Sion 2026 | Favre und der CERM-Direktor intervenieren
Dezentrales Medienzentrum sorgt für Verwirrung
Die Walliser Olympia-Promotoren erhoffen sich durch die Spiele ein (Werbe-)Fenster zur Welt. Dies durch tausende Journalisten, die über die Spiele berichten. Wo diese untergebracht werden? Eine Frage, die noch offen ist. Und zu Divergenzen führt – zwischen den Promotoren und Journalisten.
Die Messe-Hallen des CERM in Martinach würden Platz bieten für rund 3000 Arbeitsplätze. Nun prüft das Kandidaturkomitee, die übrigen Medienschaffenden in Lausanne und Montreux unterzubringen. Tausende Journalisten würden bei allfälligen Winterspielen im Wallis erwartet.
Alles kein Problem. Würde diese Dezentralisierung des Medienzentrums in einem Beitrag des Westschweizer Radios nicht als Sinneswandel des Kandidaturkomitees interpretiert. Und als «News» verkauft. Bis jetzt sei die Rede nur von Martinach gewesen. Und die Auslagerung der Medienschaffenden an den Genfersee hätte mit in Martinach «aufgetretenen Schwierigkeiten» zu tun.
Eine Deutung, welche die Olympia-Promotoren so nicht stehen lassen wollen. In einem Schreiben bekunden der CERM-Geschäftsführer David Genolet sowie der Walliser Staatsrat Frédéric Favre ihr Erstaunen «über die falschen Informationen». Die Option, die Medien auf mehrere Standorte zu verteilen, habe man immer schon in Erwägung gezogen. Nicht zuletzt aus Kostengründen. «Durch die Verteilung der Journalisten auf drei Standorte könnten bis zu 50 Mio. Franken eingespart werden», wird Sportdirektor Favre zitiert.
Weiter wird in der Stellungnahme hervorgehoben, dass «Sion 2026» für die «Foire du Valais» nie eine Bedrohung dargestellt habe. Im Radiobericht wurde darauf hingewiesen, dass manche in Martinach die Ausgabe der beliebten Herbstmesse im Jahr 2025, also wenige Monate vor den Spielen, aufgrund der Umbauarbeiten gefährdet sehen.
Die Anekdote zeigt, dass die Nerven aller Beteiligten – auch jene mancher Medien –, zwei Wochen vor der Abstimmung, arg strapapziert sind. Denn bereits im Februar war im Bericht der vorberatenen Grossratskommission zum Olympia-Kredit des Kantons deutlich zu lesen: «Ein Konzept für ein dezentrales Medienzentrum an verschiedenen Standorten, die aufgrund der bestehenden Anlagen ausgewählt werden, wird zurzeit geprüft.»
David Biner
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