Steg-Hohtenn | Hühnerfarm-Projekt noch nicht begraben
Neue Hoffnung für Geflügelfarm
Wird es doch noch etwas mit einer Geflügelfarm für Steg-Hohtenn? Trotz demokratischem Entscheid gegen einen Aufbau kommt neuer Schwung in die Sache. Die RZ klärt auf.
Der Plan ist ausgearbeitet: Die Fleischverarbeitungsfirma «Micarna» will in Steg eine Geflügelfarm für rund 50 000 Hühner errichten. Doch die Burgerinnen und Burger der Gemeinde Steg-Hohtenn sprechen sich im Herbst 2017 dagegen aus. Das Projekt ist somit vom Tisch. Doch offensichtlich nicht definitiv.
Gewerbeverein wird aktiv
Auf einer Fläche von 30 000 Quadratmetern könnte in Steg im Gebiet «Alteeser» nun doch für rund 50 000 Hühner ein Elterntierpark entstehen. Dies, nachdem kürzlich in Siders ein solcher in Betrieb genommen wurde. «Zum ersten Mal überhaupt erhalten in Siders Elterntiere, welche die Bruteier für die Pouletmast legen, Zugang zu einem eigenen Wintergarten», sagt Roland Pfister, Mediensprecher von Micarna, dazu. Pfister bestätigt, dass die Micarna im Rahmen ihrer Entwicklung entlang der ganzen Wertschöpfungskette Geflügel auf der Suche nach weiteren möglichen Standorten im Wallis ist. Am liebsten im Oberwallis. Neben Agarn, wo die Gemeinde zurzeit die Machbarkeit überprüft, ist auch Steg wieder im Rennen. Philipp Schnyder, Gemeindepräsident von Steg-Hohtenn, hat dazu eine klare Meinung und sagt: «Es gilt den demokratischen Entscheid unserer Burgerinnen und Burger zu akzeptieren, die sich dagegen ausgesprochen haben.» Anders sieht es jedoch beim Gewerbeverein Gampel-Steg und Umgebung aus. Eine mögliche Realisierung eines Elterntierparks ist in der nächsten Vereins-GV ein Traktandum.
Standortvorteil für Steg
Bernhard Bregy, Präsident des Gewerbevereins Gampel-Steg und Umgebung, sagt dazu: «Wir werden an unserer GV das Thema aufnehmen und wollen diesbezüglich den Puls bei unseren Vertretern spüren.» Für Bregy ist klar, dass zahlreiche regionale Gewerbetreiber von der Realisierung eines Elterntierparks in Steg profitieren würden. Das Projekt in Siders verdeutlicht dies. Denn: Von den 23 Millionen Franken, die in Siders investiert wurden, blieben schätzungsweise 12 Millionen Franken durch unterschiedliche Aufträge in der Region. Ebenfalls geht man davon aus, dass die Erstellung einer Geflügelfarm in Steg sechs bis sieben Vollzeitstellen und vermutlich mehrere Teilzeitstellen bringen würde. Wohl auch deshalb gibt es in der Gemeinde Steg-Hohtenn Bewegungen aus der Bevölkerung, welche das Projekt nochmals aufarbeiten möchten. An der Urversammlung äusserten Ende November einige Teilnehmer den Wunsch, dass diesbezüglich ein Grundsatzentscheid erfolgen soll. Auch dazu hat Schnyder eine klare Meinung: «Sollte aus der Bevölkerung oder aus dem Gewerbe ein Anstoss erfolgen, um das Thema wieder aufzunehmen, würde sich der Burgerrat noch einmal damit auseinandersetzen.» Er hält fest, dass ein zonenkonformes Grundstück in Steg bereitliegt, bei dem auch die Erschliessungsfrage geregelt ist.
Ideales Klima im Wallis
Dem Wallis kommt seit jeher in der gut 50-jährigen Geschichte der Wertschöpfungskette Geflügel der Micarna eine zentrale Rolle zu. «Einerseits ist das trockene Klima gut für die Gesundheit der Tiere, andererseits gibt es im Wallis durch die Einbettung in die Berge nur wenige Zug- und Wildvögel, die mögliche Krankheiten übertragen könnten», sagt Pfister.
Simon Kalbermatten
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