Region | Steigende Kitakosten

Ein Kita-Kind kostet 4000 Franken

Die Beiträge der Eltern reichen bei Weitem nicht, um die Kosten der Kitas zu decken. Die Gemeinden müssen den Rest zahlen.
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Die Beiträge der Eltern reichen bei Weitem nicht, um die Kosten der Kitas zu decken. Die Gemeinden müssen den Rest zahlen.
Foto: RZ-Symbolbild

Quelle: RZ 23

Die Kitas kosten die Gemeinden eine Stange Geld. Pro betreutem Kind fallen Kosten von mehr als 4000 Franken an. Die Ausgaben dürften weiter steigen.

Sein Kind in die Kindertagesstätte (Kita) zu schicken, ist teuer. Je nach steuerbarem Einkommen, Wohnsitz und Alter des Kindes kann ein Tag in der Kita bis zu 100 Franken kosten. Wer denkt, dass dieser Betrag die Kosten für die Fremdbetreuung abdeckt, der irrt sich gewaltig. Denn die öffentliche Hand muss tief in die Tasche greifen, damit die Kita-Vereine am Leben bleiben.

Bis zu einer halben Million pro Jahr

Deutlich wird dies am Beispiel der Stadtgemeinde Brig-Glis. Die Tarife für die Kita Ringelreija sind in zehn Kategorien aufgeteilt, wobei Kategorie zehn den Maximalbetrag mit 90 Franken pro Kind und Tag darstellt. «Damit das Angebot der Ringelreija finanziell abgesichert ist, zahlt die Stadtgemeinde die jeweilige Differenz zum Maximalbetrag», erklärt Marco Summermatter, Finanzverwalter der Stadtgemeinde. Das heisst, dass die Stadtgemeinde im ungünstigsten Fall, sprich für ein Kind im Alter von drei bis 18 Monaten mit Eltern, deren Jahreseinkommen unter 35 000 Franken liegt, pro Tag 46 Franken drauflegt. «Den Gesamtbetrag abzuschätzen, der so jährlich von der Stadtgemeinde für die ausserschulische Betreuung bezahlt wird, ist schwierig», sagt Summermatter. «Schliesslich variiert die Zahl der betreuten Kinder während der einzelnen Jahre.» Summermatter schätzt jedoch, dass sich der Betrag auf rund 300 000 Franken pro Jahr beläuft. «Hinzu kommt, dass die Stadtgemeinde der Kita die Räumlichkeiten zur Verfügung stellt», sagt der Finanzverwalter. «Alles in allem dürfte so rund eine halbe Million Franken pro Jahr zusammenkommen.»

Mehr Geld für Visper Kita

Auch die Kita Spillchischta in Visp könnte ohne direkte Unterstützung der Gemeinde nicht überleben. «Auf dieses Jahr hin haben wir den Gemeindebeitrag an die Kita von 145 000 auf 350 000 Franken pro Jahr erhöhen müssen», sagt der zuständige Gemeinderat Paul Burgener. «Grund dafür ist vor allem ein Anstieg der Personalkosten sowie der Ausbau der Tagesschulstruktur.» Der Betriebsaufwand der Spillchischta erreicht inzwischen rund 1,6 Millionen Franken pro Jahr und dies ohne dass die Gemeinde für die Tagesstätte eine Miete erhebt und auch weder die Nebenkosten noch den Hauswartsdienst und die Reinigung in Rechnung stellt. Nötig wird der höhere Gemeindebeitrag vor allem deswegen, weil der Trägerverein der Spillchischta sonst in Zahlungsnöte geraten könnte. «Angesichts der bereits eingetretenen Verluste in den vergangenen Jahren hat sich das Eigenkapital des Vereins auf knapp 260 000 Franken reduziert und wäre künftig ohne zusätzliche Unterstützung durch die Gemeinde Visp rasch verzehrt», sagt Burgener. «Aus diesem Grund hat die Gemeinde auf das Jahr 2016 hin zusätzliche 50 000 Franken gesprochen.» Wie hoch die Kosten für einen Kita-Platz sind, zeigt die Aussage von Marianne Eggel, Finanzverantwortliche der Spillchischta. «Beim höchsten Tarif der ­Kita kommen jeweils noch 20 Prozent an Gemeindegeldern hinzu, um die Vollkosten des Platzes decken zu können», sagt sie. «Bei niedrigeren Tarifen ist der Gemeindeanteil natürlich höher.»

