Grächen/St. Niklaus | Wegen wenig Kindern
Grächner und Zaniglaser planen Schulfusion
Im Schulbereich arbeiten die beiden Nachbardörfer bereits seit Längerem zusammen. Weil es in Grächen aber weniger Kinder gibt, ist auch eine Schulfusion nicht ausgeschlossen.
Die Gemeinden St. Niklaus und Grächen arbeiten bereits in mehreren Bereichen eng zusammen. Auch bei der Schule: Die OS-Kinder beider Dörfer gehen gemeinsam in St. Niklaus zur Schule und die Schulkommission setzt sich aus Vertretern beider Gemeinden und deren Aussenquartiere zusammen. Ebenso bei der Schuldirektion und der Internetseite: Beides unterhält man gemeinsam. Doch damit soll es nicht bleiben – es wird weiter munter zusammengerückt: Fürs nächste Schuljahr wurden erstmals Lehrpersonen gemeinsam eingestellt, damit diese innerhalb der Schulregion beliebig eingesetzt werden können. «In einem weiteren logischen Schritt sollten Schüler innerhalb der dezentralen Schulstandorte ausgetauscht werden können», stellt sich der Grächner Schulpräsident Serge Pollinger eine weitere gemeinsame Massnahme vor. Auch wenn Pollinger es offen nicht ausspricht, ist die langfristige Absicht klar: Um die einzelnen Schulstandorte Grächen, St. Niklaus und Herbriggen nachhaltig zu sichern, sollen die Schulen fusionieren, was mittels Vertrag geregelt werden würde.
Eine einzige Geburt 2019
In Grächen gehen derzeit zwar noch rund 90 Kinder (1H bis 8H) zur Schule, «aber», warnt Pollinger, «im letzten Jahr hatten wir eine einzige Geburt.» Wenn das auch nur eine Momentaufnahme ist, so will man in Grächen bereits jetzt reagieren. Damit verbunden wäre man langfristig auch froh um jedes zusätzliche Kind. Zudem würde aus einer Fusion möglicherweise das Bedürfnis nach Strukturen wie Mittagstisch oder ausserschulischer Betreuung entstehen, was wiederum auch die Gemeinde als Wohnort attraktiver machen würde, ist Pollinger überzeugt. «Der Grächner Gemeinderat steht dem Vorhaben positiv gegenüber.» Und auch die Schulkommission hat bereits darüber gesprochen, die zumindest nicht abgeneigt ist. Die Annäherung der beiden Dörfer ist wohl auch dem Umstand geschuldet, dass eine Gemeindefusion im Raum steht. Wobei eine Schulfusion unabhängig davon realisiert werden könnte, sagt Grächens Gemeindepräsident Christof Biner. Wie St. Niklaus darüber denkt, bleibt offen. Präsident Paul Biffiger war nicht erreichbar.
Peter Abgottspon
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Kommentare
Peter Fux, St. Niklaus VS - ↑7↓1
Das Alles gleicht einer sogenannten Salamipolitik . Ich möchte einmal, dass eine seriöse ,öffentliche Diskussion über Gemeindefusion etc. stattfindet, an welcher den Bürgern klaren Wein eingeschenkt wird. Auch mochte ich beiden Gemeinderäten ans Herz legen ,dass eine Fusion nicht ihre primäre Aufgabe ist!
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