Unfallprävention | Pädiater erinnert an Wichtigkeit des Helmtragens

Kind in Zermatt nach Zusammenstoss mit Elektrofahrzeug schwer verletzt

Ein Helm bietet einen guten Schutz gegen schwere Kopfverletzungen.

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Ein Helm bietet einen guten Schutz gegen schwere Kopfverletzungen.

Foto: Symbolbild Rudolf Ortner/pixelio.de

Quelle: RZ 0

Nach einem schweren Zusammenstoss mit einem Elektrofahrzeug in Zermatt musste ein Kind im Inselspital hospitalisiert werden. Der Leiter der Pädiatrie am Spital Visp verweist auf die Wichtigkeit des Helmtragens.

Vor etwas mehr als einer Woche kam es in Zermatt zu einem schweren Unfall. Ein velofahrendes Kind prallte in ein Elektrofahrzeug und zog sich dabei massive Kopfverletzungen zu. Diese waren so schlimm, dass das Kind ins Inselspital nach Bern geflogen werden musste. «Stellt sich bei einem Schädelhirntrauma heraus, dass es zu einer ­Blutung ins Gehirn gekommen ist, so ist eine Verlegung in ein Kinderspital mit einer Intensivstation angezeigt», erklärt der Leiter der ­Pädiatrie am Spitalzentrum Oberwallis, Dr. Simon Fluri.

«Helme sind absolut wichtig»

Die Schwere der Verletzungen ist für den Kinderarzt zum grossen Teil darauf zurückzuführen, dass das Kind ohne Helm auf dem Velo unterwegs war. «Bei solchen Zusammenstössen besteht für Kinder die grosse Gefahr, dass es zu einer schweren Gehirnerschütterung kommt», sagt Fluri, der pro Woche zwei bis drei Kinder mit einer ­solchen Verletzung behandeln muss. «Ein Helm senkt das Risiko, eine ­Gehirnerschütterung zu er­leiden, dabei enorm. Helme sind bei der Unfallprävention absolut wichtig und es ist daher unverständlich, dass immer noch Kinder aber auch Erwachsene ohne Helm auf Velos, Trottinetts oder der­gleichen unterwegs sind.»

Lange Genesungszeit

Der Pädiater betont in dem Zusammenhang weiter, dass die Folgen einer Gehirnerschütterung nicht zu unterschätzen sind. «Selbst, wenn es nicht zu einer Blutung im Gehirn kommt, die im schlimmsten Fall tödlich verlaufen kann, dauert die Genesung mehrere Wochen», so Fluri. «Teilweise muss den Kindern ein wochenlanges Fernsehverbot und reduziertes schulisches Programm verordnet werden, da sich das Gehirn langsam erholen muss.» Dies könne zum Beispiel den ­schulischen Jahresabschluss beein­flussen, so der Kinderarzt weiter. «Wie gesagt, man kann sich mit dem Tragen eines Helms viel Ärger ersparen», betont Fluri. «Das oftmals vorgebrachte Argument, dass ein Helm mehr schaden kann als nützen, ist absoluter Quatsch.»

Keine Pflicht gefordert

Einer generellen Helmtragepflicht für Kinder oder gar Erwachsene beim Velofahren oder Ähnlichem steht Simon Fluri allerdings kritisch gegenüber. «Ich denke, dass wir die Leute überzeugen und nicht zwingen sollten», sagt Fluri, der auch Vorstandsmitglied des TCS Wallis ist. «Ein aufgeklärter Bürger, der Präventionsmassnahmen ohne Zwang ergreift, ist sicher wünschenswerter, als wenn an jeder Ecke ein Polizist stehen muss.» Dabei sei die Botschaft eigentlich eine einfache. «Ohne Helm Velo zu fahren, ist doof!»

Martin Meul

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