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Barry-Werbung sorgt für Wirbel

Bernhardiner vor der Bergkulisse.
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Bernhardiner vor der Bergkulisse.
Foto: Zaubervogel/pixelio.de

Das Angebot der Bernhardinerhunde für Erinnerungsfotos wurde inzwischen gelöscht.
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Das Angebot der Bernhardinerhunde für Erinnerungsfotos wurde inzwischen gelöscht.
Foto: Screenshot

Quelle: RZ 1

«Bernhardinerhunde für Erinnerungsfotos» – dieses Angebot war noch bis vorige Woche auf der Homepage von Zermatt zu lesen. Jetzt wurde der Eintrag entfernt.

Vor knapp einem Jahr gerieten die Foto-Bernhardiner vom Gornergrat in den Fokus der Medien. Der Grund: Die Tiere mussten stundenlang als Fotosujets mit Touristen im Schnee ausharren. Zudem wurden die Hunde unter elenden Bedingungen in einer verlotterten Behausung gehalten. Daraufhin reichte der Schweizer Tierschutz STS Strafanzeige gegen die Fotoagentur Foto Fast AG ein. Inzwischen sind die Foto-Bernhardiner verschwunden.

Gemeinde intervenierte

Sogar Gemeindepräsident Christoph Bürgin schaltete sich im März vergangenen Jahres in den Streit um die treuherzigen Vierbeiner ein und drängte die Fotoagentur Fast dazu, ihr lukratives Geschäftsmodell aufzugeben. «Das Problem hat die Gemeinde zwar nur indirekt tangiert», erklärt Bürgin auf Anfrage. «Trotzdem gingen viele Mails von Tierschützern und -freunden bei der Gemeinde ein, die sich darüber aufregten, wie die Bernhardiner gehalten würden.» Daraufhin intervenierte Bürgin bei der Burgergemeinde, die das Domizil für die Unterbringung der Bernhardiner vermietete, sowie bei den Gornergratbahnen, die der Fotoagentur grünes Licht für die Fotoshootings auf dem Gornergrat gegeben hatten. «Mir ging es auch darum, dass Zermatt nicht ein schlechtes Image bekam», so Bürgin. In der Folge musste die Foto Fast AG die Plätze räumen.

Eintrag umgehend entfernt

Umso erstaunter waren die User, die in den letzten Wochen und Tagen die Homepage von Zermatt Tourismus besuchten. Unter ganzjähriges Angebot auf Gornergrat stand da zu lesen: Bernhardinerhunde für Erinnerungsfotos (kostenpflichtig). Auf Nachfrage der RZ zeigte sich Edith Zweifel, Media und Content Managerin von Zermatt Tourismus, überrascht. Der Eintrag sei «aus Versehen» auf der Homepage und werde sofort gelöscht. Schon kurze Zeit später wurde der Eintrag von der Page entfernt.

Wo sind die Bernhardiner?

Für Helen Sandmeier vom Schweizer Tierschutz ist das traurige Schicksal der Bernhardiner vom Gornergrat immer noch präsent. Das vordergründige Ziel, dass die Tiere nicht mehr stundenlang im Schnee ausharren müssen, um mit Touristen in die Kamera zu blinzeln, habe man erreicht. «Allerdings wissen wir immer noch nicht, was mit den Hunden passiert ist», gibt sie zu Protokoll. Während der Schweizer Tierschutz gegenüber dem Morgenjournal der ARD den Verdacht äusserte, dass die Hunde von Foto Fast eingeschläfert worden seien, sagte die Besitzerin der Tiere, Yolanda de Carvalho, damals gegenüber 1815.ch, das sei «eine absurde Vermutung». Zwei der Bernhardiner seien bei ihr zu Hause in den Schweigmatten in Zermatt, während die anderen vier Tiere die Besitzer gewechselt hätten und in der Heimtierdatenbank Anis neu registriert seien.

Walter Bellwald

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Kommentare

  • Bim Julen - 63

    Der Bürgin hat die Bernhardinerhunde unter dem Deckmäntelchen des Tierschutzes verjagt, weil diese keinen Einheimischen gehörten. Die Kutschenpferde des Mont Cervin und des Zermatterhohs dürfen weiter gequält werden: stundenlanges Herumstehen ohne Wasser und Schatten, vor dem Bahnhof oder vor dem Hotel. Da die Pferde einheimischen Hoteliers gehören verstummen Bürgin und Tierschutz. Ein Skandal

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