Rüstung | Im Rahmen der Sion Airshow
Westschweizer Industrie trifft Kampfjet-Hersteller in Sitten
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Impressionen vom Freitag an der Sion Airshow
Foto: Keystone
Noch bevor der Bundesrat die Beschaffung von neuen Kampfjets beschlossen hat, macht die Westschweizer Industrie ihre Ansprüche für Kompensationsgeschäfte geltend. Am Freitag kam es zum Treffen mit den Kampfjet-Herstellern.
Das Treffen war im Rahmen der Sion Airshow von der Vereinigung «Groupe romand pour le matériel de défense et de sécurité» (GRPM) und der Walliser Industrie- und Handelskammer organisiert worden. Die GRPM setzt sich für den Anteil der Westschweiz bei den sogenannten Kompensationsgeschäften ein.
Diese Kompensationsgeschäfte werden bei Rüstungsaufträgen an Hersteller im Ausland abgeschlossen. Hätte die Schweiz Gripen-Kampfjets für 3,1 Milliarden Franken gekauft, hätte sich der Hersteller Saab vertraglich dazu verpflichtet, Aufträge von 2,5 Milliarden Franken an Schweizer Unternehmen zu vergeben.
Der Kauf der Gripen-Kampfjets wurde jedoch am 18. Mai 2014 an der Urne abgelehnt. Gemäss Medienberichten unternimmt Verteidigungsminister Guy Parmelin einen neuen Anlauf für die Beschaffung von Kampfjets. Im Bundesrat kam es bislang aber erst zu Vordiskussionen zum Geschäft.
Bei Rüstungsgeschäften stehen der Romandie 30 Prozent des Gesamtvolumens zu. Deshalb trafen sich Vertreter von 149 Westschweizer Unternehmen mit Kampfjet-Herstellern, wie die GRPM am Freitag mitteilte.
Aufträge in Milliardenhöhe
«Es ging noch nicht um Verträge, aber es war ein Schritt in die richtige Richtung», sagte GRPM-Generalsekretär Philippe Zahno der Nachrichtenagentur sda. Vielmehr habe es sich um einen Informationsaustausch gehandelt.
Wenn man dem in Medienberichten erwähnten Beschaffungsvolumen von 9 Milliarden Franken Glauben schenke, dann könnten sich die Kompensationsgeschäfte für die Westschweizer Unternehmen auf bis zu 3 Milliarden Franken belaufen, fügte Zahno an.
Fünf Kampfjet-Hersteller
Auch wenn es keine auf Rüstung spezialisierte Unternehmen in der Westschweiz gibt, können die Unternehmen dennoch Aufträge übernehmen, wie die GRPM festhielt. Es gehe um Firmen, die in der Industrie, Mechanik, Informatik oder der Luftfahrt tätig seien.
Deshalb kam es zum Treffen mit den fünf möglichen Kampfjet-Lieferanten für die Schweizer Armee: Saab (Gripen), Boeing (F/A-18), Lockheed Martin (F35), Airbus (Eurofighter) und Dassault (Rafale). Die Hersteller waren an der «Breitling Sion Airshow» in Sitten präsent, die noch bis am Sonntag dauert.
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