Literatur | Wilfried Meichtry im Portrait

Lovestory zweier Abenteurer

Wilfried Meichtry während seiner Lesung in der Buchhandlung «Zur Alten Post» in Brig.
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Wilfried Meichtry während seiner Lesung in der Buchhandlung «Zur Alten Post» in Brig.
Foto: RZ

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In «Die Welt ist verkehrt, nicht wir!» erzählt Wilfried Meichtry Lebens- und Liebesgeschichte der Schweizer Autorin Katharina von Arx und des französischen Fotografen Freddy Drilhon.

Es ist die Geschichte einer 25-jährigen Sekretärin und Kunststudentin, die es Anfang der 1950er-Jahre schaffte, ohne Geld um die Welt zu reisen. Als Gegenleistung für eine Gratisfahrkarte porträtierte sie während der Schiffspassage nach Indien Mitreisende, sang dann im indischen Radio und schaffte es als hitchhikende» Swiss Miss sogar in amerikanische Fernsehshows. Über ihre Reise schrieb Katharina von Arx ein Buch: «Nehmt mich bitte mit. Eine Weltreise per Anhalter.». Sie wurde so berühmt, dass sie danach für eine Schweizer Illustrierte eine Reportagereise machen durfte. Als Ziel wählte sie die von einer Königin regierte Südseeinsel Tonga, wo sie den französischen Fotografen Freddy Drilhon kennenlernte, ihren späteren Mann.

Erstmals auch Regie geführt

Mit «Die Welt ist verkehrt, nicht wir!» beweist der Leuker Schriftsteller und Historiker Wilfried Meichtry einmal mehr sein besonderes Faible für Biografien. Im Gegensatz zu früheren Werken konnte Meichtry diesmal mit seiner Protagonistin selbst noch reden. Er gewann ihr Vertrauen und traf sie in Romainmôtier, wo er Zutritt zu ihrem umfangreichen Archiv bekam. Eine Schatzkiste für den Historiker, dessen Recherchearbeiten für seine Bücher sich teilweise über mehrere Jahre hinziehen. Seine intensive Zusammenarbeit mit Katharina von Arx dauerte zweieinhalb Jahre bis zu ihrem Tod mit 85 Jahren im Oktober 2013. Wie Iris von Roten porträtiert Meichtry auch in diesem Werk eine selbstbewusste Frau, die ihre Visionen umsetzen wollte. Im Gegensatz zur sehr ernsthaften Iris von Roten war Katharina von Arx eine Praktikerin mit viel Humor, Schalk und Witz. Hinter den mehr als 800-jährigen Mauern des ehemaligen Prior­hauses in Romainmôtier hatte sich Katharina schliesslich eine Fluchtburg vor der schnelllebigen modernen Welt eingerichtet. Ursprünglich sollte aus dem Stoff eigentlich ein Film entstehen, in dem Meichtry erstmals selbst Regie führt. Da ein Film aber nie «alles» erzählen kann, schrieb er auch noch ein Buch, welches schliesslich noch vor dem Film erschienen ist. Dieser soll 2017 in die Kinos kommen.

Frank O. Salzgeber

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