Über 4000 Franken pro Kind und Jahr

Dank Gemeindebeitrag und mietfreier Infrastruktur dürfen sich die Kosten für die Spillchischta für die Gemeinde Visp ebenfalls in Richtung einer halben Million Franken bewegen. Setzt man diese Zahlen in Relation zur Anzahl der betreuten Kinder, so zeigt sich, was ein Kind in der Kita und den Tagesschulstrukturen die Gemeinden kostet. Die Spillchischta in Visp kümmert sich derzeit um insgesamt 82 Kinder. Das macht, nur auf die direkte Unterstützung gesehen, bereits 4100 Franken pro Kind und Jahr. Nimmt man noch die offerierten Mieten hinzu, so liegt der Betrag bereits über 5000 Franken pro Jahr und Kind. Ähnlich sieht es in der Stadtgemeinde Brig-Glis aus. Die Kita Ringelreija kümmert sich gemäss ihrer Homepage um 118 Kinder. Bei einer halben Million an Steuergeldern kostet jedes Kita-Kind die Gemeinde 4200 Franken.

Ein Ende ist nicht in Sicht

Die Kosten für die Gemeinden dürften derweil weiter steigen. Die Gemeinde Naters beispielsweise hat Anfang März eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die sich mit den künftigen Herausforderungen im Kita-Wesen befassen soll. Es ist anzunehmen, dass das Angebot an Plätzen ausgebaut werden muss. Derweil muss die Visper Urversammlung in naher Zukunft einen Kredit für den Ausbau der Kita genehmigen. Weil die Tages­schulstruktur mehr Platz braucht, müssen die Räumlichkeiten der Spillchischta ausgebaut werden. Derzeit geht man von Kosten in der Höhe von 2,2 Millionen Franken aus.

Martin Meul

Artikel

Kommentare

  • Klara Zenruffinen - 154

    Viele Kommentare entsprechen einem total veralteten Familienbild: die Mutter bleibt zu Hause und kümmert sich um den Haushalt, das Wohl des Gatten und um die Erziehung der Kinder. Das Schlimmste ist, dass die Frustrierten dieses retrograde Bild allen Anderen aufgezwingen wollen.

  • Othmar Imboden - 124

    5000 Stutz pro Jahr und pro Kind, also knapp 14.5 Stutz pro Tag. Diese kleine Summe sollte uns die frühkindliche Betreuung wert sein. Die Anregungen in der Kita sind ums mehrfache vielfälltiger als bei vielen Kleinkinder, die alleine zuhause bleiben müssen weil und viel Zeit vor dem Fernseher verbringen.

  • Dachs - 84

    Einseitiger, unreflektierter, undifferenzierter,... Artikel. Verfasst im 1900???

  • Kev - 71

    @quincy. Ich glaube du verwechselst die Schule mit der frühkindlichen Bildung. In der Kita/Tagi gehen wir davon aus, dass sich die Kinder selber bilden. Das heisst, die Erziehenden gestalten eine anregende Bildungsumwelt für die Kinder, indem wir verschiedene Angebote schaffen. Die Kinder können ihren Interessen nachgehen und ihre Ressourcen stärken. Wir machen also genau das Gegenteil von der Schule. Die Schule ist sehr leistungsorientiert und das möchten wir in der frühkindlichen Bildung vermeiden. Wir lassen die Kinder Kinder sein, was ich essentiell finde. In der Schule müssen der Norm entsprechen und werden so in die Gesellschaft sozialisiert. Und das ist eigentlich ein Problem der Gesellschaft , dass wir extrem leistungsorientiert sind.

