Saas-Almagell | Die Gebrüder Zurbriggen haben sich der Schafzucht verschrieben
Auf Grossvaters Spuren
Daniel (23) und Richard Zurbriggen (28) haben seit anderthalb Jahren Saaser Mutten und wollen Gleichaltrige animieren, sich diese seltene Schafrasse zuzulegen.
Es ist kalt an diesem späten Winternachmittag. Daniel und Richard Zurbriggen sind dabei, ihre Schafe «zu hirten». Vor anderthalb Jahren, im Herbst 2017, haben sie ihr erstes Tier gekauft.
Tradition hochhalten
«Da schon unser Grossvater diese seltene Schafrasse gezüchtet hat, war es uns ein grosses Anliegen, sich wieder diesen Tieren zu widmen», erklärt Richard Zurbriggen und sein Bruder Daniel ergänzt: «Einerseits ist es uns wichtig, die Familientradition fortzuführen und andererseits wollen wir mit unserem Engagement auch dazu beitragen, dass die Saaser Mutten nicht aussterben.» Dabei war es gar nicht so einfach, überhaupt eine Saaser Mutte zu bekommen. «Der Grund war natürlich, dass vor mehr als vier Jahren über hundert Tiere dieser Rasse im Saastal gestohlen wurden», erinnert sich Daniel Zurbriggen. «Darum wollten die Züchter die übrig gebliebenen Tiere behalten.» Schliesslich war es der einheimische Züchter David Burgener aus Saas-Grund, der den beiden Brüdern mehrere Tiere verkaufte und damit den Startschuss für eine erfolgreiche Zucht legte. Inzwischen zählt die Stallung der Zurbriggens schon acht Tiere. «Wir hoffen, dass im Winter noch ein paar Lämmer dazukommen», sagt Richard Zurbriggen, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Fernfachhochschule Schweiz arbeitet, während sein Bruder Daniel eine Zweitausbildung zum Heizungsmonteur absolviert. Als naturbezogen und familienverbunden charakterisieren sich die beiden Brüder. «Und Tradition ist uns wichtig», betont Richard Zurbriggen. Dazu gehört, dass man – wie schon der Grossvater – Saaser Mutten halten will. Dass die Sortenorganisation ProSpecieRara den heimischen Schäfern unter die Arme greift und die Saaser Mutten besser vermarkten will, begrüssen die beiden Brüder. «Das ist eine positive Entwicklung», so der einhellige Tenor.
Walter Bellwald
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