Leuk | Seilziehen um OS-Sanierung
OS Leuk: Finanzierung der Bausanierung auf der Kippe?
Das Regionalschulhaus Leuk muss saniert werden. Dazu wurde ein Projekt lanciert. Wegen einer Vertragskündigung von Albinen muss die geplante Finanzierung nochmals überarbeitet werden.
Seit dem Bau des Regionalschulhauses Leuk gibt es auf Orientierungsstufe (OS) einen Vertrag mit den regionalen Gemeinden, damit diese die Kinder nach Leuk zur Schule schicken können. Bisher gehörten Susten, Agarn, Guttet-Feschel, Albinen, Leuk-Stadt und Varen dazu. Mitte November 2018 hat nun die Gemeinde Albinen diesen Vertrag gekündigt. Wie kam es dazu? «Im Primarschulwesen stieg Albinen bereits aus der Schulregion Sonnenberge aus, um sich der Schule Leukerbad anzuschliessen», sagt Martin Lötscher, Leuker Gemeindepräsident und Mitglied der regionalen Schulkommission. Nun habe Albinen mittels Kündigung mitgeteilt, dass es sich auch auf OS-Stufe Leukerbad angliedern wolle.
Fällige Sanierungen
Mit der Sanierung des OS-Schulhauses in Leuk stehen in den kommenden Jahren grössere Investitionen an. «Wir planen, in zwei bis drei Bauetappen die Fenster, die Starkstrominstallation, die Heizung und anderweitige Sanierungen am Gebäude vorzunehmen», so Lötscher. Am dringendsten sei der Ersatz der Heizung, welche im Sommer 2020 geplant sei. «Für die genauen Kosten suchen wir mit einer Ausschreibung einen Architekten, der diese zusammenstellt», sagt Lötscher. Es ist die Rede von Kosten im einstelligen Millionenbereich. Nach Abzug der kantonalen Subventionen, einem Spezialfonds sowie einem Vorauskostenanteil der Gemeinde Leuk von 25 Prozent bliebe noch ein Restbetrag, der unter den Gemeinden verteilt werden müsste. Das Problem: Zwar ist Albinen noch zwei Jahre vertraglich an Leuk gebunden. Von den Projektkosten ist es indes befreit, weshalb die anderen Gemeinden mit Mehrkosten rechnen müssen. «Wir können nicht eine Gemeinde verpflichten, sich an einer Sanierung zu beteiligen, von der sie keinen Nutzen hat», sagt Lötscher. Dazu die anderen Mitglieder: «Auch wenn wir über die Kündigung von Albinen nicht erfreut waren, so habe ich den Mehraufwand in unserer Gemeinde zur Sprache gebracht», sagt Fredy Jäggi, Gemeinderat von Guttet-Feschel. Dank dem Engagement der Gemeinden der OS Leuk sei für sie die zusätzliche finanzielle Belastung stemmbar, so Jäggi. In Varen ist man gewillt, sich trotz Ausstieg von Albinen an den Kosten zu beteiligen. Dennoch tritt man vorerst auf die Bremse. «Wir verlangen einen Bericht über den Ist-Zustand, einen detaillierten Kostenvoranschlag sowie die definitive Zusage der Kantonsbeteiligung von 30 Prozent, damit die Investition im Rahmen des Budgets 2020 behandelt werden kann», sagt Varens Gemeindepräsident Gilbert Loretan. Für Agarn hat die OS-Schule einen besonderen Stellenwert. «Trotz Austritt der Gemeinde Albinen werden wir uns an den Mehrkosten für die Sanierung beteiligen», sagt Gemeindepräsident Thomas Matter aus Agarn. Schliesslich funktioniere die Zusammenarbeit innerhalb der Schulregion Leuk gut, sodass man keine andere Alternative sehe, als das Projekt mitzufinanzieren, so sein Appell.
Thomas Allet
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