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Neuapostolische Kirchgemeinde zieht um

«Wir bedauern den Wegzug», sagt Christian Joder, Vorsteher der neuapostolischen Kirchgemeinde Brig-Glis.
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«Wir bedauern den Wegzug», sagt Christian Joder, Vorsteher der neuapostolischen Kirchgemeinde Brig-Glis.
Foto: RZ

Quelle: 1815.ch/RZ 5

Die neuapostolische Kirche in Brig-Glis steht zum Verkauf. Der Grund: Die Räumlichkeiten an der Wierystrasse sind zu gross.

«Es tut uns weh, dass wir unseren angestammten Standort verlassen müssen. Aber aufgrund der rückläufigen Zahlen in unserer Kirchgemeinde sind die Räumlichkeiten inzwischen ganz einfach zu gross. Darum suchen wir jetzt einen neuen Standort», sagt Christian Joder (60), Vorsteher der neuapostolischen Kirchgemeinde Brig-Glis.

Ein Drittel weniger Mitglieder

Vor 23 Jahren wurde die neuapostolische Kirche an der Wierystrasse eingeweiht. «Damals zählte unsere Gemeinde rund 300 Mitglieder», erinnert sich Joder. Vor allem Feriengäste aus dem In- und Ausland besuchten die Gottesdienste in Brig-Glis. «Inzwischen zählen wir noch knapp hundert Mitglieder, weil viele Leute altersbedingt ausscheiden müssen», so Joder. Das sei aber nicht nur ein Phänomen der neuapostolischen Kirche, führt er an. «Alle Religionen leiden unter einem Mitgliederschwund. Das hat unter anderem damit zu tun, dass sich die Menschen immer weniger einer bestimmten Religionsgruppe zuordnen wollen.» Der Mitgliederschwund der neuapostolischen Gemeinde in Brig-Glis war denn auch ausschlaggebend, das dreistöckige Gebäude mit Kirche, Kapelle und Schulungsräume sowie die unterirdische Einstellhalle mit 60 Parkplätzen zu veräussern. «Es ist eine wunderschöne Anlage mit einem grossen Umschwung. Aber nach mehr als 20 Jahren müssen wir so ehrlich sein und uns zugestehen, dass die ganze Anlage inzwischen für uns zu gross geworden ist», bedauert Joder.

Grosse Herausforderung

Seit 1992 wird die Anlage von der neuapostolischen Kirchgemeinde unterhalten und betrieben. «Der Spatenstich erfolgte im April 1991 und ein Jahr später wurden die Räumlichkeiten bezogen», erinnert sich der Vorsteher der neuapostolischen Kirchgemeinde Brig-Glis. Neben der Seelsorge stand auch die Gemeinschaftspflege und das Missionieren im Vordergrund. «Für uns war es eine grosse Herausforderung, in einem erzkatholischen Gebiet ansässig zu werden und um Mitglieder zu werben», sagt Christian Joder. Sogar bis nach Domodossola waren die neuapostolischen Missionare unterwegs. Inzwischen gehört das Missionieren der Vergangenheit an. «Diese Art um Mitglieder zu werben, ist heute nicht mehr zeitgemäss», weiss Joder, der in diesem Zusammenhang darauf hinweist, dass man stets ein gutes Einvernehmen mit der einheimischen Bevölkerung und der katholischen Kirche gepflegt habe. «Wir haben keine Berührungsängste und sind bemüht, ein gutes Verhältnis zu anderen Glaubensrichtungen zu wahren. Das ist uns auch ganz gut gelungen», fasst Joder die letzten Jahre zusammen.

Neuer Standort gesucht

Jetzt hat sich die neuapostolische Gemeinde entschieden, einen neuen Standort zu suchen. «Wir werden aber die deutschsprachige Kirchgemeinde im Oberwallis nicht aufgeben und wollen in der Region Brig/Visp bleiben», erklärt Joder. Bei der neuen Standortsuche will man sich allerdings Zeit lassen. «Wir wollen zwar ein kleineres Gebäude beziehen, aber es soll doch einen schönen und modernen Charakter haben», hält Joder fest. «Schliesslich hat die neuapos­tolische Kirche einen gewissen Status. Demzufolge wollen wir unsere Mitglieder nicht in irgendeinem Gebäude einquartieren.» Bis es so weit ist, werden die Gottesdienste und Schulungen der neuapostolischen Kirchgemeinde Brig-Glis weiterhin am alten Standort an der Wierystrasse abgehalten. «Wir sind stolz auf das, was wir in den letzten 20 Jahren im Oberwallis aufgebaut haben», sagt Christian Joder. «Und daran wollen wir auch in Zukunft festhalten. Wenn auch an einem anderen Standort.»

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Kommentare

  • thomas - 138

    Warum wollt Ihr immer auf die katholische Kirche einschlagen?Sicher wurden Fehler gemacht,aber niemand ist fehlerlos.Unser neuer Papst ist sehr vortschrittlich.Ich habe noch lieber Kirchen um mich, als Moscheen mit einer mittelalterlichen intoleranten Einstellung die die Frauen unterdrücken und Köpfe abschlagen.

  • MéLa - 97

    Nestor, ein Blick ins Gesetz bestätig Chrigis Aussage.

  • Christian S. - 1113

    Würde den katholischen und reformierten Kirchengebäuden eigentlich schon lange auch blühen (Rückläufige Mitgliederzahlen, Pfarrherr-Mangel, usw...) aber diese werden ja zu 100% von der Gemeinde und damit von jedem Steuerzahler bezahlt!

    • Nestor - 710

      Die Aussagen von Christian S. sind falsch. Ein Blick ins Gesetz genügt, um dies festzustellen.

    • Simon R. - 84

      Musste ja wieder kommen, Chrigi! :-)

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