Embd | Übername "Hännä"
Dorfserie Embd
Die Gemeinde Embd ist ein typisches Walliser Bergdorf und besteht aus 15 Weilern.
Das terrassenförmig angelegte Embd liegt am Westhang des vorderen Mattertals, gegenüber von Grächen. Wegen der extremen Hanglage tragen die Embder den Übernamen «Hännä». Der Legende nach müssen die Hühner sogar beschlagen werden, weil es im Dorf dermassen steil ist. Lange Zeit war Embd nur über einen Maultierpfad zu erreichen. Erst im Jahr 1977 wurde der Ort von Stalden aus mit einer Strasse erschlossen. Ins Dorfzentrum führte die Strasse gar erst 1981. Angebunden an den öffentlichen Verkehr ist die Gemeinde durch den MGB-Bahnhof in Kalpetran und die Luftseilbahn Kalpetran–Embd. In den 1930er-Jahren von Privaten gegründet, wurde sie in den 1950er-Jahren von der Gemeinde übernommen und nach mehreren Erneuerungen auf den heutigen Standard gebracht. Eine zweite kleine Seilbahn führt vom Dorfzentrum auf den 1900 m ü. Meer gelegenen Schalb. Von der Bergstation Schalb aus führt der bei Kindern sehr beliebte Gogwärgji-Weg in Richtung Pletschen nach Embd. An sieben Stationen sind Tafeln mit Troll-Geschichten angebracht. Verfasst wurden die verschiedenen Erzählungen von Embder Schulkindern. Die Geschichten können mittels QR-Codes auch am Smartphone angehört werden. Wie viele Gemeinden in den Berggebieten hat auch Embd in den letzten Jahrzehnten unter dem Exodus der Bevölkerung gelitten. Zählte man vor fünfzig Jahren circa 430 Einwohner, sind es heute noch rund 300. Nach Auskunft von Gemeindepräsident Stefan Lorenz will man Gegensteuer geben. Zusammen mit den umliegenden Gemeinden wirbt Embd unter dem Slogan «Lebe in der Natur – arbeite in der Stadt» um neue Einwohner.
Frank O. Salzgeber
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