Täsch | Gemeindefinanzen sind nicht gut genug

Kein Geld für die Täschalpstrasse

Gemeindepräsident Mario Fuchs bei der Täschalpstrasse am Täscher Dorfrand.
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Gemeindepräsident Mario Fuchs bei der Täschalpstrasse am Täscher Dorfrand.
Foto: RZ

Quelle: RZ 3

Die Strasse auf die Täschalp ist sanierungs­bedürftig. Weil das Geld fehlt, sollte eine Gebühr eingeführt werden. Die Idee ist vom Tisch. Jetzt weiss niemand, wie es weitergeht.

Die Strasse von Täsch hinauf auf die Täschalp wird rege genutzt. Im Winter ist sie gesperrt, dient aber als Schlittel- und Wanderweg. Im Sommer leistet diese als Zufahrtsstrasse für die Täschalp, die Täschhütte sowie den Europaweg einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zum touristischen Angebot der Region. Weil aber laut Auskunft von Gemeindepräsident Mario Fuchs der Unterhalt jahrelang vernachlässigt worden sei, präsentiere sich diese mittlerweile in einem schlechten Zustand und sei dringend sanierungsbedürftig. «Stellenweise müsste gar der ganze Unterbau von Grund auf neu gemacht werden. Die Strasse ist mehrere Kilometer lang. Unterziehen wir diese einer Totalsanierung, so kostet das mehrere Millionen», erklärt er. Die finanziellen Mittel seien aber nicht vorhanden. Um das Projekt dennoch finanzieren zu können, wurden im Dorf Stimmen laut, allenfalls eine Gebühr für die Benützung einzuführen. Daraufhin wurden entsprechende Abklärungen gemacht – mit einem ernüchternden Ergebnis, wie Fuchs erklärt: «Nur schon die Anschaffung einer entsprechenden Installation mit einer Barriere und Kassaautomaten kostet bis zu 70 000 Franken.» Weniger aufwendige Systeme wie eine Parkuhr, mit welcher für die Täschalp eine Parkgebühr eingeführt worden wäre, wären in der Anschaffung günstiger. Dies hätte aber vermehrte Kontrollen für den Vollzug notwendig gemacht. «Letztlich könnten mit den erhobenen Gebühren kaum mehr als Anschaffung, Unterhalt und Kontrolle des jeweiligen Systems finanziert werden. Im besten Fall ergibt das eine Nullrechnung.»

Nur Notlösung

Aufgrund dessen hat der Gemeinderat die Idee in der Zwischenzeit verworfen. Gleichzeitig aber bleibt die Strasse sanierungsbedürftig. Wie also geht es weiter? Fuchs: «Nun werden wir voraussichtlich jeweils im Rahmen unseres Budgets punktuelle Sanierungen vornehmen.» Dies sei nicht ideal und halt nur Kosmetik. Andere Möglichkeiten würden ihnen aber nicht bleiben. «Wir haben keinen Plan B.»

Peter Abgottspon

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Kommentare

  • Duscholux - 47

    "Wieso sollte eine Mehrheit für eine Strassensanierung bezahlen, die von einer Minderheit benutzt wird?"
    Das nennt sich Service-Public.

    • p_eye_o_taesch - 12

      Sevice Public ist die Grundversorgung der Bevölkerung mit standardmässiger Infrastruktur sicherzustellen. Ist eine Strasse für eine Minderheit die nicht das gsnze Jahr offen ist ein Grundbedürfnis? Für eine überschuldete Gemeinde mit teils alter Infrastruktur im Dorf? Eher nicht.

  • p_eye_o_taesch - 51

    Für wen braucht es diese Strasse? Für die Hydro Rhone? Chalet Besitzer auf der Täschalp? Touristen? Wieso sollte eine Mehrheit für eine Strassensanierung bezahlen, die von einer Minderheit benutzt wird? Wenn die Sanierung schon Millionen verschlingen wird, kann man direkt eine Bahn hoch bauen. Diese würde zumindest noch einen Teil der Investionen finanzieren. In Zaniglas gibt es zwei Bahnen. In Täsch keine. Woran liegt es? Desinteresse. Gleichgültigkeit. Ideenlosigkeit? Der Exodus aus Täsch nimmt zu. Bleiben werden letztendlich nur die Ur-Täscher und die Bauern, denn Tourismus ist nicht das Ziel. Man kann die Schuld anderen Nationen in die Schuhe schieben und den Dreck vor der eigenen Tür übersehen. Täscher wacht auf bevor es zu spät ist.

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