Asylwesen | Wallis

Asylgesuche: Rund 1600 im letzten Jahr

Vor allem die Asylgesuche von Menschen aus Afghanistan haben 2015 zugenommen.
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Vor allem die Asylgesuche von Menschen aus Afghanistan haben 2015 zugenommen.
Foto: Bundesamt für Migration

Quelle: 1815.ch/RZ 12

Der Kanton Wallis hat im vergangenen Jahr 1569 Asylsuchende aufgenommen. Das sind fast doppelt so viele wie 2014. Die Zahl im Oberwallis ist dagegen stabil.

Während im Jahr 2014 etwas mehr als 800 Menschen im Wallis Asyl suchten, stieg die Zahl im vergangenen Jahr deutlich an (vgl. Grafik oben). Während die Asylgesuche Anfang 2015 noch ähnlich wie im Vorjahr waren, konnte ab dem Sommer ein deutlicher Anstieg verzeichnet werden. In der zweiten Jahreshälfte beantragten doppelt so viele Menschen im Wallis Asyl wie in den ersten sechs Monaten. Am meisten Gesuchsteller verzeichnete das Walliser Amt für Asylwesen im November mit 251 Gesuchen.

312 Abschiebungen im letzten Jahr

Somit kümmerte sich der Kanton Wallis am 31. Dezember 2015 insgesamt um 2782 Asylsuchende. «Diese Zahl ergibt sich aus sich im Wallis bereits aufhaltenden Asylsuchenden, den Neuankünften, den erteilten Aufenthaltsbewilligungen und den erfolgten Abschiebungen», erklärt Damian Mottier, Generalsekretär des Departements für Gesundheit, Sozialwesen und Kultur. «Insgesamt haben im vergangenen Jahr 437 Personen eine Aufenthaltsbewilligung erhalten, 312 Asylsuchende wurden wieder abgeschoben.»

Starke regionale Unterschiede

Die Asylsuchenden verteilen sich derweil nicht gleichmässig auf die einzelnen Regionen im Kanton. «Die Zahl der Asylsuchenden im Oberwallis ist trotz des Anstiegs an Gesuchen im vergangenen Jahr ziemlich konstant, während sie im Mittel- und Unterwallis doch mehr oder weniger deutlich gestiegen ist», sagt Damian Mottier. In Zahlen heisst das: Während im Oberwallis 2015 die Zahl der Asylbewerber von 410 auf 489 stieg, verzeichnete man beispielsweise im Mittelwallis einen Anstieg um 450 auf 1400 Personen. «Auch anteilsmässig zur Bevölkerung halten sich im Oberwallis klar am wenigsten Asylsuchende auf», sagt Mottier. So beträgt der Anteil im oberen Kantonsteil 0,6 Prozent, während es im Mittelwallis 1,1 und im Unterwallis 0,78 Prozent sind. Allerdings dürfte sich dieses Verhältnis etwas in Richtung Oberwallis verschieben. Wie vergangene Woche bekannt wurde, plant der Kanton in Gamsen die Einrichtung eines vorübergehenden Zentrums für die Aufnahme von rund 90 Asylbewerbern. Gemäss Plänen der Regierung sollen die Asylbewerber solange in Containern in Gamsen untergebracht werden, bis geeignete Unterkünfte für sie gefunden werden können. Ein entsprechendes Baugesuch der Stadtgemeinde Brig-Glis liegt derzeit auf.

Mehr Flüchtlinge aus Afghanistan

Nach wie vor stammen die meisten Asylbewerber im Wallis aus Eritrea, gefolgt von Menschen aus Afghanistan und Syrien. Die Zahlen des Amts für Asylwesen zeigen, dass im Jahr 2015 vor allem mehr Menschen vom Hindukusch Asyl beantragten. Lagen Anfang 2015 noch 144 Asylgesuche von Menschen aus Afghanistan vor, so waren es zum Ende des Jahres 459 Gesuche. Die Asylbewerber aus Afghanistan überholten damit diejenigen aus Syrien. Der Anstieg von Asylgesuchen von
syrischen Staatsangehörigen fiel im vergangenen Jahr nämlich deutlich geringer aus als jener von Menschen vom Hindukusch. Anfang des letzten Jahres lagen 223 Asylgesuche von Syrern vor, Ende 2015 waren es dann 390. Auch bei Gesuchen von Personen aus dem Irak verzeichnete das Amt für Asylwesen eine leichte Zunahme, Rückgänge gab es dagegen bei Menschen aus Somalia, Sri Lanka, Serbien und Äthiopien.

