchte Strom von den Wasserkraftwerken tatsächlich und zu jedem Zeitpunkt produziert und ins Netz eingespeist wird. Damit stellt e-can suisse sicher, dass der Stromverbrauch der Genossenschafter durch das gewählte Wasserkraftwerk gedeckt wird. Der so produzierte Strom wird auf dem Strommarkt verkauft. Der Erlös davon fliesst zurück an e-can suisse und von dort an deren Genossenschafter, die damit ihren Energieverbrauch beim lokalen Lieferanten teilweise oder ganz bezahlen können.
Crowdfunding kommt mit 10'000 Haushalten zustande
Privatpersonen und Unternehmen können Mitglied der Genossenschaft e-can suisse werden. Damit sichern sie sich Wasserkraftstrom für 1,5 oder 10 Jahre zum fixen Preis. Tun dies bis zum 31. März 2018 rund 10'000 Schweizer Haushalte oder Unternehmen, kommt das Crowdfunding zustande. Ab 1. Juli sind sie Genossenschafter von e-can suisse und erhalten garantiert Wasserkraftstrom aus den ausgewählten Werken. Machen insgesamt deutlich weniger als 10'000 Schweizer Haushalte und Unternehmen mit, wird das Projekt nicht umgesetzt.
Mehr zum Thema im «Walliser Bote» von morgen Dienstag.
pd/noa
Artikel
Kommentare
Noch kein Kommentar