Geschinen | Denkmal muss restauriert werden
Am «Wäger Baschi» nagt der Zahn der Zeit
Das Denkmal vom «Wäger Baschi» in Geschinen muss restauriert werden. Wasser und Salz haben der Skulptur über die Jahre hinweg zugesetzt.
«Ds Wäger Baschi» ist in der Walliser Sagenwelt der Inbegriff von Stärke und Standhaftigkeit. Der Erzählung nach soll er einst gar ein Maultier samt Last über eine umgestürzte Tanne gehoben haben, die ihm und dem Tier den Weg zum Griespass versperrte. Diese Szene zeigt denn auch die «Baschi»-Statue in Geschinen. Doch das Denkmal für den stärksten Sohn des Dorfes, das im Jahr 2001 eingeweiht wurde, ist in die Jahre gekommen, der Zahn der Zeit nagt an ihm und eine Sanierung ist nötig.
Wasser und Salz setzen Statue zu
So wurde die Gemeinde Goms vor Kurzem von der lokalen Bildhauerin Maya Graber darauf aufmerksam gemacht, dass der Zustand des Denkmals sich in den letzten Jahren stark verschlechtert hat. «Am Denkmal haben sich weisse und krustenartige Ausblühungen und hellgrüne Laufspuren vom Wasser gebildet», erklärt Gemeindepräsident Gerhard Kiechler. «Leichte Laufspuren haben zwar nur einen geringen Einfluss auf die Wirkung der Skulptur. Die Streifenbildung nimmt jedoch mit der Zeit zu, bis eine starke ästhetische Beeinträchtigung entsteht.» Problematischer für den Erhalt des Denkmals sind indes blumenkohlartige Krusten, die sich im Laufe der Jahre gebildet haben. «Die schmutzabweisende Wachsschicht auf der Statue ist durch die jahrelangen Witterungseinflüsse verloren gegangen», erklärt Kiechler. «Ohne diese Schutzschicht dringen jedoch Schadstoffe in die Poren ein und die Krusten haften auf der Oberfläche.» Die Krusten würden viel Feuchtigkeit speichern und die darunterliegende Bronze korrodieren lassen, so der Gemeindepräsident. «Hauptursache für die Krustenbildung ist das im Winter ausgebrachte Streusalz, das dann durch das Fräsen des Schnees auf dem Denkmal landet», so Kiechler weiter.
Sanierung im kommenden Jahr
Um das Denkmal vor weiteren Schäden zu bewahren und seinen Fortbestand zu sichern, plant die Gemeinde Goms nun eine Sanierung. «Um weitere Schäden zu verhindern und eine gleichmässige Alterung der Bronze zu begünstigen, muss eine schonende und gründliche Reinigung und Entfernung der Krusten durch Spezialisten erfolgen», erklärt Kiechler. «Zudem soll eine Art Trennwand das Denkmal vor dem mit Salz belasteten Schnee schützen.» Derzeit ist die Gemeinde Goms dabei, die Finanzierung der Restaurierung zu klären. «Wir streben eine Kooperation mit privaten Akteuren an», sagt Kiechler weiter. Die Gesamtkosten schätzt er dabei auf rund 20 000 Franken. Durchgeführt werden sollen die Restaurierungsmassnahmen dann im kommenden Jahr.
Walter Bellwald
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