Bahnunternehmen | BLS sucht Standort für neue Werkstatt
Neue BLS-Werkstatt: Oberwallis hat keine Chance
Die SPO will, dass sich der Staatsrat für die Ansiedlung einer BLS-Werkstatt im Oberwallis einsetzt. «Keine Chance», heisst es aber schon jetzt vom Bahnunternehmen.
Gerade erst hat die BLS die Konzession für den Betrieb des regionalen Personenverkehrs zwischen Iselle und Domodossola erhalten. Das Fernziel dabei: Die Bereitstellung eines grenzüberschreitenden Personenverkehrsangebots zwischen Brig und Domodossola. Dafür fehlt zwar noch die nötige Konzession, doch die Marschrichtung der BLS ist klar: Das Angebot soll ausgebaut werden, auch im Oberwallis.
Neue Werkstatt muss her
Gleichzeitig will und muss das Bahnunternehmen auch in seine Infrastruktur investieren. Konkret befindet sich die BLS auf der Suche nach einem Standort für eine neue Werkstatt, um ihre Zugkompositionen zu warten. Seit einigen Monaten klärt man ab, welcher Standort infrage kommen könnte. Der Fokus liegt dabei auf Standorten im Kanton Bern. Allerdings gestaltet sich die Suche einigermassen schwierig. Erst am Montag wurde bekannt, dass ein Standort in Thun aus Platzgründen nicht infrage kommt.
Standort Oberwallis?
Die Suche der BLS nach einem Platz für eine neue Werkstatt griff die SPO schon im Mai mit einem politischen Vorstoss auf. «Der Staatsrat wird aufgefordert, über den Verwaltungsrat der BLS seinen Einfluss geltend zu machen, damit das Oberwallis als möglicher Standort für eine neue BLS-Werkstatt in die Evaluation einbezogen wird», heisst es in dem Papier, das der Rat in der kommenden September-Session behandeln wird. Zum einen würden sich im Oberwallis genügend Flächen mit direkter Gleisanbindung für die neue Werkstatt bieten, zum anderen mache es Sinn, die Konzession für den Regionalverkehr nach Italien der BLS zu erteilen, wenn mit der neuen Werkstatt neue Arbeitsplätze geschaffen würden.
BLS sieht keine Chance
Ob der Vorstoss der SPO vom Parlament angenommen wird oder nicht, dürfte indes keine Rolle spielen. Die BLS wiegelt nämlich bereits jetzt ab. «Der Vorstoss ist uns bekannt», sagt Bernhard Antener, Präsident der Begleitgruppe Werkstätten der BLS. «Allerdings ist eine Werkstatt im Oberwallis für uns aus praktischen Gründen absolut kein Thema.» Die geplante neue Werkstatt werde vor allem der Wartung der S-Bahn-Züge der BLS dienen. «Dafür ist ein Standort nötig, der möglichst zentral in unserem S-Bahn-Netz liegt», erklärt Antener weiter. Aus diesem Grund will sich das Bahnunternehmen bei seiner Werkstattsuche weiterhin auf einen Standort im Grossraum Bern fokussieren. Einen Entscheid will die Begleitgruppe Werkstätten noch in diesem Herbst fällen.
Martin Meul
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