  • Kev - 113

    Hallo zusammen, vor allem hallo liebe Kritiker/Kritikerinnen :-)
    Es gibt nicht nur Eltern die 100% arbeiten und ihre Kinder fremdbetreuen lassen. Heutzutage gibt es viele Alleinerziehende, die auf eine Kita / Tagesschule angewiesen sind. Schaut doch mal die Scheidungsrate an.
    Meiner Meinung nach dürfen wir diese Eltern nicht verurteilen. Wir wissen nicht, wie die momentane Lebenssituation dieser Familie ist. Ausländer und Ausländerinnen haben vielleicht nicht ihre Familie hier, damit sie auf die Kinder aufpassen und die Eltern arbeiten gehen könnne. Es ist nicht für alle möglich!
    Ich finde, wir müssen mit dem gesellschaftlichen Wandel mitgehen. Themen wie Gleichstellung von Mann und Frau, Chancengerechtigkeit, Neue Familienformen und Workind poor sind momentan aktuell. Auch wir müssen uns anpassen.
    Weiterhin möchte ich auf den Ausdruck "Hütedienst" eingehen. Jetzt mal ehrlich : Was denkt ihr, was die Erziehenden den ganzen Tag leisten? Spielen? Essen?
    NEIN! Die Arbeit geht weit darüber hinaus! Wenn ihr es genau wissen wollt, gebt die Begriffe "Erziehung, Betreuung und Bildung" im Google ein. Es ist bewiesen, dass die ersten Jahren des Kindes eine grosse Bedeutung für das zukünftige Leben hat. Und wir wollen den Kindern doch das Beste bieten.
    Hier ein paar Ressourcen von ausserfamiliären
    Kinderbetreuung:
    Vorbereitung auf den Kindergarten/ Schule, Sozialkompetenz wird gefördert, Sprachförderung ( vor allem für Migranten und Migrantinnen), Frühkindliche Bildung, Unterstützung der Eltern bei pädagogischen Fragen, Chancengerechtigkeit, Integration, Inklusion, Prävention in verschiedenen Bereichen usw.
    Eine Studie zeigte, dass jeder finanzierte Franken in die ausserfamiliäre Kinderbetreuung vierfach in die Gesellschaft zurückfliesst. Zu Beginn fallen kurzfristige hohe Kosten, welche sich aber in der Zukunft bewähren.
    Also, ich finde, wir müssen unbedingt in die Fremdbetreuung investieren!

    • Quincy - 44

      @Kev, Ihre Worte in Gottes Ohr, bloss mir fehlt ob vieler selbst gemachter Beobachtungen bei heutigen Kindern und Jugendlichen (und auch vielen Eltern) wirklich der Glaube, dass viele Eltern wirklich nur das Beste für ihre Kinder wollen. Angefangen über die von Ihnen zitierte hohe Scheidungsrate über das häufig schon im Windelalter erfolgte Abgeben der Kinder in Kitas zwecks Förderung der "Sozialkompetenz" und immer früheren Einschulung, wo diese dann systematisch "sozialisiert" und psychologisch beobachtet, begutachtet und beim geringsten Abweichen von der sog. Normentwicklung von (meist selbsternannten) ZusatzspezialistInnen zu Zusatzspezialistinnen gereicht werden, bis sie sich wieder so verhalten, wie es die Betreuenden wünschen. Und so geht das dann heutzutage durchs gesamte Kindergarten- und Grundschulalter bis über die Lehre oders Gymnasium und Uni hindurch weiter. Und das Resultat dieses "wir wollen doch nur das Beste für unser Kind ist letztendlich nur allzu häufig die Tatsache, dass diese (meist antiautoritär erzogenen) Kinder und Jugendlichen in der heutigen zunehmend brutaler werdenden (Arbeits-)Welt nicht mehr zurecht finden und auch keinesfalls beziehungsfähiger sind als Kinder früherer Generationen. Dabei fragt sich, ob Eltern mit einem maximalen Gesamtarbeitspensum von max. 130 % und konsequenter Selbsterziehung mit Hilfe guter Schullehrkräfte nicht wesentlich besser fahren würden. Aber dafür müsste man halt einmal im Leben eine Zeitlang doch sehr stark verzichten, und das wollen und können heutzutage offenbar nur noch die Wenigsten. So kommt's halt, wie es halt kommen muss: massenhaft (zusätzliche) Schulden, Scheidungen, Problemkinder, -jugendliche und -erwachsene und vielfältige soziale Isolation zuhauf. Und das alles nur, weil die jungen Erwachsenen von heute alles haben und auf nichts verzichten wollen. Ohne mich!

