Schwarzarbeit | Region

Effiziente Kontrolle der Skischulen

Mit verstärkten Kontrollen soll unlauterer Wettbewerb bei den Skischulen eliminiert werden.
1/1

Mit verstärkten Kontrollen soll unlauterer Wettbewerb bei den Skischulen eliminiert werden.
Foto: zvg

Quelle: RZ 2

Seit diesem Winter wollen die kantonalen Behörden rigoros gegen unlautere Konkurrenz in der Skischulbranche vorgehen. Erste Kontrollen bringen Erstaunliches zutage.

«Wir stellten bei über 10 Prozent der kontrollierten Skischulen Unregelmäs- sigkeiten fest», erklärt Arnaud Rossier von der kantonalen Dienststelle für Wirtschaftsentwicklung. Dies sei für ihn die Bestätigung, dass das neue Kontrollsystem mehr als gerechtfertigt sei. Um was geht es? Bei jeder vom Gesetzgeber bewilligten Skischule müssen mindestens 20 Prozent der Skilehrer im Besitz der höchsten Ausbildungsstufe sein. In der Vergangenheit, so Rossier, hätten Skischulen zu Beginn der Saison wie verlangt eine Liste der Skilehrer und deren Unterrichtsstatus hinterlegt, bei welcher mutmasslich alles korrekt war. Dieser Umstand hätte im Verlauf der Saison regelmässig kontrolliert werden sollen. Die Kontrollen seien aber seitens der Behörden mangelhaft oder gar nicht durchgeführt worden. Denn die Regelung gelte nicht nur pro forma zu Beginn der Saison, sondern an jedem einzelnen Betriebstag. Demnach müsse an jedem davon mindestens 20 Prozent der im Einsatz stehenden Lehrer im Besitz der höchsten Ausbildungsstufe sein. Aufgrund des mangelhaften Vollzugs hätten Anbieter über längere Zeit fast ausschliesslich mit Hilfskräften gearbeitet und damit während schwächeren Saisonzeiten die Preise drücken können. Das sei unlauterer Wettbewerb, mindere die Unterrichtsqualität und schade dem Tourismus. (Die RZ berichtete.)

«Suchen Dialog»

Zu Beginn der aktuellen Wintersaison wurde nun seitens der kantonalen Dienststelle ein neues Kontrollsystem eingeführt sowie die Kontrollen direkt vor Ort verstärkt. Rossier: «Von den insgesamt rund 100 bewilligten Skischulen im Wallis haben wir deren 20 kontrolliert. Zusätzlich haben wir die Angaben von rund 500 Skilehrern auf ihre Richtigkeit überprüft.» Die bisher getätigten Kontrollen wurden lediglich von zwei Mitarbeitern der kantonalen Dienststelle durchgeführt. Geplant sind künftig aber grossflächige Kontrollen durch die Polizei. «Wenn wir zu zweit innerhalb von ein paar Wochen bereits mehrere schwarze Schafe finden, so erhoffen wir uns damit natürlich noch mehr.» Namentlich wollte Rossier keine Fehlbaren nennen. Nur so viel: «Es befinden sich auch einheimische Anbieter darunter.» Mit was für Konsequenzen müssen diese rechnen? «Es wird ein Administrativverfahren eingeleitet. Demnach dürften wir direkt sanktionieren. Wir suchen aber zurzeit eher noch den Dialog.» Bei der ganzen Problematik gehe es nicht um die teils hohe Anzahl von Skischulen, sondern um die Gleichberechtigung und den Schutz des Berufsstands.

Peter Abgottspon

Artikel

Kommentare

  • Andreja - 00

    "80% muss keine Ausbildung haben" stimmt nicht
    sondern
    "80% muss nicht die höchste Ausbildung haben".
    Das ist etwas völlig anderes. Es gibt Kinderskilehrer, Skilehrer Stufe 1, Stufe 2, Skilehrer-anwärter. Alle haben eine Ausbildung und Prüfung ,aber eben halt die nicht die höchste Ausbildungsstufe (Skilehrer Stufe 3 und Skilehrer mit eidg. Fachausweis).

    Trotzdem wundert es mich nicht, dass

  • Ivan - 00

    kampf gegen illegale skilehrer?! 20% müssen im besitz des patentes sein. oder mit anderen worten, wenn nicht mehr als 80% der angestellten keine ausbildung besitzen, ist noch alles in ordnung! dieses verhältnis hat nichts mehr mit qualität zu tun. dies ist lediglich eine verarschung der gäste! solange der gast für einen skilehrer mit oder ohne patent gleich viel bezahlen muss, spielt es auch keine rolle, wie viele lehrer patentiert sind! diese kontrollen dienen nicht dem schutz der gäste oder der förderung der qualität, sie verhindern bloss den wettbewerb bei den eingesessenen skischulen. die lösung des problems wär ganz einfach: jeder skilehrer/in muss sein patent beim gast vorweisen. et voila und schon würde sich der markt von selbst regulieren. der gast bezahlt was er erhält.
    aber ich kann mir gut vorstellen, weshalb diese einfache lösung nicht angewendet wird. wenn ich mit 20 ausgebildeten mitarbeitern 80 helfer beschäftigen kann und für alle dasselbe verrechne........
    diese kontrollen dienen lediglich dem schutz der eierlegenden woll-milch-sau und nicht dem schutz der gäste und der qualitätsteigerung! aber bitte nicht weinen wenn weitere gäste ihre ferien anderswo verbringen wollen!

Kommentar

schreiben

Loggen Sie sich ein, um Kommentare schreiben zu können.

zum Login

Sitemap

Impressum

MENGIS GRUPPE

Pomonastrasse 12
3930 Visp
Tel. +41 (0)27 948 30 30
Fax. +41 (0)27 948 30 31