Glauben | Eine grosse Überraschung

Im Dienste der Riti-Kapelle

Sakristanin Berta Heldner vor dem Altar in «ihrer» Riti-Kapelle in Eyholz.
1/1

Sakristanin Berta Heldner vor dem Altar in «ihrer» Riti-Kapelle in Eyholz.
Foto: RZ

Quelle: RZ 0

Seit 30 Jahren kümmert sich Berta Heldner um «ihre» Riti-Kapelle in Eyholz. Nun hat sich die Pfarrei Visp bei ihr mit einer Lourdes-Wallfahrt bedankt.

«Es war eine grosse Überraschung, als die Pfarrei mir die Lourdes-Wallfahrt geschenkt hat», sagt Berta Heldner. «Ich hätte nie damit gerechnet.» Zur Reise nach Lourdes gab es für die Sakristanin der Riti-Kapelle noch eine grosse Kerze mit dem Bild des Gotteshauses obendrauf. «Die Kapelle ist wunderschön», sagt Heldner. «Die Kerze gefällt mir sehr.» Mit den Geschenken hat sich die Pfarrei Visp bei Berta Heldner für ihre jahrzehntelange Arbeit in der Kapelle bedankt. «Wir sind froh, dass es Menschen wie Berta Heldner gibt», sagt der Visper Pfarrer Pascal Venetz. «Sie ist mit Leidenschaft bei der Sache, Leute wie sie findet man heute nicht mehr allzu oft.»

Schicksalsschlag als Motivation

Berta Heldners Beziehung zur Kapelle beginnt im Jahr 1985 derweil mit einem Schicksalsschlag. «Wenige Monate zuvor war mein Mann verstorben», erzählt sie. «In dieser schweren Zeit trat der damalige Kapellenvogt Bernhard Wyer an mich heran und fragte, ob ich nicht als Sakristanin einspringen könne, da man gerade niemand zur Hand hatte.» Seit diesem Tag kümmert sich Heldner um die verschiedenen Arbeiten, die in der Kapelle anfallen. Dazu gehört unter anderem das Öffnen am Morgen und das Abschliessen am Abend. «Immer wenn im Pfarrhaus niemand wohnt, so wie im Moment gerade, gehe ich zweimal am Tag zur Kapelle und wieder zurück», sagt die Sakristanin. «Die Kapelle hilft also auch dabei, gesund zu bleiben», fügt sie hinzu und lacht. Daneben säubert Heldner das Gebäude, kümmert sich um die Wäsche und die Blumendekoration. Und das alles fast für Gottes Lohn, von der Pfarrei erhält sie nur eine kleine Entschädigung. «Die Blumen, mit denen ich die Kapelle dekoriere, stammen zum grossen Teil aus meinem eigenen Garten», sagt Heldner. «Manchmal erhalten ich auch noch von Bekannten Blumen und von Zeit zu Zeit habe ich eine Gönnerin.»

Tiefe Verbundenheit

Auf die Frage, was sie denn an der Riti-Kapelle am meisten schätzt, antwortet Berta Helder mit einem schlichten «alles». Die Kapelle bedeutet ihr sehr viel. «Ich war damals noch sehr jung, als ich Witwe wurde. Hier in der Kapelle konnte ich meine Sorgen verarbeiten.» Sie habe der Kapelle viel gegeben, sagt sie. «Aber dieser Ort hat mit genauso viel zurückgegeben.» Und wie lange will Berta Heldner ihre Arbeit als Sakristanin noch fortführen? «Meine Mutter war eine sehr ernsthafte Person, die wollte, dass ich, wenn ich den Job annehme, diesen auch so lange wie mögliche mache», erklärt sie. «Ich habe ihr dieses Versprechen gegeben und werde mich daran halten, so lange es die Gesundheit zulässt.»

Martin Meul

Artikel

Kommentare

Noch kein Kommentar

Kommentar

schreiben

Loggen Sie sich ein, um Kommentare schreiben zu können.

zum Login

Sitemap

Impressum

MENGIS GRUPPE

Pomonastrasse 12
3930 Visp
Tel. +41 (0)27 948 30 30
Fax. +41 (0)27 948 30 31