  • Jopi - 2816

    Ich frage mich oft wieso Ehepaare Kinder auf die Welt stellen und trotzdem beide 100% arbeiten?
    Solche Ehepaare sind Rabeneltern und drücken sich vor der Kindererziehung!
    Am Montag kommen Sie dann zur Arbeit und erzählen noch, dass das Kind am Wochenende genervt hat! Selber so erlebt!

  • Simon R. - 249

    Zuerst einmal sollte uns für die Kinder kein Geld zu viel sein. Kinder sind unsere Zukunft.
    Und nicht jeder hat ein Grosi für's Hüten. Aber.......

    Mich nerven die Doppelverdiener (@Corine: Menschen), die sich immer wieder über die anscheinend hohen Tageskosten für Ihr Kind in der Kita beschweren. Dann macht es doch selber und bliebt zuhause!

  • Geri - 1610

    Ja gosma hat recht. Ausserdem gibt es heute auch viele Hausmänner. Bei Familien wo beide Arbeiten (Nur um sich noch mehr Luxus zu gönnen) sollte man noch viel mehr verlangen. Was bringt es Kinder zu haben wen man ihnen nicht selber schauen will?
    Was man auch gelegentlich sieht das sie der Kitaleiterin Mama sagen. Soll das die Zukunft sein?

  • AHa - 1812

    Es geht nicht darum. jedenfalls nicht was meinen Zorn betrifft. Es kostet, ja! So wie vieles andere auch (und es wird auch viiel verlochet!)
    Und es ist auch recht dass ab und zu hinterfragt wird wo Geld hinfliesst und ob wo gespart werden kann.
    Aber HIER bestimmt nicht! Wir wissen zu gut, dass in diesem Bereich immer Mittel fehlen. Und bei uns kann man weissgott nicht davon sprechen dass es genug ist. Das weiss ich sehr gut von der Arbeit in der Kita. Ich weiss wo es an Material und an Lohngeld fehlt!
    Und wer ein bischen was über Entwicklungspsychologie weiss, ist sich im Klaren darüber wie prägend die ersten Jahre fürs Leben eines Menschen sind. Und somit sollte einläuchten, wie verantwortungsvoll unsere Arbeit ist. Und ich bin als Mutter und als Betreuerin überzeugt davon, dass die Einbindung in eine Kita einem Kind viel positives in seiner Entwicklung mitgibt. Es ist nämlich MEHR als nur "Hüetedienst"!
    Also wäre es herrgottnochmal wichtig diese Seite zu unterstützen und nicht noch drauf rumzutrampeln.

    Was mich wirklich sauer macht, ist dieser Kommentar.
    Wo sind wir?! 1900 oder was?? Und man kann diese Rechnung (Zitat: soll die öffentliche Hand die Selbstverwirklichung der Menschen bezahlen) nicht nur mit Steuern und Not oder nicht-Not machen. Da hängt wirtschaftlich noch viel mehr dran. Zum Beispiel weiss man heute dass viele Mütter (er schreibt zwar "Selbstverwirklichung der Leute" aber ehrlich, es geht um die Mütter) also Mütter die beruflich am Ball bleiben, sehr kompetente Berufsfrauen sind und oft noch ein bischen MEHR Einsatz haben weil sie sich beweisen müssen. Und somit für die Wirtschaft eigentlich unentbehrlich sind. Und die Kinder die sie zur Welt und in unsere Gesellschaft bringen, haben ebenfalls ihren Wert im Wirtschaftskreislauf.
    Diese "Rechnung" wäre also eigentlich etwas komplexer! So viel dazu.

