Region | Oberwalliser Musikgesellschaften im Fokus
Die «Alpengruss» Embd stellt sich vor
Mit dem Bezirksmusikfest Visp und den Feierlichkeiten zum 60-Jahr-Jubiläum musste die Musikgesellschaft «Alpengruss», Embd, im letzten Jahr einige organisatorische Herausforderungen meistern. Dieses Jahr will man sich vor allem auf das Musikalische konzentrieren.
1958 wurde die Musikgesellschaft «Alpengruss» gegründet. Heute zählt der Verein 34 Aktivmitglieder. «Im Grossen und Ganzen sind wir nicht schlecht aufgestellt, auch wenn wir gerne noch den einen oder anderen Musikanten begrüssen würden», erklärt Dario Schaller (26), der bereits im vierten Jahr die «Alpengruss» präsidiert. Momentan sucht man eine Verstärkung für das Schlagzeugregister. «Konkret suchen wir eine Musikantin oder einen Musikanten für die Tschinellen. Selbstverständlich sind auch junge Bläserinnen und Bläser jederzeit willkommen», präzisiert Schaller. Dass rund 10 Prozent der Bevölkerung in der Musikgesellschaft mitspielen, wertet Schaller als gutes Zeichen. «Wir spüren einen grossen Rückhalt in der Gemeinde und entsprechend stolz sind wir auch, dass wir unser Dorf bei grossen Anlässen nach aussen hin repräsentieren dürfen.» Eine wichtige Stütze für den Verein sei diesbezüglich auch der Dirigent. «Wir haben das grosse Glück, dass wir mit Angelo Jeitziner aus Lalden einen sehr kompetenten Dirigenten verpflichten konnten, der nicht nur fachlich überzeugt, sondern auch einen sehr guten Draht zu den Musikantinnen und Musikanten hat», schwärmt Schaller. «Davon können letztlich alle profitieren.»
Silvesterumspielen
Neben den obligaten musikalischen Auftritten im Dorf sowie am Bezirksmusikfest oder anderen kantonalen Anlässen gibt es in Embd einen Brauch, der jedes Jahr aufs Neue aufhorchen lässt, das sogenannte Silvesterumspielen. «Wir starten jeweils um 8.00 Uhr früh und spielen vor jedem Haus das Neujahrslied und einen Marsch. Insgesamt sind es 35 Häusergruppen, vor denen wir aufspielen», erklärt Schaller. Dabei werden die Musikantinnen und Musikanten von den Privatpersonen nicht nur verpflegt, sondern auch grosszügig unterstützt. «Das wissen wir natürlich zu schätzen», sagt Schaller, der bei dieser Gelegenheit auch gleich noch eine Anekdote anfügt. «Früher, so erzählt man sich, hatten die Hausbesitzer die Kollekte immer unter einem gefüllten Schnapsglas parat. Der Kassier bekam das Geld allerdings immer erst dann, wenn er das Schnapsglas geleert hatte. Folglich konnte es durchaus vorkommen, dass bis am Abend ein paar Zahlen verkehrt wurden», sagt Schaller und lacht.
Walter Bellwald
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