Ernen | Die Oberwalliser Musikgesellschaften stellen sich vor
Die «Kleine, aber Feine» trumpft auf
Im Musikdorf gibt die MG «Frid» seit bald 110 Jahren den Takt an. Die Harmonie der dritten Stärkeklasse blickt auf ein erfolgreiches Kantonales Musikfest in Naters zurück. Der Präsident, Lukas Clausen, gibt einen Einblick.
«Das Kantonale in Naters war für uns ein voller Erfolg», sagt Lukas Clausen, welcher seit zwei Jahren dem Verein als Präsident vorsteht. Die Erner konnten sowohl mit einem ersten Platz im Saalwettbewerb als auch mit einem zweiten Rang bei der Marschmusik die Jury von sich überzeugen. Hinzu kam noch, dass das Flötenregister den Prix Belalp gewann. «Wir haben viel investiert und sind von unserem jungen, ambitionierten Dirigenten sehr gut vorbereitet worden», so Clausen weiter. Gemeint ist Pascal Vogel, welcher vor Kurzem seine Dirigentenausbildung abgeschlossen hat und seit zwei Jahren sich um die musikalische Entwicklung der «Frid» kümmert.
Klein, aber fein
«Zum Glück haben wir in jedem Register gute Musiker», sagt Clausen. Trotzdem kämpft die
MG um Neumitglieder. Aktuell hat sie rund 30 Aktive. Für die Nachwuchsgewinnung geht der Verein zusammen mit der AMO zu den Schulen in der Region. «Zudem beteiligen wir uns finanziell an der Musikschule, sodass die Jungmusikanten spätestens nach drei Jahren gut ausgebildet zu uns kommen.» Clausen selbst ist seit nunmehr zwanzig Jahren im Verein, dessen Bedeutung er sich durchaus bewusst ist. «Für das Dorf sind wir sehr wichtig, da wir bei kirchlichen und weltlichen Anlässen immer dabei sind.» Auch sei es für sie normal, an allen runden Geburtstagen von Dorfmitgliedern, welche über
90 Jahre alt seien, aufzuspielen.
Musikalisches Spektrum
«Unser Repertoire geht vom Traditionellen bis hin zum Modernen», sagt Clausen. Für die Stückwahl steht zu Beginn jeweils ein Motto. «Im vergangenen Jahr war es die ‹Schweiz›, für das kommende Jahr ist es ‹Schottland-Irland›.» Bereits ab Mitte Juli arbeitet der Verein wieder am neuen Jahresprogramm. Zwei Höhepunkte gehören stets dazu – das Winter- sowie das Jahreskonzert. Trotz allem musikalischen Einsatz darf auf keinen Fall das Kameradschaftliche fehlen. «Jeweils an Fronleichnam führen wir einen Familiennachmittag mit Grillieren und gemütlichem Beisammensein im ‹Mättelti› im Dorf durch.» Zudem unternehme man alle zwei Jahre einen Ausflug, bei dem die Instrumente zu Hause blieben.
Thomas Allet
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