    Die "Solidarität" sollte für mich in der HEUTIGEN Zeit in die andere Richtung gehen. Zum Beispiel endlich anzuerkennen welchen Wert die Arbeit (und der Qualität dieser) der Mütter und Grossmütter in unserer Gesellschaft hat!
    Dies hat der Schreiber nämlich auch ganz schön aussen vor gelassen: wie viele dieser Eltern die, ich zitiere "für die Betreuung ihrer Kinder keine Kita in Anspruch nehmen" auf die unbezahlbare (unbezahlte) Hilfe selbstloser und engagierter Grossmütter zurückgreifen! In demselben Atemzug, wie sich beklagt wird, dass der Staat (das Volk) für sich selbstverwirklichende Menschen (Mütter) aufkommen muss, erwarte ich von einem Menschen mit Verstand und ANSTAND auch gleich mal ein lautes DANKESCHÖN an eben diese helfenden Hände dieser Grosseltern (-Mütter)!!

    So, und nun. Ich bin nicht in Not wenn ich auf meine Teilzeitstelle verzichte. Aber ja, es tut mir gut, mich auf beruflicher Ebene etwas Bestätigung anzuholen. Es gleicht mich aus als Mutter von vier Kindern (werden übrigens zum Teil auch von meiner lieben, engagierten Mitter, die selber auch noch arbeiten muss, betreut, Danke Mama!).
    Und, ja, ich freue mich darüber, dass durch meine Arbeit trotz Kita-Betreuung noch etwas Geld übrig bleibt. Denn es geht uns da wie den meisten. Ohne das wärs noch keine Not, aber Knapp.
    Ähm, wie sollte denn diese Rechnung eigentlich aussehen? Sollen denn alle, bei denen nicht ein Elternteil eine leitende Funktion oder einen Akademikerberuf hat keine Kinder mehr bekommen??
    Denn seien wir ehrlich, wer will schon eine unbezahlte Arbeit ausführen (mit Burnout-Mustern die denen eines Managers gleichen) in dieser Arbeit auch versuchen den gesellschaftlichen Erwartungen entgegen zu kommen (also "gute" Kinder aufzuziehen) und dabei einen Lebensstandart weit unter sagen wir mal dessen der kinderlosen oder ganz gut betuchten Eltern einfach so akzeptieren??
    Also neben dem Recht zu etwas "Selbstverwirklichung" wie der Kommentator schreibt, gehts auch um das Recht eines angemessenen Lebensstandarts - NICHT REICHTUM auf Kosten anderer, sondern DAZUGEHÖREN, sich auch mal etwas leisten und seinen Kindern, aus denen ja einmal "etwas werden soll", etwas bieten zu können.
    JA! Hergottnochmal, dieses Recht soll uns Eltern zustehen! Steuergelder werden weissgott an anderen Stellen für dummeres ver(sch)wendet!
    Heimatland wie hinterweltlerisch...

    • Sugus - 53

      Liebe Aha
      Du sprichst mir aus dem Herzen, denn ich habe mich unglaublich über diesen einseitigen Artikel geärgert, welcher von seriösem Journalismus weit entfernt ist.
      Ich bin ebenfalls berufstätige Mutter und froh, dass wir so gute Kitas mit so liebevollen Betreuerinnen haben. Es ist schön, wenn die Kinder abends voller Stolz erzählen, was sie wieder tolles erlebt haben.
      Ich könnte das den Kindern zu Hause niemals bieten, denn egal ob ich Hausfrau oder berufstätig bin - ich muss arbeiten. Der Haushalt macht sich nicht von alleine...
      Und wer denkt, ich gehe nur arbeiten, um uns Luxus zu gönnen, der täuscht sich gewaltig - schliesslich bezahlen wir für die Kita und bei den Steuern bezahlen wir (Progression sei dank) auch nochmal kräftig. Unter dem Strich bliebe mehr übrig, wenn ich nicht arbeiten würde. Also wieso um Himmels willen gehe ich überhaupt arbeiten?!?
      Weil ich einen Job habe, der mir Spass macht, der mich intellektuell fordert und weil es diesen Job nicht wie Sand am Meer gibt und ich somit jederzeit wieder problemlos einsteigen könnte. Voilà!

