Region | Visperterminen

Betriebsleiter aus Leidenschaft

Mario Burgener auf dem Schneetöff. Der Betriebsleiter ist vielerorts einsetzbar.
1/2

Mario Burgener auf dem Schneetöff. Der Betriebsleiter ist vielerorts einsetzbar.
Foto: RZ

Motivation und Freude bei der Arbeit: Mario Burgener liebt seine Arbeit.
2/2

Motivation und Freude bei der Arbeit: Mario Burgener liebt seine Arbeit.
Foto: RZ

Quelle: RZ 0

Er ist der Betriebsleiter bei der Giw AG Sesselbahn und Skilifte. Die Arbeitstage beschreibt er als sehr abwechslungsreich. Ein Nachmittag mit Mario Burgener.

Auf der einen Seite steht das imposante Bietschhorn. Auf der anderen blicke ich Richtung Saas- und Nikolaital. Das ist das Skigebiet Visperterminen. Eine winterfreundliche Destination. Überschaubar. Gastfreundlich. Und ein Gebiet mit viel Charme. Seit mehreren Jahren arbeitet der einheimische Mario Burgener (51) bei den Bergbahnen Giw AG. «Aus Leidenschaft und aus Spass an der Arbeit», verrät er mir. Nach dem Nachmittag mit ihm weiss ich: Es steckt mehr dahinter.

Den ganzen Winter im Skigebiet

Für den Betriebsleiter bleibt nur frühmorgens kurz Zeit, um selber auf die Skier zu stehen und eine einzige Fahrt den Berg hinunterzufahren. Dabei handelt es sich um eine Kontrollfahrt. Schliesslich soll alles perfekt sein, wenn die ersten Gäste vom Sessellift hinuntersteigen und sich bei der Bergstation anbügeln lassen. «Das Wohl der Gäste steht für uns an erster Stelle», sagt Burgener stellvertretend für das ganze Team. Ich merke schnell: Der Mann lebt seinen Job. Er liebt ihn. Er übt ihn aus Überzeugung aus. Natürlich gebe es gute und weniger gute Tage, sagt Burgener. Heisst, seine Motivation ist – wie bei wohl jedem Arbeitnehmer – nicht während der gesamten Saison gleich hoch. Die schönen Momente überwiegen bei Burgener jedoch klar, dies interpretiere ich daraus, dass er seiner Arbeit in der Tourismusdestination bereits seit 14 Jahren nachgeht. «Wir haben ein gutes Team, das ist langfristig ein wichtiger Faktor in der Berufswelt.» Was er auch mag, ist die Abwechslung. Für den Betriebsleiter ist jeder Arbeitstag ein anderer. Am Morgen weiss er nie, was auf ihn und sein Team zukommen wird. Das ist beim RZ-Besuch nicht anders. Soeben geht ein Funkspruch ein: «Ausfall des oberen Skilifts.» Sekunden später sitzt Burgener auf dem Schneetöff und macht sich ein Bild vor Ort. Es vergeht keine Minute, bis der Lift wieder läuft. «Das kommt eher selten vor, dass ein Lift kurzfristig ausfällt», erzählt er mir. Dass er irgendwo gebraucht wird, geschieht jedoch immer wieder. Kaum stellt er den Schneetöff bei der Bergstation wieder ab, macht er sich ein Bild vom Kinderlift. «Eine Routinearbeit», erfahre ich. Solche Arbeiten stehen sonst meist am Vormittag an. Denn: Je nachdem wie kalt oder windig eine Nacht gewesen ist, kommt es durchaus vor, dass irgendeine Bahn am frühen Morgen nicht auf Anhieb startet. In solchen Situationen ist Burgener schnell zur Stelle und hilft. Meist startet er als einer der Ersten in einen Arbeitstag. Er bleibt während der gesamten Wintersaison im Skigebiet und geht zwischen Ende November bis Ende März nur selten hinunter ins Dorf.

23 freiwillige Pensionäre

Diese Leidenschaft und Motivation von Burgener sowie seinem ganzen Team lassen auch eine kleine Winterdestination wie Visperterminen am Leben erhalten. Das ist für den Betrieb – der im Jahr 1968 in seine erste Saison gestartet ist – keine Selbstverständlichkeit. «Jeweils in den Weihnachtsferien sowie in der Fasnachtszeit und den Sportferien begrüssen wir in unserem Gebiet immer wieder ein ähnliches Publikum», sagt Burgener. Gerade Familien schätzen das überschaubare Skigebiet, in dem jede Piste zurück ins Zentrum, zum Giw, führt. Burgener hat längst erkannt, dass Skifahren auch eine Frage des Geldbeutels ist. «Junge Familien können sich Skitage in einer grossen Arena oft nicht leisten und bevorzugen deshalb Regionen wie Visperterminen.» Er weiss, wovon er spricht. Tatsächlich kann auch ich während meines Besuchs immer wieder Familien erkennen, die offensichtlich nicht zum ersten Mal in Visperterminen Ski fahren. Burgener sprintet plötzlich zur Bergstation. Es gibt ein Problem mit der Sesselbahn. Eine kleine Sache, wie sich schnell herausstellt. Der Gast bemerkte gar nichts. Der Sessellift, der das Dorf mit dem Giw verbindet, wird von 23 freiwilligen Pensionären geführt. Auch das zeichnet eine kleine Destination, hinter der ein grosser Teil des Dorfes steht, aus. Obwohl die Saison heuer wegen des fehlenden Schnees erst ab dem 9. Januar so richtig lanciert wurde, blickt Burgener positiv auf den weiteren Verlauf. «Die Schneeverhältnisse sind optimal, sodass wir auch über die Ostertage noch perfekte Pisten anbieten können.» Kaum schwärmt Burgener von den idealen Schneeverhältnissen, ruft ihn ein Mitarbeiter wieder per Funk. Seine Hilfe wird anderswo benötigt. Mit viel Elan meistert er die nächste Aufgabe. Es ist offensichtlich: Burgener – ausgebildeter Seilbahnfachmann – liebt seinen Job unter freiem Himmel: «Wenn ich abends zwischendurch noch mit dem Pistenfahrzeug die Pisten präpariere und an einem schönen März-Abend Richtung Rothorn fahre, geniesse ich die imposante Bergkulisse und das traumhafte Panorama», sagt er. Gerade dann seien Spassfaktor und Arbeitsmoral besonders hoch, betont er und schmunzelt.

Simon Kalbermatten

Artikel

Kommentare

Noch kein Kommentar

Kommentar

schreiben

Loggen Sie sich ein, um Kommentare schreiben zu können.

zum Login

Sitemap

Impressum

MENGIS GRUPPE

Pomonastrasse 12
3930 Visp
Tel. +41 (0)27 948 30 30
Fax. +41 (0)27 948 30 31