Am Pfingstsonntag findet in Wiler die Fendersetzung der Herrgottsgrenadiere statt. Thomas Ritler (28) übernimmt die Fahne von seinem Vorgänger Michael Rieder.

«Bis dass die Liebe über das Banner siegt.» Diesem Leitspruch zufolge darf ein Fender so lange die Fahne der Herrgottsgrenadiere tragen, bis er heiratet oder freiwillig zurücktritt. Nach elf Jahren als Fender gibt Michael Rieder nun die Fahne an seinen Nachfolger Thomas Ritler weiter.

Epauletten vom Grossvater

«Ich habe schon als Messdiener die Männer in ihren schmucken Uniformen bewundert», sagt Ritler. «Darum habe ich mir später eine ‹Tuinig› (Uniform) besorgt und bin mit den Herrgottsgrenadieren mitmarschiert, die vergangenen drei Jahre als Fahnenwache.» Der Elektroingenieur wurde im vergangenen November vom Wiler Stimmvolk in sein neues Amt gewählt. «Ich habe mich riesig darüber gefreut, dass ich künftig als Fender bei den Herrgottsgrenadieren mitmarschieren darf», so Ritler. Besonders stolz ist er darüber, dass er die Epauletten (Schulterstücke der Uniform) und das halbmondförmige Brustschild von seinem Grossvater, der in Rom als Gardist gedient hat, tragen darf. «Mein Onkel, der selber Fender der Herrgottsgrenadiere war, hat mir die Stücke weitervererbt», verrät Ritler. Am kommenden Pfingstsonntag wird der neue Fender nun offiziell eingesetzt. «Noch hält sich die Nervosität in Grenzen», verrät Ritler. «Aber am Sonntagnachmittag, bevor sich der Aufzug der Herrgottsgrenadiere in Bewegung setzen wird, wird mein Puls sicher ein bisschen höher schlagen.»