«Sicherheitslage ist gut»

Die Sicherheitslage in den Asylzentren bezeichnet Damian Mottier derweil als gut. «Probleme, wie man sie teilweise aus Zentren in Deutschland kennt, gibt es bei uns im Wallis nicht», erklärt er. Gestützt wird diese Aussage vom Visper Gemeindepräsidenten Niklaus Furger. Furger erklärte vergangene Woche, dass bei der Gemeinde Visp in letzter Zeit keine Beschwerden bezüglich des Asylheims in den Kleegärten mehr eingegangen seien. Nach verschiedenen Problemen hatte der Kanton beim Zentrum in Visp Massnahmen im Form einer Eingrenzung mit einem Badge-System und einer Videoüberwachung eingeleitet. Furger begrüsste die Massnahmen, betonte jedoch, dass «sobald kriminelle Strukturen im Flüchtlingsheim erkannt werden, sofort entsprechende Massnahmen ergriffen werden müssten.»

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Kommentare

  • Joe - 811

    Was regt ihr euch auf; in Turtmann kommt ein Asylzentrum. Wo ein Gerücht ist, ist etwas Wahres dran. Die SVP Initiative geht Bachab. Wenn Turtmann und Gamsen nicht reichen, würde doch in Raron auch ein Asylheim gehen. Auf 80000 Einwohner 800 Asylanten ist verkraftbar, steht im Schnitt von Deutschland und der Schweiz.

  • Klara Zenruffinen - 3319

    Unser Oskar, der AfD-Referent, wird bald die bahnbrechende Idee von Frauke Petry, der AfD-Präsidentin, kopieren und stolz verkünden, dass die Polizei als Abschreckung auf Flüchtlinge schiessen darf.

    • Beobachter - 127

      Mittlerweilen weiss jeder warum Klara Zenruffinen ( ist nicht der richtige Name ) so Negativ über die SVP schreibt und redet; Gedenke man Ihre Gesinnung vor ein paar Jahren.

    • joi - 64

      Nicht schlechte Idee Frau Zenruffinen ( oder so ), auf Kriminelle Flüchtlinge.

  • Klaus Hensel - 3521

    Man muss es scheinbar immer wieder erklären:
    In einem Staat gibt es drei Sorten von Ausländern:
    Asylanten, Zuwanderer und Gastarbeiter.
    Die überwiegerne Mehrheit der in der Schweiz (so wie in jedem anderen Land) lebenden Ausländer, sind Gastarbeiter.
    Menschen mit einer Ausbildung (die die Schweiz nicht bezahlt hat!), die ins Land geholt werden, weil es an eigenen Kräften mangelt, und es sonst zu Versorgungsengpässen und wirtschaftlichen Problemen kommen würde, die arbeiten, (höhere) Steuern und in die Sozialkassen einzahlen.
    Die überwiegende Mehrheit dieser hängt an ihrer Heimat und verlässt spätestens dann die Schweiz, wenn der Job hier wegfällt - meist schon viel früher, weil sie einfach keinen Bock mehr haben, hier in diesem Land zu leben (für einen wahren Eidgenossen unvorstellbar, wie jemand dem "Paradies" den Rücken kehren kann, aber wahr.)
    In der Schweiz sind dies überwiegend medizinisches Personal, Pflegepersonal für Altenheime, Ingenieure und Aushilfskräfte im Bereich Tourismus, Gastronomie und Landwirtschaft.

    Dann soll der Hotelier doch mal alle seine Serviertöchter, Zimmermädchen, Putzfrauen und Küchenangestellten, der Bauunternehmer seine Maurer und Poliere und der Obstbauer seine Erntehelfer, und die Krankenhäuser und Altenheime ihr Personal nur aus Schweizern rekrutieren.
    Viel Spass bei diesem völlig aussichtslosen Unterfangen!
    Denn selbst wenn man die Unwilligen und Unfähigen (Für einen SVPler unvorstellbar, aber ja, die gibt es auch unter Eidgenossen) zu Jobs zwingt (ernsthafte Idee von SVPlern! - das ist bestimmt super, ne Serviertochter, die keinen Hehl daraus macht, dass sie zu dem Job gezwungen wurde; die bringt sicher Stimmung in die Beiz. Oder Oma wird jetzt von einem Zwangsverpflichteten ohne hinreichende Ausbildung gepflegt...)...es reicht alleine zahlenmässig hinten und vorne nicht! (Fakt)

    Die wenigsten von denen werden dann Zuwanderer.
    Also Menschen, die seit Jahrzehnten in diesem Land leben, sich integriert haben, heimisch fühlen und viele Schweizer als Freunde haben, wagen es, die Frechheit zu besitzen, vielleicht dann auch mal die Staatsbürgerschaft zu beantragen.
    Nicht wenige von denen oder ihre Kinder gehen dann in die SVP und machen dann Front gegen Ausländer (sieher Freysinger, Blocher und viele andere mehr).

    Asylanten sind keine Zuwanderer.
    Asylanten sind auf erbittertster Flucht vor Krieg, Hunger, Tod und Folter, und die allermeisten von ihnen möchten nur so schnell wie möglich wieder nach Hause in ihren eigenen Alltag, und sich nicht in einem fremden Land und einer fremden Kultur einleben müssen.
    Ja, es gibt auch Menschen, die versuchen als Asylsuchende in ein Land hereinzukommen, nur um sich dort aus wirtschaftlichen Gründen niederzulassen.
    Aber das sind die allerwenigsten.
    Um diese voneinander zu unterscheiden hat es ein sogenanntes Asylrecht und dazugehörige Asylverfahren, und - auch das kapieren viele Stimmberechtigte nicht - Asylanten dürfen nicht arbeiten obwohl sie es gerne täten, damit sie eben nicht irgendwelche Arbeitsplätze streitig machen.

