Grossraubtiere | Guggialp-Schäfer wollen Massnahmen ergreifen
Wolfs-Alarm im Lötschental, tote Schafe im Turtmanntal
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Walliser Wolf. Fotofallenbild eines Wolfs in der Augstbordregion vom Frühjahr 2017.
Foto: DJfW
Nach einer Wolfssichtung am Freitag im Lötschental wappnen sich die Guggialp-Schäfer gegen einen möglichen Angriff auf ihre 600-köpfige Schafherde. Gleichzeitig hat ein Wolf am Samstag im Turtmanntal drei Schafe gerissen.
«Die Walliser Wildhut hat am Freitagnachmittag oberhalb des Grundsees vis-à-vis der Guggialp im inneren Lötschental einen Wolf gesichtet. Obwohl das Tier aus grosser Distanz beobachtet und fotografiert wurde, sind sich die dortigen Wildhüter aufgrund typischer Merkmale sicher, dass es sich um einen Wolf handelt», bestätigt Sven Wirthner, Chef der Oberwalliser Wildhüter, entsprechende Informationen von 1815.ch.
Das bedeutet Gefahr für eine 600-köpfige Schafherde auf der Guggialp. Die dortigen Schäfer sind von der Wildhut und der Herdenschutz-GmbH bereits von der Wolfspräsenz in Kenntnis gesetzt worden. «Wir erwarten, dass die Schäfer die Tiere während der Nacht in einen Pferch treiben, um Schäden zu vermeiden», sagt Geschäftsführer Manfred Schmid.
Die Schafe auf der Guggialp werden in einer drei Kilometer langen, elektrifizierten Umzäunung ohne Herdenschutzhunde gesömmert. «Eine Hirtin kümmert sich um die Tiere», sagt der Alpverantwortliche Anton Ritler auf Anfrage. «Aufgrund der Meldung über die Präsenz eines Wolfes ergreifen wir nun weitere Massnahmen, dass keine Tiere zu Schaden kommen.»
Wolfsangriff im Turtmanntal
Erneut haben Schäfer im Turtmanntal Schafe an den Wolf verloren. «Beim Dorf Gruben kam es in der Nacht auf Samstag zu einem Angriff auf eine 32-köpfige Schafherde. Dabei riss ein Wolf drei Schafe, die typische Rissmuster des Beutegreifer aufwiesen», sagt Sven Wirthner.
Die Gruppe Schafe weidet in einem elektrifizierten Flexinet angrenzend zur Turtmänna. «Der Zaun war gegen die Turtmänna hin nicht geschlossen, sodass der Wolf wohl von dieser offenen Seite die Schafe angriff. Der Hag ist in der Zwischenzeit vollständig geschlossen worden», erklärt Manfred Schmid, der sich die Weidesituation am Samstagmorgen vor Ort anschaute.
Das ist der zweite Wolfsangriff im Turtmanntal in dieser Sömmerungssaison. Bereits am 30. Juni tötete der Beutegreifer in der Schafalp Turtmanntal drei Lämmer einer 450-köpfigen Schafherde.
Damit beläuft sich die Anzahl gerissener Schafe in diesem Jahr auf insgesamt sechs. Im Vergleich zum Vorjahr ist diese Zahl verschwindend klein, obwohl sich im vergangenen Sommer im Augstbord-Gebiet ein Rudel gebildet hat. Deshalb haben die Schäfer vielerorts den Herdenschutz intensiviert.
zen
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