Kinder | Region
Pflegefamilien gesucht
Im Oberwallis gibt es 24 Pflegefamilien, die Kinder und Jugendliche bei sich aufnehmen. Doch der Bedarf ist weit höher. Jetzt werden weitere Pflegefamilien gesucht.
21 Kinder und Jugendliche, die aus familiären oder persönlichen Gründen vorübergehend extern platziert werden, sind zurzeit in Oberwalliser Pflegefamilien untergebracht. «Diese Zahl ist mehr oder weniger konstant», sagt Michael Kreuzer, Regionalleiter beim Amt für Kindesschutz (AKS). Die 21 bedürftigen Kinder sind auf 19 Familien aufgeteilt. Insgesamt sind 24 Pflegefamilien bereit, bedürftigen Kindern und Jugendlichen eine (vorübergehende) Bleibe anzubieten.
Infoabend in Visp
«Wir sind zwar sehr froh, dass wir den Bedarf momentan einigermassen decken können», sagt Kreuzer. «Nichts- destotrotz brauchen wir mehr Pflegeplätze, damit wir für jedes Kind einen geeigneten Platz auswählen können.» Darum organisiert das Amt für Kindesschutz einen Informationsabend, um interessierte Familien darüber aufzuklären. «Dabei geht es uns in erster Linie darum, die verschiedenen Möglichkeiten aufzuzeigen, wer wie und wann ein Kind bei sich aufnehmen kann.» Neben intakten finanziellen Verhältnissen gelten eine kindgerechte Betreuung und angemessene Platzverhältnisse als wichtigste Voraussetzungen, um ein oder mehrere Kinder bei sich aufzunehmen. Jede Familie, die ein Kind bei sich aufnimmt, bekommt eine Pauschale von 45 Franken pro Tag. «Das finanzielle Entgelt ist aber nebensächlich. In erster Linie steht die Betreuung und Integration des Kindes im Vordergrund», betont Kreuzer.
KESB in der Kritik
Die lautstarke Kritik der vergangenen Tage an der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB) ist auch am Amt für Kindesschutz nicht spurlos vorbeigegangen. «Zur Kritik an ausserkantonalen Behörden und Fällen, die ich nur aus den Medien kenne, äussere ich mich nicht. Unsere Mitarbeiter konzentrieren sich darauf, zum Wohl und Schutz von Kindern im Oberwallis gute Arbeit zu leisten.» Kreuzer betont in diesem Zusammenhang, dass neben mehreren Abklärungsgesprächen mit einer Pflegefamilie auch regelmässige Gespräche zwischen Pflegekind, Gastfamilie und dem Amt für Kindesschutz stattfinden. Zudem muss die kantonale Bewilligung zur Aufnahme eines Pflegekindes jedes Jahr erneuert werden. «Es braucht Engagement, Zeit und auch Geduld, damit sich ein Kind in einer Gastfamilie wohlfühlt», so Kreuzer.
Walter Bellwald
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Kommentare
Blib_bi_dr_wahrheit - ↑1↓0
Konstante Zahlen? Weshalb dann der massive Kostenanstieg bei den Kinderschutzmassnahmen Herr Kreuzer?
Und jeder der bereits mit dem AKS oder KESB zu tun hatte kann bestätigen, was die sich alles erlauben und dass deren Machenschaften die der ausserkantonalen “schwarzen Schafe“noch bei weitem übertreffen!
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