Sport | Admir Ajradini vom FC Visp
Der Schiedsrichter
Pfeifen ist seine Leidenschaft. Seit 2008 ist Admir Ajradini einer von insgesamt zehn Schiedsrichtern, die der FC Visp stellen muss.
«Aus einem schlechten Fussballer wird ein guter Schiedsrichter», sagt Admir Ajradini schmunzelnd. Der 25-Jährige pfeift zurzeit vor allem in der 2. und 3. Liga. Neben der Regelkunde und einer guten Fitness müsse ein Schiedsrichter vor allem ein guter Psychologe sein, findet Ajradini. «Der Schiedsrichter muss ein Vorbild auf dem Platz sein. Ein ruhender Pol, der abgeklärt bleibt, wenn es um ihn herum hektisch zu und her geht und die Emotionen hochschwappen.» Gefragt nach einem Unparteiischen, der ihn besonders beeindruckt, nennt Ajradini den englischen Referee Howard Webb. Der zweimalige Welt-Schiedsrichter leitete mehr als 500 Premier-League-Partien und pfiff 2010 sowohl den Champions-League-Final Inter Mailand gegen Bayern München als auch den WM-Final Spanien gegen die Niederlande. Heute ist Webb im englischen Schiedsrichterverband tätig. «Webb hat seine Linie gehabt und diese auch konsequent durchgezogen. Er hat viel laufen lassen und ein Spiel nicht zerpfiffen», erklärt Ajradini. Überhaupt findet Ajradini, dass die Unparteiischen in der Regel einen guten Job machen: «Man darf nicht vergessen, wir sehen eine Szene nur einmal und müssen dann innert Bruchteilen einer Sekunde eine Entscheidung fällen.» Im Gegensatz zur Super League sind die Schiedsrichter in den unteren Ligen nicht per Funk mit ihren Assistenten verbunden. «Wir halten durch einen Piepser Kontakt», sagt Ajradini. Hebt ein Assistent beispielsweise seine Fahne, so löst er gleichzeitig ein Signal aus, das der Schiedsrichter empfängt. Dieser kann dann den Blickkontakt mit seinem Assistenten suchen. Gerade in den unteren Ligen könnte die Regelkunde bei den Spielern manchmal besser sein. Je höher die Liga, desto besser wüssten die Spieler Bescheid, stellt Ajradini fest. In der Regel sei das Verhältnis Spieler – Schiri aber gut – mit Ausnahmen: «Es gibt Spieler, die verstehen nur die Farbensprache», so Ajradini.
Frank O. Salzgeber
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