Brig-Glis | Der Schwimmverein Oberwallis will sein Engagement ausbauen
«Den Leistungsschwimmern mehr Trainingsmöglichkeiten geben»
In den kommenden Wochen werden eine ganze Reihe wichtiger Schwimm-Wettkämpfe ausgetragen. Wie sehen die Ziele des Schwimmvereins Oberwallis aus?
Im Mai weilten einige Wettkampfgruppen des Schwimmvereins Oberwallis (OW88) im Trainingslager in Sursee, wo sich die grösste Schwimmsportarena der Schweiz befindet. Jetzt sind die Schwimmerinnen und Schwimmer des OW88 in Brigerbad am Trainieren und absolvieren ihr Vorbereitungsprogramm. In den nächsten Wochen folgen die Wettkämpfe Schlag auf Schlag. Den Auftakt bilden am nächsten Wochenende die für alle offenen Walliser Meisterschaften in Martinach.
Podestplätze möglich
«Von unserem Verein werden circa 50 Schwimmerinnen und Schwimmer an den Walliser Meisterschaften dabei sein», sagt Giovanni Gallo, der sich das Co-Präsidium des OW88 mit Tamar Hosennen-Gerber teilt. «Einige aus unserem Verein haben Chancen auf einen Podestplatz», ist Gallo überzeugt. Der OW88 als einziger Schwimmverein im Oberwallis sei mit 50 Wettkampfschwimmern derzeit im Kanton hinter Sitten die Nummer 2. Eine Woche darauf finden die Westschweizer Sommermeisterschaften in Genf statt. Mitschwimmen darf dort nur, wer im Vorfeld an einem Wettkampf die entsprechende Limite geschafft hat. Auch in Genf sei aber ein Podestplatz möglich, glaubt Gallo. Weitaus schwieriger sei dies aber in den folgenden beiden Wettkämpfen. Für die Ende Juni in Lancy durchgeführten Schweizer Sommermeisterschaften haben bislang nur vier Athleten vom OW88 die Limite geschafft. Den Abschluss dieser Sommerwettkämpfe im 50 Meter Becken bilden vom 18. bis 21. Juli die Schweizer Nachwuchsmeisterschaften in Basel. Mit dabei vom OW88 sind drei Schwimmerinnen: die 14-jährigen Zwillinge Xarenia und Xenia Gallo sowie die 12-jährige Elin Kluser. «Das Ziel ist unter die besten zehn zu kommen«, sagt Gallo. Fast wichtiger sei es aber, eine gute Zeit zu erreichen.
Neues Ausbildungskonzept
Im Moment ist der Verein dabei, sein Ausbildungskonzept zu überarbeiten. «Wir wollen den Leistungsschwimmern mehr Trainingsmöglichkeiten bieten», betont Gallo. Bis jetzt sieht das Trainingsprogramm pro Woche eine Konditionseinheit und drei Trainingseinheiten im Wasser vor. Neu seien wöchentlich vier bis fünf Einheiten vorgesehen, wobei die Kondition im Wassertraining integriert wird. Gallo stellt aber auch klar: «Wir sind ein Ausbildungsverein, kein Eliteverein.» Zwar verfügt der OW88 über 39 Trainer, aber alle arbeiten ehrenamtlich. Im Gegensatz zu den grossen Vereinen in den Schwimmhochburgen kann man sich im Oberwallis keine Profitrainer leisten. Daneben soll künftig aber auch den Freizeitschwimmern mehr Möglichkeiten geboten werden. Als erster Schritt gibt es seit Herbst 2018 eine Erwachsenen-Schwimmgruppe Brigerbad.
Dem Breitensport verpflichtet
Doch fühlt sich der OW88 nicht nur dem wettkampfmässigen Schwimmen, sondern ebenso dem Breitensport verpflichtet. «Wir wollen den Menschen im Oberwallis das Schwimmen näherbringen. Unsere Schwimmschule wird jährlich von 180 Kindern zwischen vier und sieben Jahren besucht», sagt Co-Präsidentin Tamar Hosennen-Gerber. Circa jedes fünfte bleibt dem Verein auch treu. Obwohl gesetzlich vorgeschrieben, fristet die Schwimmausbildung an Oberwalliser Schulen allerdings ein verhältnismässig kümmerliches Dasein», bemängelt Hosennen-Gerber. Im Vergleich mit Jugendlichen in anderen Schweizer Kantonen könnten die Walliser Schüler schlechter schwimmen. «Dabei kann schwimmen überlebenswichtig sein», gibt Hosennen-Gerber zu bedenken.
Frank O. Salzgeber
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