    • Quincy - 52

      Werte AHa. Ich bin mir meiner Zeilen voll bewusst und merke einmal mehr, dass die unverblühmte Wahrheit nur selten gern gehört und viel lieber in den Wind geschlagen wird. Und mit dem "sich brüsten" mit irgendwelchen hochgestochenen Berufsbezeichnungen ist unseren Kindern und unserer zunehmend in soziale und finanzielle Nöte geratenden (Dekadenz-)Gesellschafft auch nicht geholfen, wie Sie in schon in näherer Zukunft sehen werden. In diesem Sinne will auch Sie nicht mehr länger mit meinen Meinungen grün und blau ärgern und widme mich nun auch lieber wieder meinen Prioritäten: u.a. MEINEN Kindern!!!

    • AHa - 83

      Kommt das "fremderziehen" der Kinder, wie Sie es nennen, wirklich zu deren Nachteil heraus? Die Grundlage worauf diese Behauptung basiert ist mir als "Erzieherin" (übrigens veraltet, ich bin Fachfrau Betreuung) nicht bekannt, aber ich lerne gern dazu.
      Ach ja, wer sich auf eine so wertende, ja verletzende Schiene begeben muss um für seine Meinung zu argumentieren (Zitat: ...heutzutage ganz allgemein im Trend, dass man die Probleme (u.a. Kinder und alte Leute) einfach auf andere abschiebt damit man sich angeblich ein schöneres Leben machen kann....) hat es meiner Meinung nach eigentlich nicht verdient, dass das Gegenüber einen Teil seiner wertvollen Zeit opfert um möglichst sachlich und anständig zu antworten.

      Ich ziehe mich nun sowieso zurück und wende mich wieder meinen persönlichen Prioritäten zu, nämlich in erster Linie meinen Kindern!

    • Quincy - 1510

      Liebe Aha. Ohne Ihre Arbeit und Ihr Engagement in und für Kitas schmälern zu wollen ist gerade eben hier ein grosses Problem der Kitas. Wenn Eltern Kinder in die Welt setzen, dann sollen sie sie gefälligst auch v.a. selbst erziehen und nicht einfach "fremderziehen" lassen (was sehr oft zum Nachteil der Kinder für deren späteres Leben herauskommt). Zudem frage ich mich, ob es nicht besser wäre, wenn ein Elternteil während ein paar Jahren mit deutlich reduziertem Arbeitspensum v.a. zuhause bleibt und die Kindererziehung selber in die Hand nimmt. V.a. wenn man bedenkt, dass sehr oft bei der Kitafinanzierung die Situation für die Eltern besteht, dass ein Elternteil eigentlich nur schuftet, damit die Familie die Kita ihrer Kinder überhaupt finanzieren kann. Aber eben. Es ist halt heutzutage ganz allgemein im Trend, dass man die Probleme (u.a. Kinder und alte Leute) einfach auf andere abschiebt, damit man sich ein angeblich schöneres Leben machen kann. Und die, die daran ganz gut verdienen, kommen mit allen möglichen und unmöglichen Erklärungsversuchen, um ihr sehr oft vorhandenes Helfer-Syndrom (finanziell) rechtfertigen zu können.

    • Ronja - 910

      Jemand muss ja dann auch noch arbeiten, damit Steuergelder reinkommen, für die vielen die nur sehr wenig oder gar keine Steuern mehr bezahlen und keine Krankenkasse mehr bezahlen, weil ja nur eine Person mehr arbeitet. Ich denke auch es ist eine riesen Herausforderung als Frau zur Arbeit zugehen und Kinder zu haben, vor denen habe ich Respekt. Auch die Kinder in die Kitta zu bringen, gehört dazu.

