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Acht Tipps für den Wanderspass

Was tun, wenn die Knie nach dem Wandern schmerzen? Sollen Blasen an den Füssen aufgestochen werden? Ein Mediziner gibt Antworten zu Wanderfragen.
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Was tun, wenn die Knie nach dem Wandern schmerzen? Sollen Blasen an den Füssen aufgestochen werden? Ein Mediziner gibt Antworten zu Wanderfragen.
Foto: G. Rusterholz

Quelle: RZ 0

Die Bergwelt des Oberwallis lockt bei schönem Wetter Tausende auf die Wanderwege. Die RZ liefert ein paar Tipps für die kleineren und grösseren Wanderprobleme.

Richtige Planung

Informieren Sie sich gut über die anstehende Wandertour. Wie lange dauert sie, welcher Schwierigkeitsgrad liegt an. Wählen Sie Ihre Ausrüstung entsprechend und nehmen Sie genug Verpflegung mit. Ein Blick auf die aktuelle Wetterprognose lohnt sich immer, auch wenn am Morgen die Sonne scheint. Wanderschuhe mit guten Profilsohlen sind in den Bergen ein Muss.

Rucksack und Gepäck

Damit der Rücken nicht schon nach der ersten halben Stunde schmerzt, sollte beim Packen des Rucksacks auf eine gleichmässige Gewichtsverteilung geachtet werden, also nicht alles auf einer Seite in den Rucksack stopfen. «Das Gewicht des Rucksacks sollte nach Möglichkeit dem Trainingszustand des Rückens entsprechen. Es macht keinen Sinn, untrainiert einen voll bepackten Trekking-Rucksack über Stunden zu tragen. Kleine Wanderungen mit leichteren Packungen zum Aufbau sind sehr zu empfehlen. Gegen das Einschlafen der Arme hilft der Hüftgurt des Rucksacks enorm, sodass ein Grossteil des Gewichtes auf das Becken fällt und nicht an den Schultern hängt», erklärt Dr. Christoph Kaisig aus Visp. Kleiner Tipp für den Kauf eines Rucksacks: Im Geschäft beim Anprobieren etwas in das Modell hineinpacken, damit man spürt, ob das Modell angenehm zu tragen ist.

Blasen vorbeugen

Sie können einem den Wandertag gründlich versalzen: Blasen an den Füs­sen. Damit es nicht so weit kommt, gilt es ein paar Punkte zu beachten. «Blasen kam man vorbeugen, indem man die Schuhe gut einläuft und unter Umständen sogar im Alltag trägt oder damit kurze Wanderungen und Spaziergänge unternimmt», sagt Dr. Kaisig. «Nebst Hightech-Ausrüstung scheint mir der Tipp von Seidenstrümpfen unter den Socken immer noch recht probat, da die Socken dann auf den Seidenstrümpfen und nicht auf der Haut reiben.»

Genug trinken, aber nicht zu viel

Auch beim Wandern kann man zünftig ins Schwitzen kommen. Wie steht es also um die Aufnahme von Flüssigkeit? «Man sollte genug, aber nicht über den Durst trinken. Besonders im Sport hat sich eine ans Pathologische grenzende Trinkmanie eingebürgert, welche mit einer genügenden Flüssigkeitszufuhr nicht mehr viel gemeinsam hat», sagt der Mediziner. «Ein leicht gesüsster Tee oder, bei anspruchsvolleren Touren, vielleicht auch ein isotonisches Getränk sind sicher in Ordnung. Die fruktose- und glucosehaltigen Getränke – von welchen im Alltag dringend abzuraten ist – geben dem Sportler zusätzlich genügend Energie für den Marsch.»

Wanderstöcke: Ja oder nein?

Viele Wanderer schwören auf sie, andere finden sie lästig und sperrig. Wanderstöcke sind jedoch gut für die Gelenke. Experten des deutschen TÜV Süd haben herausgefunden, dass das Benutzen von Wanderstöcken auf einer dreistündigen Wanderung den Gelenken rund eine Tonne Gewicht erspart. Beim Kauf der Stöcke sollte man darauf achten, dass diese von einer guten Qualität sind und das Gewicht auszuhalten vermögen. Im Internet sind einige Testberichte zu den verschiedenen Modellen zu finden.

Schmerzende Knie – was tun?

Viele Wanderer fürchten sich vor steilen und langen Abstiegen. Der Grund – danach schmerzen die Knie. Wanderstöcke können, wie erwähnt, die Belastung für die Kniegelenke vermindern. Schmerzen die Knie nach der Wanderung dennoch, so beruhigt Dr. Kaisig: «Je nach Trainingszustand scheint ein gewisser Knieschmerz bei Bergauf- oder Bergab-Wanderungen normal zu sein. Falls dieser nicht längere Zeit anhält oder schlimmer wird, muss kein Arzt aufgesucht werden.»

Die Blasen sind da – was nun?

Hat man sich trotz aller Vorsichtsmassnahmen Blasen gelaufen, so stellt sich die Frage, was tun. «Dann empfiehlt sich ein steriles Aufstechen nach gründlicher Desinfektion und ein gros­ses Blasenpflaster oder etwas Ähnliches, was der Haut gut anliegt und keine Falten wirft», erklärt der Mediziner. Eine zerrissene Blase sollte nach der Wanderung sauber abgetragen werden und der Blasengrund nach Desinfektion mit einer sterilen Gaze versorgt werden. «So kommt es nicht zu Infektionen in den Nischen und Falten der hängenden Haut», sagt Dr. Christoph Kaisig aus Visp.

Die Umwelt respektieren

Beim Wandern ist man Gast der Natur. Entsprechend sollte man sie auch respektieren. Der Schweizerische Alpenclub rät darum, sich nur auf den ausgewiesenen Wanderwegen zu bewegen. So werden Tiere und Pflanzen möglichst wenig beeinträchtigt. Viele Pflanzen stehen unter Artenschutz – deshalb lieber die hübsche Blume fotografieren als pflücken. Und auch im Hochgebirge gilt: Hunde gehören an die Leine, damit das Wild nicht gestört wird.

Martin Meul

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