Der Bau einer Erschliessungsstrasse schafft in Törbel ein attraktives Wohnquartier. Das Projekt soll im Bergdorf eine gewisse Dynamik auslösen.

«Wir standen vor der Situation, dass praktisch das beste Bauland, über das das Dorf verfügt, zwar eingezont, jedoch nicht erschlossen war», sagt Urs Juon, Gemeindepräsident von Törbel. Wegen der «ungünstigen Parzellenstruktur» war es dadurch auch nicht überbaubar. Eine Auszonung stand dabei nie zur Debatte, da die Verantwortlichen der Gemeinde in diesem Perimeter grosse Entwicklungsmöglichkeiten sahen.

«Wir wollen niemand benachteiligen»

Der Bau der Erschliessungsstrasse ist derzeit in vollem Gang, ebenso die Neuparzellierung. Bereits ab Anfang Juli wird mit zwei Neubauten begonnen. Weitere zwei sind in Planung, wobei Vorprojekte dazu schon vorhanden sind. Juon: «Dieses ganze Vorgehen löst im Dorf eine gewisse Dynamik aus, das ist gut für die Gemeinde.» Dennoch gibt es noch die eine oder andere Schwierigkeit, die es zu bewältigen gilt. «Die Erschliessung läuft so weit planmässig, wobei wir jedoch die Kosten immer im Auge behalten müssen, es kommt immer wieder Unvorhergesehenes dazu.» Weiter sei man bemüht, dass beim ganzen Verfahren niemand benachteiligt werde.

120 Franken pro Quadratmeter

Die Gemeinde handelte mit den privaten Bodenbesitzern einen Preis von 80 Franken pro Quadratmeter für das unerschlossene, nicht arrondierte Bauland aus. Der Boden wird anschliessend an Interessierte für 120 Franken/Quadratmeter abgegeben. Heisst, künftige Bauherren oder Eigentümer bezahlen einen Mehrwert von 40 Franken für die Erschliessung ihrer Parzelle. «Der Bodenpreis bleibt dadurch moderat und unseren Verhältnissen angepasst», sagt Juon. Die Gemeinde finanziert den Bodenkauf (schätzungsweise eine Million Franken) und die Erschliessung (zirka 700 000 Franken). Der Verkauf der rund 20 Bauparzellen an schöner Lage mit unverbaubarer Aussicht in den nächsten Jahren soll die Kosten zum grossen Teil wieder decken. Das grosse Ziel der Gemeinde: «Wir schaffen uns mit dem Projekt die Möglichkeit zur Weiterentwicklung», sagt der Gemeindepräsident. Von den Käufern wird eine Überbauung innert fünf Jahren gefordert, ansonsten kann die Gemeinde den Boden zu denselben Konditionen zurücknehmen.