Albinen | Mehrere Optionen wegen unsicherer Zukunft
Albinens Nachbardörfer sind bereit für Gemeindefusion
Das Dorf befindet sich in einer tief greifenden Veränderung und die weitere Entwicklung ist offen. Dabei steht auch eine Fusion im Raum. Die Nachbargemeinden stehen dafür jedenfalls schon mal in den Startlöchern.
Das Bergdorf Albinen hatte Grosses vor: Für geplante 1,5 Millionen Franken sollte der Dorfplatz und ein angrenzendes Gebäude umgestaltet werden. In Letzterem wäre auch ein neues Gemeindebüro entstanden. Die Planungen waren bereits im Gang. Nun aber kommt es anders – das Projekt wurde sistiert (die RZ berichtete). Womöglich brauche es künftig vielleicht gar keine Gemeindebüros mehr, so Gemeindepräsident Beat Jost. Grund: Das Dorf befinde sich derzeit in einer «tief greifenden Veränderung» und es gebe offene Fragen wie beispielsweise die künftige Zusammensetzung des Gemeinderates oder allfällige Fusionsabsichten.
Zukunftsweisende Gemeinderatswahlen
Wie konkret der Fusionswille im 250 Einwohner zählenden Bergdorf ist, steht zumindest vordergründig fest. «Bei einem kürzlich stattgefundenen Workshop haben sich die Teilnehmenden klar für die Eigenständigkeit ausgesprochen», so Jost. Gleichzeitig solle die Zusammenarbeit mit den Nachbardörfern wo immer möglich intensiviert werden. Eine solche besteht aktuell mitunter mit Leukerbad, wo in verschiedenen Bereichen seit Längerem zusammengearbeitet wird. Ob sich der Wunsch der Albiner nach Eigenständigkeit erfüllen wird, werden die Gemeinderatswahlen im Herbst 2020 zeigen. «Da steht uns die echte Nagelprobe bevor», sagt Jost. Konkret: Wird es gelingen, den Gemeinderat zu besetzen oder nicht? Bei den letzten Gemeinderatswahlen gab es eine einzige Liste (Gemeinsam für Albinen) mit drei Kandidaten. Die zwei weiteren Sitze wurden danach nachgewählt. Für Jost stellt sich demnach die Frage, inwieweit die Jungen bereit sind, politische Verantwortung zu übernehmen. Denn für sich persönlich könne er sich alles vorstellen, «ausser als 67-Jähriger auf einer Liste zu kandidieren». Folglich ist die Zukunft ungewiss. Hingegen steht schon jetzt fest: Das vermögende Albinen (fast ein Vermögen von 10 000 Franken pro Kopf) ist offenbar ein begehrter Fusionspartner, wie eine Umfrage in den Nachbargemeinden zeigt. Sowohl in Leuk, Leukerbad und Guttet-Feschel ist man «gesprächsbereit», wie es heisst. «Der erste Schritt sollte aber von Albinen ausgehen», sagt Leuks Gemeindepräsident Martin Lötscher. Auch in Guttet-Feschel ist man offen für eine gemeinsame Zukunft. Und in Leukerbad? «Davor verschliessen wir uns sicher nicht», sagt Gemeindepräsident Christian Grichting.
Peter Abgottspon
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