    • AHa - 48

      Ja genau! Diese Arbeit wird zu wenig geschätzt. Ist es also nicht auch Wertschätzung wenn die Allgemeinheit diese etwas unterstützt?
      Und dieses Teilen von Teilzeitarbeit und Haus- und Familienarbeit ist was für Theoretiker. In der Praxis funktioniert das sehr selten wirklich.
      Und der Artikel basiert auf wirtschaftlichen Grundlagen, darauf einzugehen passt doch.
      Mit dem Gedanken an den Menschen: Zusammenspiel von Familienarbeit-Arbeit ausser Haus-Kita schliesst sich-miteinander-beschäftigen-und-die-gemeinsame-Zeit-genissen NICHT aus!

    • Kritiker - 134

      Wieso muss man immer an die Wirtschaft denken und nicht einmal an den Menschen? Ich muss da Gosma recht geben, wenn Not ist, soll man diesen Dienst benützten können aber nicht damit man mehr Geld schäffeln kann oder der Wirtschaft nachzuhelfen. Wer Kinder will, soll sich mit ihnen beschäftigen und die Zeit geniessen. Sie werden schnell erwachsen sein. Diese Arbeit wird in der heutigen Gesellschaft viel zu wenig mehr geschätzt! Und ausserdem bin ich nicht der Meinung das die Mutter zu Hause bleiben soll. Es kann ruhig auch der Vater sein oder schon mal etwas von Jobsharring gehört?

  • ric - 137

    Absolut zutreffender Kommentar von gosma.

  • Corine - 1717

    Es fehlt nur noch der Vorschlag, Frauen sollen wieder Zuhause bleiben und den Männern die Arbeitswelt ganz überlassen. (Wobei das eigentlich schon der unausgesprochene Vorschlag des Kommentators ist.) Und bevor das Ich-spreche-damit-natürlich-beide-Elternteile-gleichermassen-an-Argument kommt, mit "Menschen" wurden in diesem Kommentar mit Sicherheit nicht beide Geschlechter gemeint! Denn Herr Meul schreibt ausdrücklich: "mit einem Teilzeitpensum wird es schwer, die Kosten, die man der öffentlichen Hand verursacht, durch zusätzlich bezahlte Steuern auszugleichen." Die logische Konsequenz: Nur einer der beiden "Menschen" soll zur Arbeit gehen, der andere "Mensch" soll sich vollumfänglich um die Erziehung der Kinder kümmern. In welcher Zeit leben wir eigentlich?!?

  • gosma - 2214

    Kita gut und schön,da wo es nötig ist,alleinerziehnde,schlechverdienende etc,finde dass es heute etwas zu einfach gemacht wird,oftmals gehen mütter nur arbeiten um sich Luxus zu leisten,2 mal im jahr ferien,auto,neuste mode am hin......ist ja auch niemand mehr gewillt auf etwas zu verzichten...........wird das kinder hüten familiär geregelt ist das alles ok.finde es aber nicht richtig dass die gemeinden so stark belastet werden,mütter denkt daran die zeit vergeht so schnell,in nu sind die kinder gross und jede stunde die ihr mit ihnen verbracht habt ist Gold wert

  • Quincy - 1414

    Das ist doch wie bei den Alters- und Pflegeheimen auch. Zunehmend reine Geldmacherei auf dem Buckel der Kinder und Familien! Die Kinder gibt man in externe Betreuung mit pseudosozialistischer (V)Erziehung ab und anschliessend müssen beide Elternteile 100 % schuften gehen, damit sie die Kita überhaupt noch bezahlen können. Ist mal keine Schule, machen die Kitas und Tagesschulen auch gleich dicht und die arbeitenden Eltern müssen selber schauen, wo sie ihre Kinder unterbringen. Und was am Schluss bleibt, sind sehr oft zerstörte Familien mit geschiedenen und finanziell ruinierten Eltern. Und die Kinder? Davon will ich hier lieber gar nicht erst sprechen! Schöne neue Welt!

  • Klara Zenruffinen - 2133

    Eine gute und sinnvolle Investition in unsere Zukunft.

    • Simon R. - 1017

      Sind Sie sich da ganz sicher, Frau Zenruffinen?

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