Unterbäch | Musikgesellschaft «Alpenrose» im Porträt

Hier haben die Frauen das Sagen

Die MG «Alpenrose» Unterbäch.
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Die MG «Alpenrose» Unterbäch.
Foto: zvg

Quelle: RZ 0

Im Jahre 1909 gegründet, kann die MG «Alpenrose» auf eine lange Tradition zurückblicken und hat in all den Jahren schon so manchen Höhepunkt erlebt. Auf einen Anlass in jüngster Vergangenheit ist man aber ganz besonders stolz: die Durchführung des Oberwalliser Musikfestes 2017, welches unter dem Motto «z Bietschhoru vor Öigu, d Müsig im Härz» stand. Für ein kleines Dorf mit rund 420 Einwohnern kein einfaches Unterfangen, sagt Co-Vereins­präsidentin Annette Vogel. «Etwas, was uns nicht alle zugetraut haben.» Schliesslich habe man es auch dank der grossen Unterstützung der ganzen Bevölkerung und etlicher freiwilliger Helfer mit Bravour gemeistert, worauf man sehr stolz sei.

Gemeindemotto als Vorbild

Als Eigenheit sticht bei der «Alpenrose» die Besetzung des fünfköpfigen Vereinsvorstands he­raus, welcher ausschliesslich aus Frauen besteht. Da die musikalische Leitung mit Diana Amacker-Brunner ebenfalls unter weiblicher Verantwortung steht, ist der Verein ganz in Frauenhand. «Da unsere Gemeinde als «Rütli der Schweizer Frau» bekannt ist, kommt das nicht ganz von ­ungefähr», sagt Vogel augenzwinkernd. Bei der Besetzung der 30 aktiven Musiker hingegen ­machen die Frauen etwa einen Viertel aus. Auch bei der Besetzung des Vereinspräsidiums hat man sich in Unterbäch für einen in der Szene eher ungewöhnlichen Weg entschieden. Manuela Fux und Annette Vogel führen den Verein seit zwei Jahren als Co-Präsidentinnen. Fux kümmert sich um die Belange vor Ort in Unterbäch und Vogel ist für Administration und ­Korrespondenz zuständig.

Mehr Jungmusikanten

«Ich bin im Kanton Bern wohnhaft, kann meine Aufgaben gut von dort aus erledigen und wir ergänzen uns perfekt», sagt Vogel, welche die Wochenenden jeweils in ihrem Heimatdorf Unterbäch verbringt und an den Proben teilnimmt. Vogel selbst spielt Cornet und ist nicht das einzige Mitglied, welches nicht mehr im Dorf wohnhaft ist. Auch weitere Musiker wohnen auswärts, bleiben dem Verein aber treu und finden regelmässig den Weg nach Unterbäch, um mit ihren Kollegen zu musizieren. Sie tragen damit auch zum Erhalt des Vereins und dem Zusammenhalt der Musiker bei. Derzeit spielt aber lediglich ein Jungmusikant mit. «Er ist mittlerweile seit drei Jahren in der Musikschule und seit dieser Saison mit riesiger Begeisterung beim Verein dabei», so Vogel. In den nächsten Jahren könnte die Zahl allerdings wegen der grösseren Jahrgänge wieder steigen. Wie gross die Treue zur «Alpenrose» ist, beweist der 72-jährige Veteran Otto Zen­häusern, welcher mittlerweile seit 53 Jahren ­dabei ist.

Peter Abgottspon

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