Münster | 13 Sterne Slam in der MZH Münster
Dichterwettstreit in Münster
Bereits zum zweiten Mal treffen sich am Freitag in Münster Poetry-Slammer aus der ganzen Schweiz und sogar aus dem Ausland zum Dichterwettstreit. Dem Sieger winkt ein 13-Sterne-Whiskey.
«Ich habe immer noch das Radiovirus im Blut», sagt Martin Nanzer. Die Lust, mit der Sprache zu spielen, ist geblieben. Der 37-Jährige ist der Lokalmatador am 13-Sterne-Slam in der Mehrzweckhalle in Münster. Bei diesem Dichterwettstreit liefern sich am Freitag acht Sprachvirtuosen lustvolle Wortgefechte. Jeder der Kontrahenten hat drei Texte à sechs Minuten mit im Gepäck. «Die Texte müssen selber verfasst sein, sei es im Dialekt oder auch auf Hochdeutsch, dürfen aber nicht singend vorgetragen werden», erklärt Moderatorin Karin Rey. Die ehemalige OS-Lehrerin in Münster ist selbst begeisterte Slammerin und hat den Contest im Goms vor Jahresfrist ins Leben gerufen. Die Idee kam ihr, nachdem sie in ihrer Klasse einen schulinternen Dichterwettkampf veranstaltet hatte. «Wie schön wäre es doch, mit den Schülern an einer ‹richtigen› Slamveranstaltung im Publikum zu sitzen», dachte sich Rey. Doch der nächstgelegene Slam fand in Bern statt, was sehr weit weg ist. «Da wir also nicht an den Slam konnten, kommt der Slam nun halt zu uns», so Rey. Unterstützt wird sie in der Organisation vom Verein Kulturlandschaft Münster-Geschinen sowie der OS Münster. Martin Nanzer ist für seinen ersten Auftritt schon fleissig am Üben. «Ich begebe mich vor eigenem Publikum sozusagen in die Höhle des Löwen», sagt Nanzer, der dabei ist, seinen Texten den letzten Feinschliff zu geben. Worüber diese handeln, will er im Vorfeld des Wettkampfes nicht verraten. Nur so viel: «Ich bin kein melancholischer Typ. Deshalb versuche ich mit Wortwitz und viel Lokalkolorit Alltagssituationen zu schildern und in unterhaltsame kleine Geschichten zu verpacken.» Der Dichterwettstreit wird im K.-o.-System ausgetragen. Wer eine Runde weiterkommt, entscheidet das Publikum. Neben Martin Nanzer nehmen mit Gian Russi und Werner Augsburger zwei weitere Oberwalliser teil.
Frank O. Salzgeber
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