Er ist ein wichtiger Bestandteil der Erfolgsstory von Eintracht Frankfurt. Der Walliser Gelson Fernandes erlebt in Deutschland seinen zweiten Frühling.

Kampf. Leidenschaft. Herzblut. Diese Eigenschaften gehören zur DNA von Gelson Fernandes, der beim FC Sitten seine Fussballkarriere lanciert hat und nun seit 20 Monaten das Shirt von Eintracht Frankfurt trägt. Just dem Verein, der von YB-Meistermacher Adi Hütter trainiert wird. Der österreichische Übungsleiter steht auf den Schweizer. Unter Hütter darf Fernandes vermehrt Verantwortung übernehmen. Der Höhepunkt: In der Vorrunde trug der 32-jährige Walliser beim Spiel gegen seinen Ex-Klub Freiburg die Captainbinde. Ein Szenario, das sich später noch mehrmals wiederholen soll.

Vertrag vorzeitig verlängert

Neu ist das für den auf den Kapverden geborenen ehemaligen Schweizer Nati-Spieler nicht. In einem vereinsinternen Magazin sagt er: «Das habe ich in anderen Vereinen und in der Nationalmannschaft auch schon gemacht.» Unter Trainer Hütter ist der Mittelfeldspieler ein fester Bestandteil von Eintracht Frankfurt, einer von zahlreichen Stationen im Profifussball für Fer­nandes. Während er in der vergangenen Saison, seiner ersten im Hessenland, noch Ergänzungsspieler war, gehört er nun zu den Leistungsträgern im Team. Frankfurt mischt um die euro­päischen Plätze mit und steht im Achtelfinal der Europa League. Was besonders erstaunt: Der Walliser, der in der Hinrunde in 15 von 17 Bundesligapartien auf dem Rasen stand und ein Tor gegen RB Leipzig erzielte, ist nicht nur ein verlässlicher Balleroberer vor der Abwehr, Fernandes hat sich auch mehr und mehr in die Rolle als Führungsspieler eingelebt. Er redet viel mit den Kollegen – mal in Deutsch, mal in Französisch, mal in Englisch. Der sprachbegabte Mittelfeldmann, der insgesamt sieben verschiedene Sprachen beherrscht, ist auf und abseits des Rasens zu einem wichtigen Ansprechpartner für seinen Trainer geworden. Die Eintracht belohnte diese positive Entwicklung vor wenigen Monaten mit einer Vertragsverlängerung um ein weiteres Jahr bis Sommer 2020. «Ich fühle mich sehr wohl bei der Eintracht und in Frankfurt. In den vergangenen beiden Jahren haben wir gemeinsam sehr viel erreicht, und ich möchte mit der Mannschaft den eingeschlagenen Weg weitergehen», sagt der Defensiv-Stratege über seine Verlängerung.

Trainer ist voll des Lobes für Fernandes

Trotz seinen erst 32 Jahren kann Fernandes schon heute auf eine bewegte Laufbahn zurückblicken, in der er – mit Ausnahme der spanischen La Liga – ansonsten in allen europäischen Vorzeige-Ligen im Rampenlicht gestanden hat. Nach seinem Karrierestart beim FC Sitten trug er unter anderem das Trikot von Manchester City, Udinese ­Calcio, Sporting Lissabon, dem SC Freiburg und Stade Rennes, ehe es ihn nach Frankfurt zog. Die Anerkennung von Adi Hütter war ihm im vergangenen Sommer beim Trainingsstart von der ersten gemeinsamen Übungseinheit an gewiss. Der Trainer überzeugte ihn später, weiter in Frankfurt zu bleiben. Dies in der Vorbereitungsphase auf die Rückrunde, als Fer­nandes Angebote von Mitbewerbern vorlagen. Bei einem Vieraugengespräch konnte Hütter ihn bestärken, sein Glück weiterhin bei der Eintracht zu suchen. Hütter schätzt neben seinem Sprachtalent, durch das Fernandes viel zur Integration und dem guten Binnenklima beiträgt, seine professionelle Einstellung. Durch diese präsentiert er sich im teaminternen Wettkampf um die Stammplätze stets äusserst engagiert. Für den Coach ist klar: «Gelson ist sehr wichtig. Auch weil er die Löcher stopft und die Drecksarbeit macht», sagte Hütter einer Frankfurter Zeitung.