    Die Ziele sollten eigentlich sein:
    A) Als Staat in der Gemeinschaft mit anderen Staaten mitzuhelfen, dass sich in der Heimat der Asylanten so schnell wie möglich eine Situation einstellt, in welche die Asylanten so schnell wie möglich zurückkehren können, und nur so kurz wie nötig hier verweilen brauchen. ODer besser noch, dafür sorgen, dass eine solche Situation, die Menschen zur Flucht zwingt, gar nicht erst entsteht.
    Die Einstellung Europas und der Schweiz dazu:
    "Uns doch scheissegal. Ist nicht unser Land. Lass denen mal weiter Waffen verkaufen und denen das Essen vor der Nase wegkaufen!"
    Mit dieser Einstellung wird die Zahl der Flüchtenden in Zukunft immer schneller weiter wachsen.

    B) Solange sie nicht zurückkehren können, Hilfesuchenden ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Das wäre, was Jesus versucht hat uns zu lehren, aber offenbar nicht bei allen angekommen ist.
    Die Einstellung Europas und der Schweiz dazu:
    "Wir wollen die nicht! Wir verteidigen hier unser christliches Abendland, unsere christlichen Werte und unser Christentum gegen diese Kanacken. Lasst sie doch an den Zäunen verrecken, notfalls schiesst auf sie! ...ok, ok für ein paar diese... Dinger stellen wir zugige Container oder klamme Bunkeranlagen zur Verfügung, aber bitte nicht bei mir! Nein, auch das ist auch schon zuviel. Wir wollen kein einziges Stück von Diesen!"
    In Zusammenhang mit der Einstellung zu A) empfehle ich die Unterlagen der Nazis mal durchzugehen und anzuschauen, wie man effizient eine industrielle Menschenvernichtungsmaschinerie aufzieht - denn genau dies wird irgendwann notwendig sein, wenn Europa (und auch die Schweiz) seine Einstellung und Handlungen in A) und B) nicht ändert.

    C) Mit zügigen Asylverfahren dafür Sorge tragen, dass die Menschen schnell zugeordnet werden können: Kein berechtigter Asylgrund = sofort wieder nach Hause schicken, berechtigter Asylgrund, schnell raus aus den furchtbaren Notelendslagern in eine menschenwürdige Asylunterkunft.
    Diesbezüglich hat die SVP vor wenigen Wochen den Versuch, ein schnelleres Asylverfahren durchzusetzen erfolgreich torpediert.
    Dank der SVP bleiben die Menschen nun länger in elendiger Wartestellung und natürlich auch die unberechtigten Asylsuchenden länger in der Schweiz.
    Das sind die realen politischen Tätigkeiten der SVP - nachprüf- und beweisbar; im Gegensatz zu ihrer Stammtischschreierei!
    Danke SVP, Ihr macht uns das Asylchaos, was wir vorher gar nicht hatten, damit Ihr dann dagegen polemisieren könnt.
    Danke! Ganz weit Vorne!
    Weitermachen!

    • Peter Müller - 99

      ein sehr guter Beitrag, danke

    • mike - 179

      @hans
      Wohnraum gibt es genug. Da muss nicht jeder Leute bei sich aufnehmen. Das Problem heisst Kapitalismus. Wohnraum ist Eigentum. Dieses Eigentum gehöhrt jemanden, egal ob der/diejenige es bewohnt oder leerstehen lässt.

    • Hans - 2714

      Also dan könntest du doch bestimmt mit bestem Beispiel voran gehen und einige aufnehmen oder? Wie lange dauert es noch bis einige die rosarote Brille abnehmen...

  • Geri - 3824

    Wer so eine Zuwanderung noch unterstützt soll doch 20 Stk bei sich zu Hause aufnehmen....

    • mike - 1222

      Als ob jeder bei sich Platz für 20 Leute hätten.
      Darum wäre es wohl besser leerstehende Häuser für die Flüchtlinge zu besetzen und zu Wohnraum umzunutzen

    • Klaus Hensel - 2223

      "Das Böse beginnt, wenn Du anfängst Menschen als Dinge zu behandeln."
      Terry Pratchett

    • Beat - 1524

      Stk oder Mist-Stück vor lauter Menschenverachtung?
      (Sonntags-)Zuwanderung oder Flucht für Leib und Leben?
      Wie beschrieben (Ober-)Walliser als Drücke-Berger oder Samariter?
      Ftüher und heute Walliser in In-und Ausland als Entwicklungshelfer oder doch als Valser Wirtschaftsflüchtlinge?

      Bitte erst selbstreflektion vor Polemik. Danke

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