Brig-Glis | Jazz-Festival in Brig

Ein Fenster für den Jazz

Jean-Pierre Liberale D
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Jean-Pierre Liberale D'Alpaos (l.) und Jonas Ruppen, die Organisatoren von «JazzBrig».
Foto: zvg

Quelle: RZ 0

Mit «JazzBrig» wollen Jean-Pierre L. D’Alpaos und Jonas Ruppen dem Jazz im Oberwallis eine Plattform eröffnen. Künftig soll Brig alljährlich Schauplatz eines Jazz-Festivals werden.

Jean-Pierre Liberale D’Alpaos bezeichnet sich selber als Kulturkämpfer. Seit Jahrzehnten kämpft er für eine lebendige Kulturszene im Oberwallis. Sein neuestes Projekt: «JazzBrig» – ein Fenster für den Jazz. Zusammen mit Jonas Ruppen organisiert D’Alpaos die Konzertreihe «JazzBrig» und Ende April die erste Ausgabe des Jazz-Festivals.

Jedes Jahr ein Jazz-Festival in Brig

Aber warum gerade Jazz? «Die ganze Welt der Musik ist entdeckt, nur der Jazz hat noch weisse Flecken», erzählt D’Alpaos, gerät ins Schwärmen und zitiert den österreichischen Schriftsteller Jean Améry: «Die Jazzkünstler sind die letzten Rebellen, die letzten echten Bohemiens. In einem Jahrhundert, in dem der Organisationsmensch triumphiert, legen sie Zeugnis ab für unbedingten Individualismus, für absolute künstlerische Freiheit.» Damit die Jazz-Liebhaber im Oberwallis auf ihre Kosten kommen, soll in Zukunft immer in der letzten Aprilwoche das Jazz-Festival über die Bühne gehen. Seine Premiere erlebt es vom 25. bis 30. April. Unsere Definition des Jazz ist schlicht, kurz ohne Schnörkel, aber prägnant: «Jazz ist schön», so D’Alpaos.

Thema Gitarrist

Das Jazz-Festival soll immer einem bestimmten Thema gewidmet sein, etwa Keyboarden oder Schlagzeugen. In den ersten zwei bis drei Festivals wolle man mit den Gitarristen beginnen, plant D’Alpaos. Gestartet wird mit der «Alex Rüedi Big Band & Guitar», die am 28. April im Pfarreizentrum Brig das erste Konzert gibt. An den folgenden beiden Tagen findet jeweils ein Jazz-Abend- und ein Blues-Nachtkonzert statt. Unter anderem treten der Reihe nach «Alois» und «Christy Doran & Alfred Vogel», die «Salami Band», «Frank Möbius – Der Rote Bereich» sowie ein Überraschungsgast auf. Nachtschwärmer haben am Samstag und Sonntag nach den Konzerten jeweils die Möglichkeit zu einem von Jazzklängen umrahmten Schlummertrunk.

Ein Multimediaanlass

Im einwöchigen Jazz-Festival soll aber mehr als nur Konzerte geboten werden. D’Alpaos spricht von einem Multimedia­anlass: «Wir wollen Jazz mit Film und Lyrik verbinden.» Entsprechend wird während des Jazz-Festivals der Spielfilm «Round Midnight» von Bernard Tavernier aus dem Jahr 1986 gezeigt, der als einer der besten Filme über und mit Jazz gilt. Barbara Heynen liest aus «Unendlicher Spass», dem letzten Werk von David Forster Wallace. Manuel Mengis begleitet die Lesung an der Trompete. Im Musiquarium stellen Jonas Ruppen und D’Alpaos ihre Lieblings-Jazz-CDs vor. Um das Jazz-Festival finanziell zu unterstützen, soll jedes Jahr ein anderer Künstler ein «Sammel-Kunstplakat» schaffen. Mit dem Verkauf des limitierten Sonderdrucks soll das Festival mitfinanziert werden. In diesem Jahr kreiert der Visper Künstler Herbert Theler das Kunstplakat. Parallel zum Festival läuft die Fotoausstellung «All that Jazz» der chinesischen Fotografin Weina Venetz-Zhang. Im Restaurant Commerce in Brig präsentiert sie eine Auswahl ihrer gefühlvollen Konzertfotos.

Günter Baby Sommer in Brig

Neben dem Jazz-Festival im April besteht «JazzBrig» aus einer mehrteiligen Konzertreihe. Gespielt haben schon das Trio «LRK» und Chris Wiesendanger, am 25. Juni kommt der Schlagzeuger Pierre Favre nach Brig. Die Konzertreihe schliesst am 23./24. September mit «Kommeno» von und mit Günter Baby Sommer. «Unser Ziel ist es, dass die Besucher Energie tanken können und zufriedener heimgehen, als sie gekommen sind», sagt D’Alpaos.

Frank O. Salzgeber

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