Versicherungen | Vollbremsung als beste Lösung
Wallis in Sachen Wildunfälle nicht Spitzenreiter
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Wildunfälle sind im Kanton Jura sieben Mal häufiger als im Kanton Genf.
Foto: Keystone
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Die Schadenstatistik der AXA Winterthur
Foto: AXA Winterthur
Zahlen der AXA Winterthur zeigen: In den Kantonen Jura, Graubünden, Freiburg und Schaffhausen ist die Wahrscheinlichkeit für einen Wildunfall deutlich höher als im Wallis und in anderen Regionen der Schweiz.
Wenn die Tage kürzer werden, sind Wildtiere häufiger zur gleichen Zeit unterwegs wie Autofahrer. Besonders im Morgen- und Abendverkehr ist daher Vorsicht geboten. Jedes Jahr kommen schweizweit mehr als 8000 Rehe und mehrere Hundert Rothirsche und Wildschweine im Strassenverkehr ums Leben. Für den Menschen gehen die Zusammenstösse zwischen Auto und Wild meist glimpflich aus, gleichwohl wurden gemäss Bundesamt für Statistik im letzten Jahr 74 Personen bei Tierunfällen leicht bis schwer verletzt.
Bei der AXA Winterthur gingen gemäss Medienmitteilung im Jahr 2016 insgesamt 3000 Meldungen von Unfällen mit Tieren ein. Eine Auswertung dieser Zahlen zeigt: In den Kantonen Jura, Freiburg, Graubünden und Schaffhausen sollte man auf Tiere auf der Fahrbahn besonders gefasst sein. Denn die Wahrscheinlichkeit, mit einem Tier zu kollidieren, ist in diesen Regionen deutlich höher als in anderen Kantonen der Schweiz. «In den Kantonen Jura und Graubünden ist die Wahrscheinlichkeit, mit einem Tier zusammenzustossen, siebenmal höher als im Kanton Genf und rund dreimal höher als in den Kantonen Zürich oder Basel Land», sagt Bettina Zahnd, Leiterin Unfallforschung und Prävention bei der AXA Winterthur, mit Blick auf die Schadenstatistik.
Nach den genannten «Hotspots» folgen die Kantone Wallis, Waadt, Neuenburg und Appenzell Innerrhoden mit einer Tier- und Wildschaden-Frequenz von 4 bis 5 Promille. Noch sicherer fährt es sich in Bern, Solothurn, Obwalden, Thurgau und Appenzell Ausserrhoden. Hier liegt die Frequenz bei 3 bis 4 Promille. Kaum Wildunfälle wurden in den Kantonen Genf und Basel Land verzeichnet.
Bei Kollisionsgefahr: Vollbremsung
Die Kollision mit einem Tier könne schon bei moderater Geschwindigkeit eine erhebliche Wucht entwickeln. «Im besten Fall kommen die Insassen des Personenwagens mit dem Schrecken davon – im schlimmsten Fall wird das Tier auf die Motorhaube gehoben und durchbricht die Windschutzscheibe», so Zahnd.
Die Gefahr eines Wildunfalls besteht grundsätzlich zu jeder Tages- und Jahreszeit. «Besondere Vorsicht ist jedoch im Herbst geboten, da es im Oktober, November und Dezember im Morgen- und Abendverkehr dunkel ist und Wildtiere auf der Fahrbahn oft erst spät gesehen werden. In der Dämmerung und in der Nacht sollten Autofahrer gerade bei Waldabschnitten und entsprechenden Warnschildern die Geschwindigkeit anpassen und jederzeit bereit sein zu bremsen», sagt die AXA-Unfallforscherin.
Springe ein Wildtier tatsächlich überraschend vors Auto, sei sofortiges Bremsen angesagt, wie Zahnd erklärt. «Seitdem ABS zum Standard gehört, ist eine Vollbremsung die beste Lösung. Damit kann Energie abgebaut werden, so dass die allenfalls folgende Kollision weniger heftig ist.» Sie empfiehlt, in solchen Situationen nicht zu heftige Lenkbewegungen zu machen.
pd/map
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