Steg | Mehrere Varianten stehen zur Diskussion
Das Steger Hallenbad steht vor ungewisser Zukunft
Das Hallenbad Steg kommt in die Jahre. Jetzt stellt sich die Frage: Wie geht es weiter mit dem beliebten Freizeitangebot?
Das Hallenbad in Steg wurde 1972 gebaut. Wurde das Hallenbad in den ersten Jahren nach der Eröffnung fast überrannt, hat die Nachfrage in den letzten Jahren nachgelassen. «Wir verzeichnen im Schnitt zwischen 10 000 und 12 000 Eintritte pro Jahr», sagt der zuständige Gemeinderat Damian Zengaffinen. Das entspricht rund 250 Eintritten pro Woche. Zu wenig, um das Hallenbad rentabel zu betreiben. Die Folge: Die Gemeinde muss das jährliche Defizit von rund 300 000 Franken übernehmen. Denn: Staatliche Unterstützung wegen des Schwimmunterrichts an den Schulen ist nicht in Sicht.
Drei Varianten in Abklärung
Aufgrund der Tatsache, dass Bademeister Jakob Roth in zwei Jahren in Pension geht, haben sich die Gemeindeverantwortlichen mit der Frage auseinandergesetzt, wie und ob das Hallenbad in Steg nach 2020 weitergeführt werden soll. «Wir haben verschiedene Szenarien angeschaut und uns dabei alle Optionen offengelassen», erklärt Zengaffinen. «Das heisst, wir haben sowohl über einen Neubau, eine Sanierung, aber auch über die Schliessung des Hallenbades diskutiert.» In der Folge habe man ein externes Büro damit beauftragt, die verschiedenen Möglichkeiten auszuarbeiten. «Anfang des Jahres hatten wir eine erste gemeinsame Sitzung, um uns gemeinsam auszutauschen», so Zengaffinen.
Betrieb aufrechterhalten
So viel vorweg: Geht es nach dem Willen des Gemeinderates, soll das Hallenbad in Steg auch nach 2020 weiter betrieben werden. «Wir sind der Meinung, dieses Freizeitangebot in der Region auch in Zukunft aufrechtzuerhalten», sagt Zengaffinen stellvertretend für seine Gemeinderatskolleginnen und -kollegen. «Allerdings wollen wir jetzt erst mal die Arbeit des externen Büros abwarten. Dann werden wir die Resultate der Bevölkerung präsentieren und erst dann soll entschieden werden, wie es weitergeht.»
Wird das Hallenbad renoviert?
Nach Zengaffinen ist die wahrscheinlichste Variante die Sanierung des Hallenbades. «Das würde einerseits den finanziellen Rahmen nicht sprengen und andererseits die Aufrechterhaltung des Betriebs garantieren.» Momentan sind es vor allem die Schulen und Vereine aus der Region, die das Hallenbad nutzen. Dazu werden Schwimmkurse angeboten. Entgegen der landläufigen Meinung wird das Schwimmbad im Sommer weniger besucht als im Winter. «Der Grund ist der, dass das Hallenbad im Winter ein alternatives Schlechtwetterprogramm und eine Ergänzung zu den Wintersportangeboten in der Region ist», erklärt Zengaffinen. Weil im Sommer weniger Besuche anfallen, bleibt das Hallenbad während dieser Zeit wegen Unterhaltsarbeiten einen Monat geschlossen.
Urversammlung entscheidet über Neubau
Dass das alte Hallenbad womöglich einem Neubau weichen muss, scheint eher unwahrscheinlich. «Die Kosten für einen Neubau würden sich zwischen 15 und 16 Millionen Franken bewegen. Hier hätte das letzte Wort die Urversammlung», sagt Damian Zengaffinen. Ob die Stegerinnen und Steger einem solchen Projekt aber zustimmen würden, darf zumindest bezweifelt werden, vor allem auch deshalb, weil ein Projekt dieser Grössenordnung wohl unweigerlich eine Steuererhöhung nach sich ziehen würde. Auch ein Neubau mit alternativen Möglichkeiten wie zum Beispiel einer Wellnessoase ist vom Tisch. «In der Region hat es genug solcher Möglichkeiten. Das würde zu wenig Besucher anziehen. Darum legen wir unseren Fokus auf das Hallenbad», so Zengaffinen.
Walter Bellwald
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