Energie | Weniger Schnee und Schmelzwasser als Ursache
Wasserspeicher haben laut WSL abgenommen

Weniger Speicherverlust im Wallis wegen Gletscherschmelze.
Foto: Klaus Minnig
Die Wasserspeicher haben 2016 in der ganzen Schweiz abgenommen. Die Abflussmengen lagen demgegenüber nahe an der Norm, wie eine Analyse der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) und des Bundesamts für Umwelt (BAFU) zeigt.
Reichlich Niederschläge, wenig Schmelzwasser aufgrund des Schneemangels und eine aussergewöhnliche Trockenheit im Dezember hätten das Jahr 2016 aus hydrologischer Sicht gekennzeichnet, teilte die WSL am Dienstag mit.
Der Jahresabfluss sowie der Zufluss aus dem Ausland hätten über die ganze Schweiz betrachtet in etwa den durchschnittlichen Werten der Normperiode von 1981 bis 2010 entsprochen. Der milde Spätherbst und das späte Einschneien hätten eine überdurchschnittliche Verdunstung zur Folge gehabt.
Der leichte Niederschlagsüberschuss habe nicht ausgereicht, um dieses Defizit zu kompensieren. Dies habe zusammen mit der erhöhten Gletscherschmelze zu einer überdurchschnittlichen Abnahme des gespeicherten Wassers geführt.
Regional gab es grössere Unterschiede. So betraf der leichte Niederschlagsüberschuss hauptsächlich die nördlichen Landesteile, wie die WSL schreibt. Dies widerspiegle sich in den überdurchschnittlichen Jahresabflüssen der Einzugsgebiete Aare, Thur, Birs, Reuss und Limmat.
Für die Einzugsgebiete auf der Alpensüdseite sowie den Rhein bis Domat/Ems seien hingegen unterdurchschnittliche Jahresabflüsse verzeichnet worden: Dort sei auch der Jahresniederschlag leicht unter beziehungsweise die Verdunstung leicht über den Norm gelegen.
Im Wallis habe der massive Speicherverlust durch die Eisschmelze das Jahresabflussdefizit abgeschwächt. Die Einzugsgebiete im Tessin hätten eine positive Speicheränderung gegenüber dem Vorjahr aufgewiesen, obwohl weniger Niederschlag, mehr Verdunstung und weniger Abfluss verzeichnet worden sei. Dies könne durch die Schneereserven erklärt werden, die Ende des letzten Jahres grösser gewesen seien als Ende 2015.
Artikel
Kommentare
Noch kein Kommentar