Grächen | Kandidatenkarussell dreht sich
Rücktrittswelle im Grächner Gemeinderat
Im Gemeinderat müssen mehrere Sitze neu besetzt werden. Gleich mehrere Gemeinderatsmitglieder treten nicht mehr zur Wahl an. Sogar ein geschlossener Rücktritt ist nicht ausgeschlossen.
Bereits mehr als ein Jahr vor Ende der laufenden Legislaturperiode werfen in Grächen die nächsten Gemeinderatswahlen im Herbst 2020 ihre Schatten voraus. Denn die politischen Protagonisten müssen sich zwangsläufig schon jetzt intensiv darum kümmern. Die Hintergründe: Derzeit setzt sich der fünfköpfige Gemeinderat aus zwei CVP- und drei CSP-Vertretern zusammen – die Gelben stellen mit Christof Biner den amtierenden Gemeindepräsidenten. Im Dorf hält sich nun seit Längerem hartnäckig das Gerücht, dass gleich mehrere Vertreter nicht mehr zur Wiederwahl antreten wollen. Auch ein Rücktritt des gesamten Gremiums soll offenbar im Raum stehen. Und tatsächlich: Gemeindepräsident Biner bestätigt auf Anfrage, dass es «bestimmt einen Rücktritt von drei oder sogar fünf Mitgliedern» geben wird.
Unterschiedliche Gründe
Dazu könnte auch er, nach insgesamt drei Perioden (zwei davon als Präsident) gehören. «Politische Machtkämpfe, wie es sie in Grächen in der Vergangenheit gegeben hat, brauche ich nicht mehr», sagt er. Dementsprechend mache er eine weitere Kandidatur davon abhängig, welche Köpfe sich für die Wahlen zur Verfügung stellen werden. Seine politische Zukunft ist also offen. Zu den «sicheren» Rücktritten gehört hingegen seine Parteikollegin und einzige weibliche Vertreterin Liliane Brigger, wie sie auf Anfrage erklärt. Für sie sei nach insgesamt drei Perioden und noch zusätzlichen Jahren in anderen politischen Ämtern definitiv Schluss. Auch der Vizepräsident und gleichzeitige CVP-Ortspräsident Kurt Ruppen lässt es sein. Die berufliche Beanspruchung als Betriebsleiter der Kehrichtverbrennungsanlage in Gamsen werde ihn künftig vermehrt in Anspruch nehmen.
Erneut stille Wahlen?
Somit verbleiben noch die zwei restlichen Vertreter Stefan Jeiziner (CSP) und Serge Pollinger (CVP). «Ich äussere mich im Moment nicht dazu», sagt Jeiziner. Und Pollinger war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Wer die Gemeinde in der nächsten Legislaturperiode führen wird, ist demnach offen. Die Kandidatensuche hat jedenfalls schon begonnen, wie beide Ortsparteichefs erklären. Man sucht gemeinsam, was kein Novum ist: Bei den letzten Wahlen gab es bereits eine einzige Liste mit fünf Namen, welche alle still gewählt wurden. Dieses Szenario ist demnach auch nächstes Jahr denkbar.
Peter Abgottspon
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